An jenem Tag wird der Herr mit seinem harten, großen und starken Schwert den Leviathan heimsuchen, die flüchtige Schlange, ja, den Leviathan, die gewundene Schlange, und er wird das Ungeheuer töten, das im Meer ist. Jes.27,1
Nach der Kabbala sind diese beiden Leviathan-Schlangen ein Hinweis auf Samael und Lilith. Interessanterweise taucht das Wort Leviathan (לויתן) nur ein einziges Mal im Tanach/Bibel in Endbuchstaben auf (kein einziges Mal in den Anfangsbuchstaben), und zwar im Zusammenhang mit den goldenen Schellen des Hohepriesters und wiederum in Bezug auf das Oberkleid des Hohepriesters
Und [unten], an seinem Saum, sollst du ringsum Granatäpfel anbringen aus blauem und rotem Purpur und Karmesin, und ringsum goldene Schellen zwischen ihnen; 2.Mo.28,33
וְעָשִׂיתָ עַל־שׁוּלָיו רִמֹּנֵי תְּכֵלֶת וְאַרְגָּמָן וְתוֹלַעַת שָׁנִי עַל־שׁוּלָיו סָבִיב וּפַעֲמֹנֵי זָהָב בְּתוֹכָם סָבִֽיב
Wie zuvor bezieht die leviathanische Schlange ihre Macht aus böser Rede. Dies war die Aufgabe der Urschlange in der Geschichte von Adam und Eva, die G-tt verleumdete und sie zur Sünde verleitete. Interessanterweise kommt das hebräische Wort für Verleumdung (רכילות) nur ein einziges Mal in der Torah vor. In der Geschichte von Adam und Eva:
Da sprach er: Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen? 1.Mo.3,11
וַיֹּאמֶר מִי הִגִּיד לְךָ כִּי עֵירֹם אָתָּה הֲמִן־הָעֵץ אֲשֶׁר צִוִּיתִיךָ לְבִלְתִּי אֲכָל־מִמֶּנּוּ אָכָֽלְתָּ
Nach dem Talmud hat der Todesengel Assistenten wie den Zerstörungsengel (mashchith). Wenn er entfesselt ist, besteht seine Natur darin, alle zu erschlagen, denen er begegnet
Denn der Herr wird umhergehen und die Ägypter schlagen. Und wenn er das Blut sehen wird an der Oberschwelle und an den beiden Türpfosten, so wird er, der Herr, an der Tür verschonend vorübergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen, um zu schlagen. 2.Mo.12,23
siehe auch
Als aber der Engel seine Hand gegen Jerusalem ausstreckte, um es zu verderben, da reute den Herrn das Unheil; und er sprach zu dem Engel, der das Verderben unter dem Volk anrichtete: Es ist genug! Laß nun deine Hand sinken! Der Engel des Herrn aber befand sich bei der Tenne Arawnas, des Jebusiters. 2.Sam.24,16
Siehe, ich habe den Schmied gemacht, der das Kohlenfeuer anbläst und eine Waffe hervorbringt nach seinem Handwerk; und ich habe auch den Zerstörer gemacht, um zu vernichten. Jes.54,16
Und G-tt sandte den Engel nach Jerusalem, um es zu verderben. Und als er verderbte, sah es der Herr, und ihn reute das Unheil; und er sprach zu dem Engel, der verderbte: Genug! Laß deine Hand nun sinken! Der Engel des Herrn aber stand bei der Tenne Ornans[1], des Jebusiters. 1.Chr.21,15
Der Zerstörer (משחית) kommt im gesamten Tanach (Bibel) nur EINMAL in den Endbuchstaben vor (für Anfangsbuchstaben gibt es keine Beispiele):
Und ich will deine Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, so daß du verstummst und sie nicht mehr zurechtweisen kannst; denn sie sind ein widerspenstiges Haus! Hes.3,26
וּלְשֽׁוֹנְךָ אַדְבִּיק אֶל־חִכֶּךָ וְנֶֽאֱלַמְתָּ וְלֹא־תִֽהְיֶה לָהֶם לְאִישׁ מוֹכִיחַ כִּי בֵּית מְרִי הֵֽמָּה
Als ob er sagen wollte:
"Ich werde deine Zunge am Gaumen kleben lassen, damit du stumm wirst und es keinen [Zerstörer] gibt".
וּלְשֽׁוֹנְךָ֙ אַדְבִּ֣יק אֶל-חִכֶּ֔ךָ וְנֶֽאֱלַ֔מְתָּ וְלֹא-תִֽהְיֶ֥ה [משחית]
Wie zuvor entfesselt die böse Rede die Macht der Sitra Achra (Kräfte des Bösen), um zu verfolgen und zu zerstören. Und im Talmud steht:
"Was sollte die Beschäftigung eines Menschen in dieser Welt sein? Er sollte sich stumm stellen".
Wenn man also nichts Gutes zu sagen hat, sollte man seine Zunge hüten. Das gilt besonders, wenn man jemanden tadelt. Denn jemanden zurechtzuweisen, der nicht zuhören will, macht ihn nur noch rebellischer (wie im obigen Vers).
Interessanterweise wird in der Torah angedeutet, wie man richtig tadelt. Als Mose die Söhne Ahrons zornig zurechtwies, steht geschrieben:
Da wurde er zornig über Eleasar und Itamar, die Söhne Aarons, die noch übriggeblieben waren, und sprach: Warum habt ihr das Sündopfer nicht gegessen an heiliger Stätte? Denn es ist hochheilig, 3.Mo.10,16b-17a
וַיִּקְצֹף עַל־אֶלְעָזָר וְעַל־אִֽיתָמָר בְּנֵי אַהֲרֹן הַנּוֹתָרִם לֵאמֹֽר מַדּוּעַ לֹֽא־אֲכַלְתֶּם אֶת־הַֽחַטָּאת בִּמְקוֹם הַקֹּדֶשׁ כִּי קֹדֶשׁ קָֽדָשִׁים
mit den zornigen, tadelnden Worten
Warum habt ihr das Sündopfer nicht gegessen an heiliger Stätte? Denn es ist hochheilig,
ergibt sich der Ausdruck mala ahabah (voller Liebe) als Initialbuchstabenfolge (מלא אהבה).
Hier wird eine große Grundlage in der Erziehung angedeutet. Wut, jemanden zu erziehen (d.h. äußere Wut im Gesicht), ist nur von einer "Person" erlaubt, die VOLLER LIEBE für ihren Sohn oder Schüler ist. Aber wenn ihm die Liebe fehlt, dann wird seine Wut nicht äußere Wut im Gesicht sein, sondern eher böse innere Wut, die den Sohn oder Schüler vollständig distanzieren wird.
Jüdische Weise sagen, daß alle Mitzvot und Torah des Menschen nicht ausreichen, um das auszugleichen, was aus seinem Mund kommt, siehe auch das Igeret HaGra:
Alle Arbeit des Menschen ist für seinen Mund; die Seele aber wird nicht gesättigt! Pre.6,7
'Wonach sollte ein Mensch in dieser Welt streben? Er sollte stumm sein" (Traktat Chullin). Kein Wort geht verloren, alles wird aufgezeichnet. Geistige Wesen heften sich an jeden und zeichnen alles auf, was er sagt..." (s. dort: kraftvolle Worte).
Der Brief Igeret HaGra wurde vom Gaon von Wilna auf seiner abgebrochenen Reise nach Israel geschrieben.
Schauen wir uns einige weitere Beispiele an.