Lk 19,10: denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Er hatte die gute Botschaft, dass das Nordreich – die verlorenen Schafe – wieder zurück in den Bund kommen darf. Und dieses Evangelium brachten die Jünger in alle Welt.
Aber: Ist es nicht erstaunlich, dass die zehn verlorenen Stämme niemals zurück ins Land Israel kamen? Schließlich spricht die Schrift doch an vielen Stellen darüber:
5.Mo 30,2-5: wenn du umkehrst zu dem Herrn, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst in allem, was ich dir heute gebiete, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so wird der Herr, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, wohin dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat. […] Und der Herr, dein Gott, wird dich in das Land zurückbringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es in Besitz nehmen, und er wird dir Gutes tun und dich mehren, mehr als deine Väter.
Warum ist das bis heute nicht geschehen?
Dafür gibt es einen guten Grund und wir werden sehen, wie stark dieses Thema mit Buße verknüpft ist.
Die heutige Botschaft ist in unseren Zeiten aktueller und wichtiger denn je!
Hinter 5.Mose 30 verbergen sich außerordentliche Verheißungen. Zwei herausragende Persönlichkeiten der Geschichte, nämlich Daniel und Nehemia, haben auf Grund dieser Verheißung in 5.Mose 30 stellvertretend für das ganze Volk Israel die Schuld des Volkes vor Jahwe bekannt (vgl. Dan 9 und Neh 1).
Beide, Daniel und Nehemia, befanden sich im babylonischen Exil. Von Nehemia lesen wir, wie er im Exil folgendes betete:
Neh 1,8-9: Gedenke doch an das Wort, das du deinem Knecht Mose gegeben hast (5.Mo 4,27; 5.Mo 30,4), indem du sprachst: »Wenn ihr treulos handelt, so will ich euch unter die Völker zerstreuen; kehrt ihr aber zu mir um und befolgt meine Gebote und tut sie — selbst wenn einige von euch bis ans Ende der Himmel verstoßen wären, so würde ich sie doch von dort sammeln und sie an den Ort bringen, den ich erwählt habe, damit mein Name dort wohnen soll!«
Der Schlüssel für die Rückführung in das verheißene Land war also, dass das Volk umkehrte und die Gebote Jahwes befolgte!
Zu dieser Umkehr entschieden sich Daniel und Nehemia und proklamierten diese stellvertretend für das Volk Israel.
Daniel und Nehemia waren von Scham erfüllt darüber, dass ihr Volk Israel so schmählich von Jahwes guten Geboten abgewichen war und fremde Götter angebetet hatte:
Neh 1,4: Und es geschah, als ich diese Worte hörte, da setzte ich mich hin und weinte und trug Leid etliche Tage lang; und ich fastete und betete vor dem Gott des Himmels.
Das ganze Strafmaß
In Daniel 9,2 heißt es:
(vgl. Jer 25,11-14; 29,10.)Im ersten Jahr seiner Regierung achtete ich, Daniel, in den Schriften auf die Zahl der Jahre, von der das Wort des Herrn an den Propheten Jeremia ergangen war, dass die Verwüstung Jerusalems in 70 Jahren vollendet sein sollte.
Auch für die Zeitspanne, die das Nordreich Israel im Exil sein sollte, gibt es genaue Zahlenangaben in Mose und den Propheten:
Hesekiel lag 390 Tage öffentlich auf einer Seite (vgl. Hesekiel 4,5), wobei jeder Tag ein Jahr im Exil repräsentierte.
Die Strafe für das Nordreich hätte also 390 Jahre betragen sollen. Allerdings kam nach dieser Zeit das Volk nicht zurück ins Land.
Und heute sind seit der Wegführung Israels in die assyrische Gefangenschaft im Jahre 722 v.Chr. mittlerweile mehr als 2700 (!) Jahre vergangen und noch immer ist das Nordreich nicht zurückgekommen.
Wie lässt sich das erklären?
Im Buch 3.Mose Kapitel 26 ist festgehalten, dass sich eine Strafe, die nicht zur Umkehr führt, versiebenfacht (3.Mose 26,18+21+24+28).
Da das Volk innerhalb der 390 Jahre nicht zu Jahwe umgekehrt ist, wurde das Strafmaß also versiebenfacht:
7*390 Jahre = 2730 Jahre
Das ist eine sehr lange Zeit!!!
Aber jetzt wird es durchaus interessant:
Denn zählen wir 2730 Jahre ab der Wegführung Israels in das Assyrische Exil im Jahr 722 v.Chr. kommen wir in das Jahr 2008!
Vorbedingungen für die Rückkehr
Seit 2008 ist also die Strafe für das Nordreich Israel vorüber!
Doch genau wie damals, als die Strafe für das Südreich Juda vorüber war und bereits nach 70 Jahren Exil zunächst nur vereinzelt Juden darüber nachdachten, in die Heimat zurückzukehren, so ist es auch heute mit den Nachfahren des Nordreiches Israel – 2730 Jahre nach der Deportation:
Auch wenn seitdem ein immer größerer Aufbruch erkennbar wird, regt sich hier und da nach 2730 Jahren im Exil nur vereinzelt Heimweh in den Herzen der Nachfahren des Nordreiches Israel.
Und an dieser Stelle lautet die entscheidende Frage: „Wie kam damals die Rückkehr aus dem babylonischen Exil zu Stande?“
Die Antwort: „Die stellvertretende Umkehr Einzelner wie Daniel und Nehemia hat es ermöglicht!“
Das erinnert sehr stark an die Ermahnung:
Jak 5,16b: betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung.
Jerusalem – Der Bruch mit der Lüge!
Wir wollen uns nicht länger unter den Lügengeist Jerobeams beugen. Jerobeam sprach:
1.Kö 12,28: Es ist zu viel für euch, nach Jerusalem hinaufzuziehen!
Dabei sagt JHWHs Wort:
5.Mo 16,16: Dreimal im Jahr soll alles bei dir, was männlich ist, vor JHWH, deinem Elohim, erscheinen an der Stätte, die er erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote und am Fest der Wochen und am Fest der Laubhütten.
Das verlorene Israel soll nach Hause kommen. Dies aber geht nur auf der Grundlage, dass eine Umkehr von ganzem Herzen geschieht.
Ein Aufruf an das Haus Israel im Exil zum Fasten
(Zum Fasten siehe auch Jes 58,6-14.)
Hes 36,32: Schämt euch und werdet beschämt vor euren Wegen, Haus Israel!
Das sagt JHWH zu UNS in Seinem Wort, in Hesekiel 36,32!
JHWH beklagt mit Jeremia zwei Mal (2 x), dass Sein Volk keine Scham kennt. Die Konsequenzen die JHWH infolge dessen ankündigt sind verheerend!! Lest selbst:
Jer 6,15: Schämen sollten sie sich, weil sie Gräuel verübt haben! Aber sie wissen nicht mehr, was sich schämen heißt, und empfinden keine Scham. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen! spricht JHWH.
Jer 8,12: Schämen sollten sie sich, weil sie Gräuel verübt haben! Aber sie wissen nicht mehr, was sich schämen heißt, und empfinden keine Scham. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen! spricht JHWH.
Zur Umkehr gehört die Scham, die in ein Schuldbekenntnis mündet!
Das verstand auch der verlorene Sohn im Gleichnis („ich habe gesündigt…“).
JHWH spricht:
Hes 36,27-32: Ich […] werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut. Und ihr sollt in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe, und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Elohim sein. […] Dann werdet ihr an eure bösen Wege gedenken und an eure Taten, die nicht gut waren, und ihr werdet vor euch selbst Abscheu empfinden wegen eurer Sünden und wegen eurer Gräuel. Nicht euretwegen werde ich dies tun, spricht JHWH, Elohim, das sollt ihr wissen! Schämt euch und errötet über eure Wege, ihr vom Haus Israel!
Wir meinen, dass wenn wir umkehren und in Seinen Satzungen wandeln und Seine Rechtsbestimmungen halten, alles schon wieder in Ordnung sei.
Aber das ist es nicht!!!
Jer 3,2-5: Erhebe deine Augen zu den Höhen und schau: Wo hast du dich nicht schänden lassen? […] du hast das Land entweiht durch deine Hurerei und deine Bosheit! Deshalb blieben die Regenschauer aus und kein Spätregen fiel; aber du hattest die Stirn eines Hurenweibes und wolltest dich nicht schämen. Hast du nicht eben jetzt angefangen, mir zuzurufen: »Mein Vater, der Freund meiner Jugend bist du! Sollte er ewiglich grollen, für immer zürnen?« — Siehe, so hast du gesprochen und dabei Böses getan und es durchgesetzt!“
DIES beschreibt unsere aktuelle Situation heute.
Folgendes sagt JHWHs Wort:
Jer 3,12b-14a: Ich bin gnädig […] und zürne nicht ewig! Nur erkenne deine Schuld, daß du JHWH, deinem Elohim, die Treue gebrochen hast und hierhin und dorthin zu den Fremden gelaufen bist unter jeden grünen Baum [Anmerkung: inklusive des Weihnachts- und des Maibaumes! ]; aber auf meine Stimme habt ihr nicht gehört! spricht JHWH. Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht JHWH.
Weil unser himmlischer Vater uns kennt und schon wusste, wie schwer es uns fällt, ein solches Schuldbekenntnis zu formulieren, hat ER uns zwei Vorbilder gegeben, an denen wir uns orientieren können:
Daniel und Nehemia haben stellvertretend getan, wozu JHWH ganz ISRAEL auffordert:
Joel 2,12b-13: kehrt um zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider, und kehrt um zu JHWH, eurem Elohim; denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und von großer Gnade, und das Übel reut ihn.
Die Gebete von Daniel und Nehemia finden wir in Daniel 9 und Nehemia 1:
Daniel 9,3b-8: ich wandte mein Angesicht zu JHWH, Elohim, um ihn zu suchen mit Gebet und Flehen, mit Fasten im Sacktuch und in der Asche. Ich betete aber zu JHWH, meinem Elohim, und ich bekannte und sprach: Ach, JHWH, du großer und furchtgebietender Elohim, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren! Wir haben gesündigt und haben Unrecht getan und gesetzlos gehandelt; wir haben uns aufgelehnt und sind von deinen Geboten und deinen Rechtsordnungen abgewichen! Wir haben auch nicht auf deine Knechte, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vätern und zu dem ganzen Volk des Landes geredet haben. Du, JHWH, bist im Recht, uns aber treibt es heute die Schamröte ins Gesicht, wie es jetzt zutage liegt, den Männern von Juda und den Bürgern von Jerusalem und dem ganzen Israel, seien sie nah oder fern in allen Ländern, wohin du sie vertrieben hast wegen ihrer Untreue, die sie gegen dich verübt haben. Uns, JHWH, treibt es die Schamröte ins Gesicht, unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vätern, weil wir gegen dich gesündigt haben!
Neh 1,4-9: Und es geschah, als ich diese Worte hörte, da setzte ich mich hin und weinte und trug Leid etliche Tage lang; und ich fastete und betete vor dem Elohim des Himmels und sprach: Ach, JHWH, du Elohim des Himmels, du großer und furchtgebietender Elohim, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten! Lass doch deine Ohren aufmerken und deine Augen offen sein, dass du auf das Gebet deines Knechtes hörst, das ich nun vor dir bete Tag und Nacht für die Kinder Israels, deine Knechte, und mit dem ich die Sünde der Kinder Israels bekenne, die wir an dir begangen haben! Auch ich und das Haus meines Vaters haben gesündigt! Wir haben sehr verwerflich gegen dich gehandelt, dass wir die Gebote, die Satzungen und Rechtsbestimmungen nicht befolgt haben, die du deinem Knecht Mose geboten hast. Gedenke doch an das Wort, das du deinem Knecht Mose gegeben hast (5.Mose30), indem du sprachst: »Wenn ihr treulos handelt, so will ich euch unter die Völker zerstreuen; kehrt ihr aber zu mir um und befolgt meine Gebote und tut sie — selbst wenn einige von euch bis ans Ende der Himmel verstoßen wären, so würde ich sie doch von dort sammeln und sie an den Ort bringen, den ich erwählt habe, damit mein Name dort wohnen soll!«
Großer und furchtgebietender Elohim
Daniel betet:
„Ach, JHWH, du großer und furchtgebietender Elohim, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten!“
Nehemia betet bemerkenswerterweise dasselbe Gebet:
„Ach, JHWH, du Elohim des Himmels, du großer und furchtgebietender Elohim, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten!“
Das Gebet, welches Daniel und Nehemia sprechen, bezieht sich auf JHWH’s Verheißung in 5. Mose 7:
5.Mo 7,12-21: Und es wird geschehen, wenn ihr auf diese Rechtsbestimmungen hört, sie bewahrt und tut, so wird JHWH, dein Elohim, auch dir den Bund und die Gnade bewahren, […] denn JHWH, dein Elohim, ist in deiner Mitte, ein großer und furchtgebietender Elohim.
Es ist an der Zeit, dass wir Daniels und Nehemias Vorbild folgen!!
Wir sind gefragt!
JHWH sagt uns, die wir wissen, dass wir zu Israel gehören, heute:
(Hes 36,22-32)Schämt euch und werdet beschämt vor euren Wegen, Haus Israel!
(Joel 2b,12)Kehrt um zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider, und kehrt um zu JHWH, eurem Elohim; denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und von großer Gnade, und das Übel reut ihn.
Durch Yeshua unseren Hohepriester dürfen wir – JHWH sei DANK – Gewissheit haben über Folgendes:
1.Joh 1,9: Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
Lasst uns Seinem Wort folgeleisten und stellvertretend mit Daniels und Nehemias Worten (Dan 9,4-19 & Neh 1,4-11) unsere und die Schuld unserer Väter bekennen und fasten.
Das Fasten ist Teil der Vorbereitung auf die Hochzeit!
Wir erinnern uns an Yeshuas Worte zur Frage des Fastens:
(Mt 9,15; Mk 2,20; Lk 5,35)„Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann werden sie fasten.“
Es soll uns gleichzeitig als Erinnerung an Yom Kippur dienen, an dem Yeshua die Schafe von den Ziegenböcken trennen und zu uns sagen wird:
„Was ihr einem dieser geringsten getan habt, das habt ihr mir getan“.
Die Zeit der Strafe ist vorbei. Nun liegt es an uns…
Wenn du möchtest, lies doch diese wichtigen Stellen in deiner Bibel nochmals nach:
Daniel 9
Nehemia 1
Jeremia 3
Mose 4,1-40