Ps.119 ist eines der vollständigsten und umfangreichsten Akrostichons mit
22 Strophen zu je
8 Versen.
In geordneter Weise beginnt jede Strophe mit demselben Buchstaben. So beginnen
8 Verse mit Alef;
8 Verse mit Bet/Vet und so weiter, bis das gesamte hebräische Alefbet von der Ruach HaKodesh
8 Mal verwendet wurde.
8 ist die Zahl des erneuerten Bundes und dies ist zweifellos auch die Bedeutung der
achtfachen Struktur dieses Psalms. Sie zeigt, wie die Torah in Herz und Verstand geschrieben wird. Als G-tt Israel und Juda den Neuen Bund versprach, sagte Er, zitiert i. Hebr.8,16
Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, Jer.31,33
Hier sehen wir, daß G-ttes Pläne im Neuen Bund Seine Torah beinhalten.
Im erneuerten Bund wird das Wort
nomos, der gr. Übersetzung des hebr. Wortes
torah, ca. 200 Mal verwendet. Keines dieser 200 Stellen besagt jemals, daß die Torah abgeschafft oder weggenommen wurde.
Vielmehr bekräftigt der Neue Bund die Existenz der Torah
Es ist aber leichter, dass Himmel und Erde vergehen, als dass ein einziges Strichlein des Gesetzes falle. Lk.16,17
Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt, dieser [Mensch], der kein vergesslicher Hörer, sondern ein wirklicher Täter ist, er wird glückselig sein in seinem Tun. Jak.1,25
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Mt.5,17-18
Sie aber priesen den Herrn, als sie dies hörten; und sie sprachen zu ihm: Bruder, du siehst, welch große Zahl von Juden gläubig geworden ist, und alle sind Eiferer für das Gesetz. Apg.21,20
Wie steht Sünde in Bezug zur Torah?
Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr getünchten Gräbern gleicht, die äußerlich zwar schön scheinen, inwendig aber voller Totengebeine und aller Unreinheit sind! So erscheint auch ihr äußerlich vor den Menschen als gerecht, inwendig aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit (= Torahlosigkeit). Mt.23,27-28
Sünde ist die Übertretung der Torah.
In 1. Joh.3,4 heißt es, daß jeder, der Sünde tut, damit auch Gesetzlosigkeit (Torahlosigkeit) begeht und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit (Torahlosigkeit), gr.
anomia.
Das hebräische Wort Torah wird normalerweise mit Gesetz übersetzt. Aufgrund dieser Übersetzung gibt es ein großes Mißverständnis darüber, was die Torah wirklich ist. Wenn wir das Wort Gesetz verwenden, nehmen wir eine bestimmte Bedeutung und einen Begriff des Wortes an, die in den hebräischen Schriften nicht vorhanden sind.
Torah heißt
Gebot, Weisung, ‚Belehrung.
Eltern nehmen die Stellung G-ttes in der Erziehung der Kinder ein.
Eine hebraische Definition der Torah ist daher eine Reihe von Anweisungen der Eltern an ihre Kinder. Verstöße gegen diese Anweisungen werden diszipliniert, um den Gehorsam zu fördern und sie zu trainieren
Höre, mein Sohn, auf die Unterweisung deines Vaters, und verwirf nicht die Lehre deiner Mutter! Spr.1,8
Mein Sohn, vergiss meine Lehre nicht,und dein Herz bewahre meine Gebote! Spr.3,1
Der Zweck der elterlichen Torah ist es, die Kinder zu unterrichten und zur Reife zu bringen. Wenn die Torah aus Respektlosigkeit oder trotzigem Ungehorsam verletzt wird, wird das Kind bestraft. Wenn das Kind die Anweisungen aus liebevollem Gehorsam befolgen möchte, aber die Erwartungen nicht erfüllt, wird es für die Mühe gelobt und beraten, wie es die Anweisungen beim nächsten Mal besser ausführen kann.
G-tt, als himmlischer Vater, gibt seinen Kindern auf die gleiche Weise seine Torah
Wohl dem Mann, den du, HERR, züchtigst, und den du aus deinem Gesetz belehrst, Ps.94,12
Und alle deine Kinder werden vom HERRN gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein. Jes.54,13
Im Gegensatz zur Torah ist das Gesetz ein Regelwerk einer Staatsgewalt, das für eine Gemeinschaft verbindlich ist. Verstöße gegen die Regeln bedürfen der Bestrafung. Bei dieser Art von Gesetz gibt es keinen Raum für Lehre, entweder wurde das Gesetz mit der Bestrafung gebrochen oder es wurde nicht gebrochen.
Die Torah ist eine Lebensweise.
G-ttes Torah lehrt Sein Volk von der Geburt bis zum Tod, wie man ein heiliges Leben führt. Die Torah deckt solche Bereiche ab wie Gemeinschaft, Medizin, Ernährung, Gesundheit, Kleidung, Wohnen, Sicherheit, Moral, Zeremonien, Festtage, Anbetung, Beziehungen zwischen Familie und Nachbarn. Die Liste ist praktisch endlos.
Sie ist kein Buch, das im Regal stehen bleibt, sondern ein lebendiges Wort, um das Leben des Volkes G-ttes jeden Tag zu leiten, zu führen und zu lenken
Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ist ein Licht; Unterweisung und Ermahnung sind ein Weg des Lebens, Spr.6,23
Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der G-ttlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät wohl. Ps.1,1-3
König David beschreibt die Haltung, die der Mann G-ttes gegenüber der Torah einnehmen sollte, als er schrieb
Das Gesetz, das aus deinem Mund kommt, ist besser für mich als Tausende von Gold- und Silberstücken. Ps.119,72
Die Torah ist nicht als eine Plackerei der Anforderungen gedacht, wie das Wort Gesetz besagt, sondern als eine Freude und ein Wohlgefallen für die Menschen.
Die zentrale Frage eines jeden Zeitalters, dessen Antwort dieses Zeitalter definiert, lautet
Wer ist Jesus Christus?
Für das gegenwärtige, antinomianistische Zeitalter muß die Antwort lauten
Jesus Christus ist die inkarnierte Torah G-ttes.
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei G-tt, und das Wort war G-tt. Dieses war im Anfang bei G-tt. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist...Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Joh.1,1-3 .14
Die Implikationen dieses Verständnisses können nicht überbewertet werden. Es ist der Keim, aus dem die Heilung all unserer Krankheiten hervorgeht, die Gesellschaft erneuert wird und die Nationen sich von den Verwüstungen erholen, die der Humanismus angerichtet hat.
In den Augen der Humanisten ist der Mensch das Maß aller Dinge. Wer Jesus durch die Brille der Humanisten sieht, wird ihn lediglich als guten Menschen erkennen und nichts mit seiner g-ttlichen Natur anzufangen wissen.
Jesus Christus war als inkarnierter G-tt auch die Verkündigung der Gerechtigkeit und des Gesetzes G-ttes. Mittels obiger Aussagen hat Er sich untrennbar von der G-ttheit oder vom Gesetz gemacht. Er ist die Torah oder Richtung G-ttes, wie man die Torah auch definieren kann. Durch Seine Erklärung hat Er sowohl Sich selbst als auch das Gesetz leichter identifizierbar gemacht.
Von Beginn der Beziehung Israels zu G-tt an gab es notwendigerweise ein Gesetz oder eine maßgebliche Richtung. Zuvor hatte Adam, die Linie von Seth, Noah und seinen Nachkommen, Abraham und seinen Erben sowie anderen Männern (als Zeugen Melchisedek und Hiob) die maßgebliche Weisung erhalten.
Es ist unmöglich, daß eine Beziehung zu G-tt ohne Gesetz existiert.
Die Zahl
8, wie sie im Psalm 119 vorkommt, spielt auch immer auf eine Abkehr von der natürlichen Welt und den Eintritt in die übernatürliche Welt an. Sie steht für die geistige Welt.
olam hazeh, hebr. diese Welt, ist die Welt, in der wir leben, in der jeder von uns die Gelegenheit erhält, den Namen des HERRN zu ehren, indem er Mitzvot ausführt und die Torah gemäß Seinem Wort lernt und lehrt ihre Gaben und führt ein ehrliches und anständiges Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen
Die Befehle des HERRN sind richtig, sie erfreuen das Herz; das Gebot des HERRN ist lauter, es erleuchtet die Augen. Die Furcht des HERRN ist rein, sie bleibt in Ewigkeit; die Bestimmungen des HERRN sind Wahrheit, sie sind allesamt gerecht. Sie sind begehrenswerter als Gold und viel Feingold, süßer als Honig und Honigseim. Ps.19,9-11
Olam Haba dagegen heißt im Hebräischen die kommende Welt. Im Gegensatz zu Olam Hazeh (diese Welt) bezieht der Ausdruck sich auf das messianische Zeitalter, in dem das Denken des Volkes Israels mit Seiner Torah gefüllt und sie in deren Herz geschrieben sein wird.
Der
8te Buchstabe im Hebräischen ist das
8. ח Chet
8Chet ist auch das hebräische Wort für Zaun.
Wie der Verein worldwidewings in dem Artikel
Torah? Was ist das eigentlich genau? zutreffend bemerkt, ist die Torah ein Zaun
Bildlich kann man sich die Torah gut mit einem Zaun vorstellen. G-tt baut einen Zaun für uns, in dessen Inneren wir uns frei und sicher bewegen können.
Dort herrscht Freiheit, Leben und Freude. Das ist ein Geschenk! Brechen wir aber aus dem Zaun aus, lauern Gefahren auf uns.
Übrigens ist dies das Prinzip von Segen und Fluch, das die Bibel beschreibt (5.Mo 28).
Man kann sich leicht verdeutlichen, dass Zäune etwas Gutes sind:
1. Stell Dir vor, Dein Haus läge an vielen Klippen. Würdest Du nicht für die Sicherheit deiner Kinder sorgen und Zäune – oder sogar Mauern – bauen?
2. Stell Dir vor, Du stehst einem Tiger gegenüber. Ein Zaun zwischen Dir und dem Tiger fühlt sich definitiv besser an.
Man hat mal auf einem großen Feld einen Versuch mit Kindern gemacht, bei dem man in die Mitte des Feldes Spielzeug gestellt hat. Die Kinder gingen dorthin und spielten, blieben dabei aber eng beieinander und entfernten sich nicht zu sehr von der Mitte des Platzes. Anschließend hat man den Versuch etwas verändert, indem man dieses Mal einen Zaun um das Gelände stellte. Alles andere war so wie zuvor.
Was glaubst du, ist nun passiert?
Die Kinder haben nicht nur in der Mitte des Feldes gespielt, sondern über die ganze Fläche hinweg!
Warum?
Weil der Zaun ihnen Sicherheit gab!
Es gibt viele Schätze, viele Edelsteine, die wir aus Ps.119 ziehen können.
Was ich daraus herauslese, ist, daß wir das Gesetz, hebr. Torah, lieben sollen. Und wenn wir die Torah lieben, werden wir auch den Messias lieben. Der Herr Jesus, die Quersumme Seines Namens in gr. Sprache ist
888, ist die g-ttliche, inkarnierte Torah und Er als Torah ist das konzeptuelle Zentrum des vierten Evangeliums