Eine Monade kann nicht lieben




Der Eröffnungssatz der Bibel ist die Grundlage der biblischen Numerik. Durch diese sind wir besser in der Lage zu verstehen, wie G-tt mathematische Wahrheiten in Seine g-ttlichen Schöpfungen eingewebt hat.

Re: Eine Monade kann nicht lieben

Beitragvon Ria Tameg » Mi 3. Mär 2021, 11:27

G-tt hat im Gegensatz zu Menschen nicht nur das Potential, ein mehrpersonales Wesen zu sein. Die Schrift unterstützt immer wieder eine Pluralität innerhalb der G-ttheit. Bereits das hebräische Wort elohim ist in der Mehrzahl, so daß man Yhvh, unser G-tt, auch Yhvh, unsere G-tter übersetzen könnte. Die Schrift ist es auch, die den Zusammenhang zwischen G-tt und Liebe herstellt.

Ist G-tt von Natur aus Gemeinschaft, bevor er die Welt erschaffen hat?

Das Wesen G-ttes ist die Grundlage aller irdischen Beziehungen. In Ihm ist die Essenz oder Bindung der Beziehung zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist Liebe.

Daher sagt Johannes, daß G-tt Liebe ist

Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die G-tt zu uns hat. G-tt ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in G-tt und G-tt in ihm. 1.Joh.4,16


G-tt in seiner rettenden Gnade bringt Sein Volk in dieselbe Bundesliebe, die die "Personen" der Trintität teilen.

Sehen wir wichtige Verbindungen zwischen und tiefgreifende Implikationen, die sich aus dem ewigen trinitarischen Dasein G-ttes, der ewigen Liebesbindung der "Personen" der G-ttheit und unserer bundesstaatlichen Existenz als Abbild G-ttes ergeben?


G-tt besitzt aber mehrere verschiedene Eigenschaften, selbst auch als strafender (rächender) G-tt, vgl. 5.Mo.18,19; Apg.3,23



Ein strafender G-tt ist nur dann strafend, wenn Sünde existiert. Zwischen den "Personen" der Trinität existiert keine Sünde. Liebe allerdings ist nicht nur eine potentiell abrufbare Eigenschaft G-ttes, es ist Sein eigenes Wesen.

Liebe ist nur Liebe, wenn sie sich zwischen und innerhalb von "Personen" bewegt.

Obwohl es Beziehungen ohne Liebe geben kann, wird es niemals Liebe ohne Beziehung geben. G-tt könnte nicht Liebe sein, ohne daß irgendeine Form der Beziehungserfahrung und des Ausdrucks dem, der G-tt ist, innewohnt und elementar ist. Wäre G-tt eine Monade, müßte er jemanden oder etwas anderes erschaffen, um Liebe ausüben und ausdrücken zu können. Selbst dann kann Er nur als liebevoll beschrieben werden, aber nicht als Liebe.

Zu sagen, G-tt ist Liebe bedeutet zu sagen, daß in Seinem Sein der ständige aktive Austausch von Annahme ist. Liebe ist sozusagen die DNA des G-ttlichen.

Es ist die christliche Lehre über die G-ttheit, die dieses biblische Konzept am besten einfängt.

Die Bibel beginnt mit der Geschichte von G-ttes Entscheidung, etwas zu erschaffen. Beim Schaffen erweitert G-tt Seine eigene innere Erfahrung der Liebe. Wir sind das Ergebnis und der Ausdruck des Liebeslebens G-ttes. Als Er beschloss, seine Liebe durch Beziehungen zu erweitern und auszudehnen, indem Er uns schuf, berichtet die Bibel, daß G-tt im Plural zu sich selbst sprach:

Und G-tt sprach: Lasst uns Menschen1 machen nach unserem Bild, uns ähnlich; 1.Mo.1,26


G-tt ist Liebe und daher ist G-tt in Beziehung stehende "Personen".
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Re: Eine Monade kann nicht lieben

Beitragvon Ria Tameg » Mi 3. Mär 2021, 12:12

Eine Eigenschaft oder Möglichkeit ist nicht deswegen ausgeschlossen, weil sie momentan oder zur Zeit keine Anwendungsmöglichkeit findet.



Wenn G-tt nicht liebt, ist er auch nicht persönlich. Um persönlich zu sein, muß das Anderssein zusammen mit der Einheit vorhanden sein, das Eine muß in Beziehung zu Anderen stehen. Der unipersonale G-tt ist daher auch kein persönlicher G-tt, sondern bleibt lediglich eine Idee, Abstraktion.

Negativ ausgedrückt ist die These, daß eine einzelne "Person" ohne Beziehung, ob g-ttlich oder menschlich, keine Attribute haben kann. Positiv ausgedrückt ist es, daß Attribute immer Attribute von in Beziehung stehenden "Personen" sind, und wenn sie überhaupt Attribute sind, sind sie Attribute in Aktion.

Am offensichtlichsten ist dies bei der Liebe. Liebe braucht einen Geliebten, den der Liebhaber liebt. Tief in mir kann ich die Fähigkeit haben, der beste Liebhaber der Welt zu sein, aber ohne einen anderen ist meine Liebe reine Fantasie.

Wenn G-tt eine einzelne "Person" ist, kann er gleichfalls von diesem Liebesgefühl erfüllt sein, aber Seine Liebe ist reines Potenzial und keine wirkliche Liebe, denn tatsächliche Liebe bedeutet, liebevoll zu handeln.

Eine unitäre Monade kann vielleicht liebevoll werden; aber sie kann nicht Liebe sein. Jeder seit Augustinus weiß das, aber das Argument trifft auch auf alle anderen Attribute zu.

Ein monadischer G-tt mag ein gewisses Potenzial haben, um gerecht zu handeln, aber Er kann nicht einfach so sein, es sei denn, es gibt einen anderen neben ihm, um gerecht zu sein. Weder G-tt noch ich können gut sein ohne einen Empfänger meiner Güte, kein Mitleid ohne ein Objekt des Mitleids oder Gnade ohne ein Objekt der Gnade.

Der Punkt wird klar, wenn man die biblische Beschreibung dieser Attribute betrachtet.

Rechtschaffenheit in der Schrift hat mit Treue zu tun, und daher kann G-tt nur ewig gerecht sein, wenn er ewig plural ist.

Freude scheint eine individuelle Eigenschaft zu sein, aber in der Schrift entsteht Freude in der Feierlichkeit. Freude ist eine Gemeinschaftserfahrung; vgl. 5.Mo.16,15; 1.Kö.1,40 .8,66; Ps.16,11 .33,1.

Das hebräische Wort für Wahrheit im A.T. kommt von demselben Wort wie die Wörter für Glaube und Treue. Wahrheit in der Schrift beinhaltet korrekten Glauben, aber auch Treue in allen Bereichen des Lebens; vgl. 5.Mo.7,9; 1.Joh.1,6; 2.Joh.4.

Man könnte denken, daß Weisheit eine rein individuelle Eigenschaft ist, aber in der Schrift ist Weisheit Geschicklichkeit, sei es künstlerisch oder zwischenmenschlich; vgl. 2.Mo.31,3.

Ruhm ist Ehre und hängt von der respektvollen Rücksicht eines anderen ab. Vater und Sohn sind ewig glorreich, weil jeder ewig den anderen verherrlicht. Auch hier sind Attribute Attribute von "Personen" in Beziehung und sind immer Attribute in Tätigkeit.

Der unitäre G-tt ist und kann nur ein leerer, gesichtsloser und ohne Eigenschaften sein. Eine unitäre Beschreibung von Attributen ist nur ein Schritt weit weg vom Nihilismus. Es ist keine Lösung zu sagen, daß die Attribute eines monadischen G-ttes Attribute in Bezug auf die Schöpfung sind. Wenn das Potenzial eines G-ttes für Gerechtigkeit, Liebe, Mitgefühl in seinen Interaktionen mit der Schöpfung verwirklicht wird, dann ist er von der Schöpfung abhängig, um das zu werden, was er wird. Er erlangt moralische Eigenschaften auf Kosten seiner Aseität.
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Re: Eine Monade kann nicht lieben

Beitragvon Ria Tameg » Mi 3. Mär 2021, 12:20

Wenn unser Glaube eine vernünftige Grundlage haben soll, muß er allein im Charakter G-ttes gegründet sein. Dies kann nur für den G-tt zutreffen, der sich als der ewig autarke, selbstbewußte, liebende Schöpfer offenbart hat und nicht in irgendeiner monadischen Vorstellung oder Idee, die nicht im Geringsten im Besitz dieser Merkmale begründet werden kann.

Weil G-tt von Natur aus eine trinitarische Einheit ist, stammen seine Eigenschaften von Seiner Natur. Die ewige Beziehung innerhalb der Trinität fördert die Liebe innerhalb der G-ttheit und reicht bis zu Seiner Schöpfung, da Seine Attribute auf seinem unveränderlichen Wesen und nicht auf seinem mächtigen Willen beruhen.

Eine unitäre Monade ist entweder leer oder sie hat Merkmale, die von der Schöpfung abhängen. So oszilliert dieser Glaube zwischen reiner Transzendenz und Pantheismus.

Am Ende sind alle unitarischen G-tter mit Potenzial verbunden, können dieses Potenzial jedoch nicht realisieren. Um irgendetwas zu tun, etwas zu sein, muß G-tt wieder Er selbst sein. Aber dann wird er zum dreieinigen G-tt und hilft, meinen Standpunkt zu beweisen.

In Ihm ist kein innerer, nicht zusammenhängender Blick, keine Stille vor der Beziehung oder in dialektischer Beziehung zum Anderssein. Sein Blick ist immer ein Anderer, denn Er ist Sein eigener Anderer.

Aufgrund unserer kreativen Begrenzungen sind wir versucht, Liebe nur in Bezug auf Zeit und Raum zu denken. Fast schon standardmäßig rahmen wir G-ttes Liebe im Kontext der Schöpfung ein. Wir vergessen jedoch, daß Liebe nicht geschaffen wurde.

G-ttes Liebe ist wie Er selbst, ewig. Es gibt keinen Punkt, an dem G-tt anfing, zu lieben. G-tt wurde nicht zur Zeit der Schöpfung liebevoll, denn er war immer ein G-tt der Liebe. Da dies der Fall ist, und da es von Ewigkeit an nichts anderes als G-tt gab, müssen wir fragen:

Was war der Gegenstand der g-ttlichen Liebe von Ewigkeit her?

Als größtes denkbares Wesen muß G-tt vollkommen sein. Nun muß ein vollkommenes Wesen ein liebendes Wesen sein. Denn Liebe ist eine moralische Vollkommenheit. Wenn G-tt also von Natur aus vollkommen liebevoll ist, muß er sich in der Liebe einem anderen hingeben.

Aber wer ist der Andere?

Es kann keine geschaffene "Person" sein, da die Schöpfung ein Ergebnis Seines freien Willens, nicht aber Seiner Natur ist.

Es gehört zum Wesen G-ttes, zu lieben, aber es gehört nicht zu Seinem Wesen, das geschaffen werden soll.

So können wir uns eine mögliche Welt vorstellen, in der G-tt vollkommen liebt und dennoch keine geschaffenen "Personen" existieren. Die Kosmologie macht es plausibel, daß geschaffene "Personen" nicht immer existierten. Aber G-tt liebt ewig.

Wiederum geschaffene "Personen" allein reichen nicht aus, um G-ttes vollkommenes Lieben zu erklären. Daraus folgt, daß der andere, auf den G-ttes Liebe notwendigerweise gerichtet ist, zu G-tt selbst gehören muß.

Mit anderen Worten, G-tt ist keine einzelne, isolierte "Person", wie es Formen des unitären Theismus wie im Islam gibt. G-tt ist vielmehr eine Pluralität von "Personen", wie die christliche Trinitätslehre bestätigt. In der unitären Sicht ist G-tt eine "Person", die sich nicht im Wesentlichen in die Liebe eines anderen verschenkt; Er ist im Wesentlichen nur auf sich selbst ausgerichtet. Daher kann Er nicht das vollkommenste Wesen sein.

Aber aus christlicher Sicht ist G-tt ein Dreiklang von "Personen" in ewigen, selbstgebenden Liebesbeziehungen. Da Er im Wesentlichen liebevoll ist, ist die Trinitätslehre plausibler als jede unitäre und unpersönliche Lehre über G-tt.
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Re: Eine Monade kann nicht lieben

Beitragvon Ria Tameg » Mi 3. Mär 2021, 12:25

In der ganzen Schrift wird Liebe als Opfer dargestellt, das ist der große Ausdruck wahrer Liebe; vgl. Joh.15,13.

Echte Liebe kümmert sich mehr um unsere Mitmenschen als um uns selbst; vgl. Phil.2,3

Diese Art der Liebe ist die ultimative Erfüllung des vollkommenen Gesetzes G-ttes; vgl. Mt.22,39; Rö.13,10, was bedeutet, daß es der vollständigste Ausdruck von G-ttes Charakter ist.

Diese selbstlose, aufopfernde Liebe gehört zum Wesen G-ttes, die untrennbar mit Seinem Wesen ist. Wir schließen daraus, da G-tt ewig und unveränderlich ist, wird Er diese Eigenschaft selbstloser Liebe von Ewigkeit an haben, was bedeutet, daß Er jemanden haben muß, der von Ewigkeit her geliebt werden kann, jemanden neben Ihm, auch ewig.

Wenn G-tt vollkommen monadisch ist, das ist eine "Person" in einem Wesen, dann gibt es keinen Grund für Ihn, in Seinem Wesen wahrhaftig liebend zu sein. Wenn wir behaupten, daß G-tt Liebe ist, müssen wir eine Pluralität innerhalb des einen Wesens G-ttes bestätigen oder auf andere Weise an ein anderes ewiges Wesen glauben, das Polytheismus ist.

Die Trinität zeigt uns jedoch einen G-tt, der ewig mit aktiver selbstloser Liebe belegt ist.

Die Bibel gibt uns verschiedene Möglichkeiten, diese Liebe zwischen den drei "Personen" der G-ttheit zu sehen. Wir sehen eine vollkommene Einheit des Zwecks in der Schöpfung, insbesondere in der Schöpfung des Menschen in G-ttes eigenem Bild; vgl. 1.Mo.1,26.

Es gibt auch vollkommene Übereinstimmung in der Erlösungsarbeit; vgl. Joh.10,30, wobei alle drei "Personen" ihre Rolle freiwillig erfüllen. Im Johannesevangelium erzählt uns der Herr Jesus immer wieder von der Liebe, die er und der Vater miteinander teilen; vgl. Joh.3,35 .5,20.

Natürlich erleben wir in der menschlichen Inkarnation der zweiten "Person" diese Liebe persönlich und in Aktion. Dies weist uns auf eine andere wichtige Wahrheit über unseren G-tt hin: Er ist ewig relational.

In der Erlösungsgeschichte wird ein Bild von dem G-tt gemalt, der Sein Volk besucht. Er ist ständig aktiv, initiiert Beziehungen, spricht mit seinem Volk und leitet es. Er schuf den Menschen nach seinem Bild; vgl. 1.Mo.1,27, ging mit Adam und Eva; vgl. 1.Mo.3,8, sprach mit Noah; vgl. 1.Mo.6,13, besuchte Abraham; vgl. 1.Mo.18,12 und rang mit Jakob; vgl.1.Mo.32,24 .30. Er erschien Mose; vgl. 2.Mo.3,4, Josua, vgl. Jos.5,14, und so fort, bis er schließlich sein Volk in Form von echtem, menschlichem Fleisch besucht; vgl. Joh.1,14.

Wieder einmal fließt diese Gemeinschaft, mit der wir von G-tt gesegnet sind, ganz natürlich von dem ab, der Er ist. Er ist ewig in der Gemeinschaft, es ist ein Teil seines Wesens, der Zustand seiner Natur, die drei "Personen" der Trinität in ständiger, ununterbrochener, vollkommener Beziehung zueinander.

Wenn G-tt monadisch ist, wenn er nicht dreieinhalb ist, welche Veränderung hat in Ihm stattgefunden, die Ihn dazu veranlaßt hat, zu erschaffen und sich dann auf Seine Schöpfung zu beziehen?

Fühlte sich G-tt unvollständig?

Hat Er plötzlich den Drang zur Gemeinschaft entwickelt?

Diese Vorstellung von G-tt macht Ihn für diese Eigenschaften von Seiner Schöpfung abhängig und muß daher als falsche Lehre bemängelt werden.

Für einen G-tt, der kein Dreieiniger ist, macht die Versöhnung einfach keinen Sinn. Ein G-tt, der nicht ewig liebevoll und nicht ewig selbstlos und nicht ewig relational ist, könnte sich unmöglich für rebellische Sünder opfern. Es wäre gegen das Wesen G-ttes, wenn Er etwas Radikales für uns tut.

Wenn man dies versteht, ist es klar, warum z.B. Muslime, die die Trinität abstreiten, es so beleidigend finden, anzunehmen, daß G-tt ein Mensch geworden wäre und die Strafe für unsere Sünden tragen würde. Dies ist eine natürliche Antwort für jemanden, der glaubt, daß G-tt monadisch ist. Es ist für sie nicht sinnvoll, da der G-tt, den sie verehren, nicht von Ewigkeit her aufopfernd und liebevoll ist.

Das Ergebnis ist ein kalter, entfernter G-tt ohne tiefe, selbstlose Liebe und Zuneigung für sein Volk. Deshalb hängt das Christentum absolut vom Glauben an die Trinität ab. Ohne diese Lehre gibt es keine Erlösung, und man könnte sogar behaupten, daß es keine Schöpfung geben könnte, geschweige denn Offenbarung.

Wenn G-tt jedoch dreieinhalb ist, dann wirken die Schöpfung und Sein Sühnen für unsere Erlösung nahtlos aus Seiner Natur. Wenn G-tt in Seinem Wesen ewig liebevoll und relational ist, dann macht es Sinn, daß Er nach Seinem eigenen Bild Wesen erschaffen würde, die Er lieben und mit denen Er verbunden ist.

Es gibt keine Veränderung, keine plötzliche Aufforderung G-ttes, Zuneigung zu erlangen oder in die Gemeinschaft einzugehen. Diese Dinge gehören zu Seinem wesentlichen Charakter und haben von Ewigkeit an Bestand. Und in gleicher Weise ist eine tiefe Liebe zu Seinem Volk, in der Er sich als Opfer hingibt und für uns leidet, damit wir gerettet werden können, etwas, das mit Seinem ewigen, unveränderlichen Charakter in Einklang steht.

Diese Art von Liebe ist das Wesen G-ttes, und zwar weil er dreieinig ist, weil er ewig als drei "Personen" existiert, die in vollkommener, liebevoller Gemeinschaft miteinander leben. Aus dieser Perspektive wird deutlich, daß die Trinität weit davon entfernt ist, eine sinnlose Lehre zu sein, oder nur eine traditionelle Lehre, die wir bejahen, weil wir es sollten.

Es ist vielmehr ein schöner Blick darauf, wer G-tt ist.

Wegen der Trinität haben wir die Hoffnung auf Erlösung. Aufgrund der Trinität haben wir eine reiche, persönliche Beziehung zu unserem Schöpfer. Abgesehen von einem dreieinigen G-tt sind diese Zusicherungen und Realitäten unmöglich, und aus diesem Grund müssen wir unter vielen anderen diese biblische Wahrheit kennen, lieben und eifrig schützen.
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Re: Eine Monade kann nicht lieben

Beitragvon Ria Tameg » Mi 3. Mär 2021, 12:28

Augustinus hatte zwei Antworten auf diejenigen, die gefragt haben, was G-tt vor der Schöpfung tat.

Scherzhaft sagte er, G-tt bereitete die Hölle für Menschen vor, die solche Fragen stellen. Auf einer ernsthaften Ebene stellte er fest, daß es keine Zeit gab, bevor G-tt geschaffen wurde, und daher ist die Frage bedeutungslos. Als G-tt Himmel und Erde schuf, schuf Er auch Raum und Zeit. Bevor die Zeit begann, gab es nur Ewigkeit. G-tt ist ein zeitloses Wesen und die Zeit begann erst mit der Erschaffung des Universums.

Wir sollten jedoch nicht davon ausgehen, daß G-tt vor der Schöpfung inaktiv war. Die Bibel spricht von G-tt, der liebt und plant, bevor die Erde geschaffen wurde.

Der Herr Jesus sagte in seinem Gebet zum Vater vor seinem Verrat:

Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. Joh.17,24


Der Apostel Paulus sprach von G-ttes ewigem Plan

wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe. Eph.1,4


An anderer Stelle sprach Paulus von den Verheißungen G-ttes

aufgrund der Hoffnung des ewigen Lebens, das G-tt, der nicht lügen kann, vor ewigen Zeiten verheißen hat. Titus 1,2


Dies wirft eine interessante Frage auf. Wenn die Welt noch nicht geschaffen worden war, wem wurde dann das Versprechen des ewigen Lebens gemacht?

Die Verheißung wurde unter den verschiedenen "Personen" der G-ttheit gemacht, denn zu diesem besonderen Zeitpunkt, d.h. bevor die Welt geschaffen wurde, gab es niemanden, an den sich die Verheißung richten konnte. Die verschiedenen Mitglieder der Trinität lieben und kommunizieren miteinander. Daher fand die Kommunikation innerhalb der G-ttheit vor der Erschaffung von Mann und Frau statt.

Die Schrift spricht also davon, daß G-tt sowohl vor als auch nach dem Anfang Pläne macht. Vor der Schöpfung gab es Kommunikation, Planung und Liebe innerhalb der Mitglieder der Trinität. Nach der Schöpfung richtete sich diese Kommunikation und Liebe auf die Menschheit.

Alles, was wir über G-tt wissen müssen, ist, was Er getan hat und was Er in der Zukunft vorhat. Er hat uns dies in der Bibel offenbart

Was verborgen ist, das steht bei dem HERRN, unserem G-tt; was aber geoffenbart ist, das ist ewiglich für uns und unsere Kinder bestimmt, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun. 5.Mo.29,29
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Re: Eine Monade kann nicht lieben

Beitragvon Ria Tameg » Mi 3. Mär 2021, 12:35

Die selbstgebende Liebe G-ttes für die in Christus verkörperte Welt, die uns der Geist kommuniziert, beruht auf dem ewigen dreieinigen Wesen G-ttes.

Seit der Ewigkeit ist der dreieinige G-tt der G-tt, der frei in Sich selbst liebt und frei bestimmt, G-tt für uns zu sein. Bei der Erschaffung und Erlösung der Welt wird die ewige Liebe G-ttes, die ewig im dreieinigen Leben geteilt wird, nach außen frei ausgedehnt. G-ttes freisetzende und versöhnende Tätigkeit in der Welt ist der freie Ausdruck des Eigenen ewigen Lebens, in dem sich die selbstgebende Liebe befindet. G-tt mußte diese Welt nicht erschaffen oder erlösen. Dies sind freie Liebesakte.

Das christliche Verständnis von G-tt ist einzigartig und anders als jeder andere Begriff von G-tt. Es unterscheidet sich vom jüdischen Verständnis von G-tt und steht in Gegensatz zum islamischen Verständnis von Allah, obwohl diese theologischen Konzepte auch monotheistisch sind. Wenn wir versuchen, die Realität zu erklären, die Welt um uns herum und sich selbst, ist der Mensch gezwungen, einem gewissen Verständnis von G-tt gegenüberzutreten, selbst wenn es ein Konzept von G-tt ist, das er später ablehnt und zurückweist.

Wir, die persönlichen Wesen, können die Unlogik des Persönlichen, das aus dem Unpersönlichen stammt, das Leben aus dem Nicht-Lebenden oder etwas, das aus dem Nichts stammt, nicht in Betracht ziehen. Die Bibel beginnt mit den Worten:

Im Anfang schuf G-tt (der lebendige, persönliche G-tt) 1.Mo.1,1


alle Dinge, d.h. alle Dinge außer Ihm selbst, Das Sein G-ttes ist niemals passiv, sondern immer aktiv. G-tt handelt immer aus Seinem eigenen Sein heraus.

Trinitarischer Monotheismus ist keine Idee, die Christen sich zusammengeklaubt haben, um das Verständnis von G-tt zu erschweren. Dieses Konzept von G-ttes relationaler Einheit wurde dem christlichen Verständnis durch G-ttes Selbstoffenbarung aufgezwungen. Jesus, der Sohn G-ttes, kam als Messias und erklärte:

Ich und der Vater sind eins Joh.10,30


Eine solche Aussage muß entweder als blasphemische Äußerung abgelehnt werden, die sich auf das monadische Verständnis von G-tt auswirkt (was die jüdischen Führer taten und sagten:

Du bist ein Mensch und machst dich selbst zu G-tt. V.33


und wollten den Herrn Jesus steinigen, oder es muß ein Umdenken darüber erfolgen, was das g-ttliche Einssein mit sich bringt.

Jesu Aussage weist auf eine Pluralität und eine Relationalität in der Einheit G-ttes hin. Einige (normalerweise diejenigen mit einem monadischen Konzept der Einheit G-ttes) versuchen, das Problem der Aussage von Jesus zu vermeiden, indem sie behaupten, er meinte, daß Er und der Vater einen einzigen Zweck oder ein einziges Ziel haben, aber Er sagte:

Ich und der Vater sind eins.


Später betete der Herr Jesus zum Vater für Seine Jünger (und für alle Christen):

Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf dass sie eins seien, wie wir eins sind, Joh.17,22


Der Herr Jesus bezog sich augenscheinlich auf eine zwischenmenschliche Einheit (Einssein). Er betete darum, daß Seine Anhänger, alle Gläubigen, in einer Beziehungseinheit in dem einen Leib Christi funktionieren würden, in gleicher Weise wie Er und der Vater in der beziehungsmäßigen Einheit der trinitarischen G-ttheit funktionierten. Christen haben das Privileg, an der aufeinanderbezogenen Einheit des dreieinigen G-ttes teilzunehmen und die zwischenmenschliche Relationalität der Einheit G-ttes auszudrücken.

Die Betonung liegt darauf, daß die Einheit G-ttes nicht nur als mathematische Einheit, als statische numerische Ganzzahl betrachtet werden darf, da dies (im besten Fall) ein monadisches Konzept von G-tt als einer isolierten individuellen G-ttheit schafft. Dieser

G-tt ist Einer 5.Mo.6,4


muß sich auf eine relationale Einheit beziehen.

Nehmen wir zur Veranschaulichung dieser relationalen Einheit eine zugegebenermaßen unzureichende Analogie. Meine Frau und ich sind verheiratet. Die biblische Aussage für die eheliche Vereinigung lautet, daß die beiden eins werden sollen, vgl. 1.Mo.2,24; Mt.19,5; 1.Kor. 6.16.

Natürlich ist dies keine mathematische Einheit. Um dies umgangssprachlich auszudrücken:

Sie ist sie und Ich bin ich, aber wenn Wir wir sind, sind wir eins in der Beziehungseinheit der Ehe.

Paulus verwendet diese Beziehungseinheit der Ehe als Analogie der Einheit zwischen Christus und Gläubigen. Er zitiert den Text von 1.Mo.2,24, Zwei werden eins in der Ehe und sagt, daß er mit Bezug auf Christus und die Kirche spricht; vgl. Eph.5,31-32. Die Einheit von Ehemann und Ehefrau und die Einheit von Christus und dem Gläubigen sind keine mathematischen Einheiten im Wesen, sondern beide sind Beziehungszusammenhänge.

Als Paulus an die Korinther schrieb, zitierte er erneut 1.Mo.2,24 und erklärt, daß in der ehelichen Vereinigung die beiden zu einer Einheit werden. Anschließend sagt er, daß derjenige, der sich mit dem Herrn verbindet, ein Geist ist, vgl. 1.Kor.6,16-17. Der gesamte Kontext der Passage hat mit der relationalen Einheit zu tun, die in der sexuellen Vereinigung hergestellt wird. Die spirituelle Vereinigung zwischen Christus und dem Gläubigen ist wie die Ehe eine relationale Einheit. Nicht eine monistische Einheit oder eine organische Einheit oder eine verschmolzene Einheit oder eine absorbierende Einheit, aber eine relationale Einheit.
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Re: Eine Monade kann nicht lieben

Beitragvon Ria Tameg » Mi 3. Mär 2021, 12:45

Ein unpersönlicher G-tt, der eine ewig einsame "Person" ist, die in Ihrem eigenen Wesen mit keinem anderen der Liebe verbunden ist, kann nicht die Fülle der zwischenmenschlichen essentiellen g-ttlichen Eigenschaften der überaus reichen Gemeinschaft, der Liebe und des Selbstgebens erfahren, ausgedrückt aus der Vergangenheit der Ewigkeit in der Beziehung der drei "Personen" des christlichen G-ttes. Die zwischenmenschlichen Eigenschaften des biblischen G-ttes, z.B. Liebe, Kommunikation, Einfühlungsvermögen, Selbsthingabe usw., wurden von Ewigkeit her in der Beziehung zwischen den drei "Personen" ausgedrückt.

Andererseits ist der unipersonale G-tt von Seiner Schöpfung abhängig, um diese Eigenschaften auszudrücken. Er ist nicht autark. Dies bedeutet, daß Er ein sich veränderndes kontingentes Wesen ist. Er ist veränderlich, weil Seine Schöpfung in der Vergangenheit der Ewigkeit nicht existierte und Er auf etwas außerhalb Seines Wesens angewiesen ist, um in Seine Selbstverwirklichung hineinzuwachsen. Daher kann ein unpersönlicher G-tt nicht die Fülle der Existenz erfahren.

Da der allmächtige G-tt des Universums in jeder Hinsicht perfekt ist, ist Er selbstständig und braucht Seine Schöpfung nicht, um eine liebevolle Gemeinschaft mit Ihm zu erfahren oder irgendwelche Seiner wesentlichen Eigenschaften auszudrücken. Die Schöpfung fügt dem Wesen des dreieinigen G-ttes nichts hinzu. Der souveräne G-tt hat die Welt nicht geschaffen, um ein wesentliches Bedürfnis zu befriedigen, das Er hatte. Die Trinität braucht keinen Anderen, in den sie ihre überragende g-ttliche Liebe ausgießt, da der Andere bereits innerhalb der Trinität vorhanden ist. Der ewig autarke dreieinige G-tt ist nicht abhängig von einer nichtg-ttlichen Realität außerhalb von Ihm. Er ist der absolut unveränderliche transzendente G-tt. Daher kann der wahre lebendige G-tt des Universums kein unpersönlicher G-tt sein.

Eine weitere Unvollkommenheit im unipersonalen G-tt ist, daß Ihm die Mittel der engen intimen Verbindung mit Seiner Schöpfung fehlen. Diese Gemeinschaft kann nicht von einem von G-tt gesandten Engelsboten bereitgestellt werden, da diese Art von Botschafter eine lokalisierte und begrenzte Kreatur ist, die jeweils nur mit einer "Person" nach außen kommunizieren kann. Außerdem kann ein Engelsbote nicht mit dem menschlichen Herzen kommunizieren, um eine innere g-ttliche Erleuchtung zu bewirken.

Der unerschaffene Heilige Geist des lebendigen G-ttes ist unbegrenzt und nicht lokalisiert, vgl. Ps.139,7-12; Jer.23,24; Apg.17,28. Er teilt das g-ttliche Licht G-ttes gleichzeitig in die tiefsten Winkel der menschlichen Herzen vieler gläubiger "Personen".

Der dreieinige G-tt wünscht sich Gemeinschaft mit Seiner Schöpfung. Er ist relational. Er lebt in Seinem Glauben an die menschliche Schöpfung durch Seinen Geist, die dritte "Person" innerhalb der Trinität. Er ist ein G-tt, der groß genug ist, um das Universum zu regieren. Er ist so darauf bedacht, ein volles menschliches Leben in Seinem Sohn zu führen und so intim zu sein, daß Er in jedem christlichen Gläubigen lebt.

Der unipersonale G-tt ist nicht relational. Er hatte allein vor der Schöpfung in völliger Isolation und Einsamkeit im ewigen Vakuum existiert. Er existiert nicht in einer g-ttlichen Gemeinschaft. Ein unipersonaler G-tt kann keine Wesen erschaffen, die Gemeinschaft begehren

Und G-tt sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; 1.Mo.1,26


Im Gegensatz zu dieser Position lehrt das Christentum, daß die Trinität eine relationale ewige g-ttliche Gemeinschaft der absoluten Einheit ist. Daher ist die Menschheit als Spiegelbild des G-ttes der Schrift eine Beziehung und wünscht Gemeinschaft. Was G-tt tut, reflektiert wer Er ist.
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Re: Eine Monade kann nicht lieben

Beitragvon Ria Tameg » Mi 3. Mär 2021, 14:23

Obwohl die Menschen Zeiten des Alleinseins oder der Einsamkeit kennen, war G-tt niemals allein oder einsam. Für alle Ewigkeit haben Vater, Sohn und Geist in vollkommener Gemeinschaft existiert. Alleinsein oder Einsamkeit ist ein Fremdwort für die G-ttheit. Es macht also Sinn, daß diejenigen, die in Seinem Bild erschaffen wurden, die Einsamkeit als schmerzhaft empfinden. Wir sind zur Gemeinschaft mit G-tt und zur Gemeinschaft mit anderen bestimmt. Es ist sinnvoll, daß die Schöpfung nicht sehr gut ausgesprochen wurde, bis der Mensch nicht mehr alleine war

Und G-tt schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde G-ttes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und G-tt segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht...Und G-tt sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. 1.Mo.1,27-28 .31


Wir sind nach dem Bilde eines relationalen G-ttes geschaffen, um relationale Wesen zu sein, um G-tt zu brauchen und um einander zu brauchen.

G-ttes Liebe wird nicht durch die Bedürfnisse der Menschheit benötigt oder hervorgerufen. G-tt brauchte die Menschheit nicht, um jemanden zum Lieben zu haben. G-tt ist Liebe und war schon immer trinitarische Beziehungsliebe. Da alles, was G-tt ist, im christlichen Kontext Seines trinitarischen Beziehungswesens als Vater, Sohn und Heiliger Geist verstanden werden muß, müssen G-ttes Handlungen dasselbe ausdrücken. G-ttes Beziehungsliebe und Persönlichkeit erfordern aktiven Ausdruck. Sein Wesen drückt sich notwendigerweise in Seinen Handlungen aus. G-tt kann kein passiver G-tt sein. G-tt würde aufhören, G-tt zu sein, wenn Sein relationales, persönliches Wesen nicht immer aktiv zum Ausdruck gebracht würde, denn Er ist kein statischer, unpersönlicher G-tt, wie es in jedem Götzendienst offensichtlich ist. In ähnlicher Weise wäre Er nicht G-tt, wenn nicht alle Seine Aktivitäten mit Seinem Wesen interpenetriert wären.


Warum hat G-tt so spät dann uns und davor die Engel erschaffen? Wieso existieren wir nicht schon ewig?



Wenn wir an vor der Schöpfung denken, tun wir dies auf eine Weise, die mit uns mitschwingt: mit unserem Verständnis der Zeit. Die Zeit ist jedoch eine erstellte Entität, die am ersten Tag der Erstellungswoche beginnt. Dies bedeutet, daß die Zeit zuvor bedeutungslos war, so daß wir keine Fragen zur Existenz G-ttes in Bezug auf die Zeit stellen können. G-ttes Zeiterfahrung ist ganz anders als unsere, und selbst wenn wir zurückgehen und die Existenz des dreieinigen G-ttes oder die Existenz der Engel vor der Schöpfungswoche sehen könnten, wäre dies für uns wenig sinnvoll.

Unsere Zeiterfahrung ist linear, daher sehen wir die Zeit vor der Schöpfung als eine festgelegte Anzahl von Jahren. Wir versuchen uns vor der Schöpfung ein Bild zu machen und stellen uns vor, wie G-tt einige Jahre untätig sitzt. Dies ist kein angemessener Weg, um G-ttes Wirken vor der Schöpfung zu verstehen. G-tt war in Bezug auf seine Schöpfung nicht an die Zeit gebunden, weil sie noch nicht zustande gekommen war. G-tt existiert in der Zeitlosigkeit, nicht in der Zeit.


Wieso kann G-ttes Liebesbeziehung nicht erst ab der Schöpfung beginnen?



Das Beziehungswesen der dreieinigen G-ttheit hat keine logisch notwendige Beziehung zu irgendetwas oder irgendjemandem außerhalb von sich. Außerhalb G-ttes gibt es nichts, was Seine Handlungen beeinflusst oder kontrolliert.

Liebe kennzeichnet G-tt. Liebe ist das ewige Wesen des einen G-ttes. Dies bedeutet jedoch, daß trinitäre Liebe nicht nur eine Eigenschaft G-ttes unter vielen ist. Liebe ist vielmehr das grundlegende Attribut G-ttes.

G-tt ist Liebe


ist die grundlegende ontologische Aussage, die wir in Bezug auf die g-ttliche Essenz machen können. G-tt ist grundlegend die Gegenseitigkeit der Liebesbeziehung zwischen Vater und Sohn, und diese persönliche Liebe ist der Heilige Geist. Denn während der ganzen Ewigkeit und abgesehen von der Welt ist der eine G-tt Liebe, und der G-tt, der Liebe ist, kann nur auf die Welt gemäß Seinem eigenen ewigen Wesen reagieren, das Liebe ist. Dieses wesentliche Merkmal G-ttes beschreibt also auch die Art und Weise, wie G-tt mit Seiner Welt interagiert. Liebe ist daher nicht nur die Beschreibung des ewigen G-ttes in Sich selbst, sondern auch das grundlegende Merkmal G-ttes im Verhältnis zur Schöpfung.
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Re: Eine Monade kann nicht lieben

Beitragvon Ria Tameg » Mi 3. Mär 2021, 14:29

Ein biblisches Verständnis des Daseins G-ttes basiert auf der Tatsache, daß G-tt ein persönliches Wesen ist. G-tt identifiziert sich als ICH BIN das ICH BIN. Dies ist nicht nur eine Aussage über die Existenz G-ttes. Er offenbart sich als persönliches Wesen. G-tt ist dreieinig, relational, persönliches Wesen.

G-ttes Liebe ist die aktive und relationale Selbsthingabe von Sich selbst für andere. Solch eine andere Liebe hat sich ewig in den Wechselbeziehungen der Trinität ausgedrückt, da sich jede g-ttliche "Person" für immer in Liebe den anderen "Personen" der G-ttheit hingibt.

Die Aussage von Johannes bedeutet nicht, daß G-tt Liebe hat, als ob Liebe ein Ding oder ein Ideal wäre, das G-tt hat und anderen als eine G-tt-Ware, vielleicht wie ein Liebestrank, geben, verteilen oder dosieren kann. G-tt ist Liebe - hat keine Liebe.

Jede Seiner Eigenschaften ist nicht etwas, das Er mit uns teilt. Sie sind keine besonderen Gaben und Gnaden, mit denen Er uns ausstatten würde, sondern sie sind in Wirklichkeit Er selbst. G-ttes Liebe ist eine Beziehungswirklichkeit, die sich immer in den zwischenmenschlichen Beziehungen von Vater, Sohn und Heiligem Geist in ihrer ewigen Liebe ausdrückt; vgl. Jer.31,3. G-ttes Liebe begann nicht mit Johannes, als G-tt

seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Joh.3,16


Wenn wir von Vater und Sohn sprechen, ist die Idee der körperlichen Fortpflanzung in unseren Köpfen zweitrangig. Um was es wirklich geht, ist die Beziehung zwischen zwei moralischen und spirituellen Wesen. Wir können einige von diesen erwähnen:

Liebe, zuallererst und am wichtigsten von allen. Zärtlichkeit, intime und gegenseitige Gemeinschaft, Einheit der Natur, Einheit von Charakter und Wille, Einheit in der Arbeit und Funktion.

Um G-tt lieben zu können, ist ein trinitarischer Beziehungs-G-tt erforderlich, in dem der Vater den Sohn liebt; vgl. Mt.3,17, der Sohn den Vater liebt; vgl. Joh.14,31, und der Geist den Vater und den Sohn liebt.

Es gibt daher einen Sinn, in dem wir nur dann ein legitimes menschliches Wesen sein können, wenn wir unser Dasein von Seinem Dasein ableiten. Aufgrund Seines Wesens, des relationalen, persönlichen ICH BIN, kann ich als Gläubiger wissen, Wer ich bin, in einer abgeleiteten Identität, die mit Seinem Wesen vereint ist. Gemeinsam wird dieses relationale persönliche Dasein G-ttes in Gläubigen die Grundlage unserer zwischenmenschlichen Beziehungen untereinander sein, wenn wir in Gemeinschaft miteinander in Beziehung stehen, die gemeinsame Einheit persönlicher relationaler Wesen, die das Wesen G-ttes ausdrücken.

Im Gegensatz zu jenen, deren G-tt eine unpersönliche Monade ist, hat das christliche G-ttesverständnis immer einen persönlichen G-tt gedacht.

Eine "Person" ist anders als ein Individuum in dem Sinne, daß letzteres als Trennung von anderen "Personen" definiert ist, die "Person" als Beziehung zu anderen "Personen". An "Personen" zu denken bedeutet, in Beziehungen zu denken. Eine "Person" ist nur eine "Person" in Bezug auf andere "Personen".

Verwandtschaft, Relationalität, Sozialität sind die Wurzeln der Persönlichkeit. Der Tripersonalismus der "Personen" des trinitarischen G-ttes ist so geartet, daß ihre "Personen" nur in Bezug zueinander definiert werden können. Ihre persönlichen Beziehungen konstituieren sich gegenseitig. Die "Person" G-ttes des Vaters kann nur in Bezug auf die "Person" G-ttes des Sohnes definiert werden, und beide "Personen" können nur in Bezug auf die "Person" G-ttes des Heiligen Geistes definiert werden.

G-tt als Person ist definiert durch die persönliche Verbundenheit der drei "Personen" der trinitarischen G-ttheit.

Wenn wir erklären, daß G-tt eine "Person" ist, erklären wir, daß G-tt eine trinitarische Beziehungspersönlichkeit ist und daß alle richtigen zwischenmenschlichen Beziehungen auf der trinitarischen Beziehungspersönlichkeit G-ttes beruhen und von dieser abgeleitet sind.

Die Wechselbeziehung der drei "Personen" der dreieinigen G-ttheit schafft eine vollkommen harmonische zwischenmenschliche Gemeinschaft des g-ttlichen Seins, indem sie den g-ttlichen Charakter untereinander ausdrücken. Es ist diese vollkommen harmonische zwischenpersonelle Wechselwirkung von Beziehungen, die der dreieinige G-tt den geschaffenen, beziehungshaften "Personen" der Menschheit vermitteln und in ihnen wirken will, d.h. Du und Ich!

Als dies im Sündenfall des Menschen zerstört wurde, war es G-ttes Absicht, die Menschheit wieder in die beabsichtigten zwischenmenschlichen Beziehungen zu Sich selbst und zu anderen zu versetzen. Zu diesem Zweck wurde der Sohn G-ttes ein Mensch in der hypostatischen Vereinigung von G-ttheit und Menschheit als dem einzigen Mittler zwischen G-tt und Mensch.

Die g-ttliche Bereitstellung der Gegenwart und Funktion des dreieinigen G-ttes in Gläubigen ist die einzige Grundlage für harmonische zwischenmenschliche Beziehungen in der christlichen Gemeinschaft. Das ist unser Privileg, an den perfekten und harmonischen trinitarischen zwischenmenschlichen Beziehungen der Trinität teilzunehmen.
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Re: Eine Monade kann nicht lieben

Beitragvon Ria Tameg » Mi 3. Mär 2021, 14:34

Dabei ist G-tt jemand, der sich nicht verändert. Er ist derselbe in Ewigkeit. Ansonsten hat Er Merkmale, die von der Schöpfung abhängen. Wir sind persönliche Wesen. Wenn die Wurzel der Persönlichkeit nicht im Absoluten existieren würde, würden wir nicht existieren! Ohne diese Idee einer Wurzel der Persönlichkeit in G-tt kommen wir zu einer mechanischen Vorstellung des Universums und der Quelle, die es manifestiert hat. G-tt als leitende Persönlichkeit ist das Wesen hinter dem Universum.

Der Sinn der Trinitätslehre ist, daß G-tt Liebe IST, nicht eine Art Super-Lebens-Monade, die zuerst als oberstes Wesen existiert und dann ganz zufällig liebt, sondern Liebe selbst als existenzielle Gemeinschaft, die mit dem Anderen geteilt wird, der das notwendige entsprechende Pol ist, ohne den Liebe keine Liebe sein könnte. Aus der Sicht eines ökonomischen Trinitarismus könnte man sagen, G-tt inkarniert Sich selbst, um das zu sein, was Er ist: Liebe.

G-tt kann nur als relationales Wesen Liebe sein.

Es ist metaphysisch unmöglich, daß G-tt einfach nur ein einzeln existierendes g-ttliches Wesen ist, eine Monade, und gleichzeitig ein liebender G-tt, denn es würde niemanden geben, den Er lieben könnte. Selbst wenn man argumentieren würde, daß Er Sich Selbst liebt, würde diese Liebe nicht wahre Liebe sein, denn es wäre notwendigerweise absolut und ausschließlich egozentrisch. Es wäre völlig steril und absolut leidenschaftslos.

Darüber hinaus wäre es metaphysisch unmöglich, daß ein singulär existierendes g-ttliches Wesen eine "Person", ein Subjekt, ein Wer ist. Wie die Relevanz der Trinität zeigt und wie menschliche "Personen" veranschaulichen, kann der Begriff der Persönlichkeit nur in Bezug auf andere "Personen" gelten. Ohne eine Beziehung zu einem anderen kann G-tt weder eine "Person" sein, noch kann Er andere "Personen" erschaffen. Nur ein relationales Wesen g-ttlich liebender "Personen" kann andere liebende "Personen" ins Leben rufen.

Ist G-tt von irgendetwas abhängig?

Nein, G-tt ist unabhängig von allem.

Dies schließt Seine Geschöpfe und Seine Schöpfung ein.

Weil Er, in seiner Natur relational, in Sich selbst existiert, hängt Sein Glück nicht von irgendetwas ab: Er braucht niemanden, kein Geschöpf, das Ihn liebt. Alles an G-tt spricht von völliger Selbstversorgung.

Ein wie auch immer geartetes unitarisch-monotheistisches G-ttesverständnis dagegen trennt G-ttes Attribute von Seinem Wesen und bringt sie mit Seiner Schöpfung in sein Handeln ein.

G-tt kann nur ein höchst unabhängiges Wesen sein, weil G-tt eine Trinität ist. Diese Einsicht führt uns zu der Feststellung, daß fast alles im Christentum von der Wahrheit der Trinität G-ttes abhängt.

Wenn G-tt eine einzelne, einsame "Person" ist, muß der traditionelle Monotheismus zwei grundlegende Fragen beantworten:

Wen liebte G-tt in Ewigkeit, bevor er die Welt schuf?
Bedarf G-tt dringend der Schöpfung, um sich selbst zu verwirklichen?

Wenn G-tt eine einzelne "Person" ist, war Er vor Seiner Schöpfung in der Ewigkeit allein. G-tt hatte niemanden zu lieben außer Sich. Aber Selbstliebe kann giftig sein, und sie ist sicherlich nicht so richtungsweisend und lebendig wie die Liebe zu jemand anderem. Daher mußte G-tt im traditionellen Monotheismus andere "Personen" (Engel oder Menschen) erschaffen, um jemanden zu haben, den er lieben konnte. Aber wenn dies wahr wäre, dann wäre G-tt zur Verwirklichung auf die Schöpfung angewiesen.

Ein unpersönlicher G-tt liebte nicht, bis er die Welt und die Menschen erschuf. Ein unpersönlicher G-tt hat keine Liebe und Beziehung als Sein Wesen, sie sind keine wesentlichen Aspekte Seines Charakters sowie Seiner Natur. Das Wesen eines unpersönlichen G-ttes ist Kraft und Größe. Ein unpersönlicher G-tt neigt dazu, Moralismus und Absolutismus zu schaffen.

Was bedeutet die Lehre vom dreieinigen G-tt für Christen?

Die wesentliche Folgerung ist, daß, wenn ein dreieiniger G-tt die Welt geschaffen hat, Liebesbeziehungen das sind, worum es in unserem Leben wirklich geht. Seit jeher bestand die ultimative Realität aus einer Gemeinschaft von "Personen", die einander kannten und liebten. Daher geht es in der ultimativen Realität um Liebesbeziehungen.

Die christliche Trinitätslehre stellt unsere Kultur vor eine grundlegende Herausforderung. Anstelle von Selbstbezogenheit repräsentieren der Vater, der Sohn und der Geist Ihrem Wesen gegenseitig selbstgebende Liebe. Jede Persönlichkeit in der G-ttheit besteht nicht darauf, daß sich eine der anderen um sie dreht, sondern sie konzentrieren sich aufeinander. Sie preisen sich gegenseitig, verehren sich gegenseitig, dienen sich gegenseitig.

So wie der Mensch als Gemeinschafts- und Beziehungswesen im Bilde G-ttes gemacht ist, ist auch G-tt auf Beziehung aus, nur mit dem Unterschied, daß Er in Sich selbst bereits Beziehung und Gemeinschaft ist. Das hat der lebendige dreieinige G-tt jedem anderen unipersonalen G-ttwesen voraus.


Jehova offenbart sich in der Bibel als alleiniger Schöpfer



was nicht ausschließt, daß ein Wesen in relationaler Beziehung zu sich selbst existieren kann. Der Unterschied zwischen den "Personen" ist ein Unterschied in der Beziehung, kein Unterschied im Sein.
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