Welches Geheimnis verbirgt sich in seinem Namen? Ist er der wahre König von Jerusalem?
Erkunde mit mir, wie wir dieses Geheimnis erforschen.
Adoni-Zedek war zur Zeit der israelitischen Invasion in Kanaan Amoriterkönig von Jerusalem. Der Name Amoriter ist im A.T. ein Sammelbegriff für verschiedene Bevölkerungsgruppen, die vor der Einwanderung der Israeliten im Bergland beiderseits des Jordans siedelten. Die Nachricht, Josua habe Ai eingenommen und es ebenso wie Jericho verbannt und die Gibeoniter hätten einen Vertrag mit Israel geschlossen, erfüllte Adoni-Zedek mit Besorgnis, da Gibeon eine große Stadt war (etwa 6 Meilen nördlich Jersualems), wie eine der Königsstädte, sogar größer als Ai (und vielleicht besser befestigt), und ihre Bewohner waren tapfere (kriegerische) Männer. Er schloss sich daher mit den Königen von Hebron (Hoham), Jarmut (Piream), Lachis (Japhia) und Eglon (Debir) zusammen, um Gibeon gemeinsam anzugreifen und es für sein Bündnis mit den Israeliten zu bestrafen und gleichzeitig den weiteren Eroberungen Israels Einhalt zu gebieten. Die Furcht, die durch die schnellen Eroberungen der Israeliten ausgelöst wurde wird erwähnt als der Grund, warum Adoni-Zedek zu diesen Königen sandte, damit er samt seinem Volk nicht in die Hände der Israeliten fallen würde wie Jericho und Ai und ihre Könige und Einwohner. Adoni-Zedek war zu Recht beunruhigt, als er von den Eroberungen von Jericho und Ai hörte. Er verstand, daß die Armeen Israels bald alle Städte Kanaans angreifen würden. Besonders beunruhigend war die Nachricht, daß sie sowohl Jericho als auch Ai völlig zerstört hatten – das heißt, daß sie das einzigartige Gericht G-ttes gegen die Kanaaniter gebracht hatten und weder Plünderungen noch Profit aus den Städten nahmen. Ein israelitisches Heer, das zur Ehre G-ttes kämpfte und als einzigartiges Instrument des Gerichts G-ttes diente, machte ihnen zu Recht Angst.
Auch aus strategischer Sicht hatte Adoni-Zedek Grund zur Sorge. Die vorherigen Siege in der Mitte Kanaans trennten Kanaan effektiv zwischen Norden und Süden. Israel kontrollierte die Benjaminitische Hochebene, die Kreuzung zwischen dem Bergland und der judäischen Wildnis. Es bot Zugang zur Küstenebene und zum Tiefland im Westen über die Anhöhe von Beth-Horon.
Es wird vermutet, daß die kanaanitischen Könige diesen Namen in Anlehnung an den alten patriarchalischen König dieser Stadt, Melchisedek, annahmen, dessen Name König der Gerechtigkeit oder mein gerechter König bedeutet; eine Vermutung, die nicht unwahrscheinlich ist.
Außerdem machte die Kapitulation und Unterordnung der Gibeoniter Adoni-Zedek Angst. Gibeon war eine große Stadt und ihre Männer waren mächtig – wenn sie sich Israel ergaben, stand es schlecht für die Kanaaniter. Die Gibeoniter unterwarfen sich Israel nicht aus einer Position der Schwäche heraus; tatsächlich waren alle seine Männer mächtig. Doch wegen ihrer Liebe und Ehre für den G-tt Israels unterwarfen sie sich dem ewigen Dienst in Seiner Stiftshütte.
Ihre Furcht brachte die Kanaaniter nicht dazu, sich zu ergeben. Es brachte sie dazu, sich zu organisieren und zu kämpfen. Aus Angst, Israel direkt anzugreifen, griffen sie ihre Untertanen, die Gibeoniter, an.
Da Israel das Land im Norden besetzte, konnte Adoni-Zedek keine Hilfe von den Königen des nördlichen Kanaans erhalten und er wurde der Anführer der südlichen kanaanäischen Könige. Dies zeigt wiederum, daß die Kanaaniter als Stadtstaaten statt als eine vereinte Nation organisiert waren. Es bedurfte der Führung von Adoni-Zedek, um sie zusammenzubringen. Jede dieser Städte – Jerusalem, Hebron, Jarmut, Lachis und Eglon – war entweder wegen ihrer Lage oder wegen der damit verbundenen Handelswege eine wichtige Stadt.
Was Adoni-Zedek tat, war nicht ungewöhnlich. Ungefähr zur selben Zeit schrieb Jerusalems Führer mindestens fünf Briefe an den Pharao bezüglich seiner Stadt und ihrer Sicherheit. Diese Briefe, Teil der Sammlung, die als Armana-Briefe bekannt ist, sind länger und gebildeter als die zeitgenössischen Sendschreiben anderer "palästinensischer" Stadtführer.
Aus seiner Furcht heraus begann Adoni-Zedek, die Könige von Süd-Kanaan zu organisieren.
Adoni-Zedek führte eine Koalition von fünf benachbarten amoritischen Herrschern an, um sich der Invasion zu widersetzen, aber die Verbündeten wurden in Gibeon besiegt. Die fünf verbündeten Könige suchten Zuflucht in einer Höhle in Makkeda und wurden dort bis nach der Schlacht eingesperrt, als Josua befahl, sie vor ihn zu bringen. Daraufhin wurden sie herausgebracht, gedemütigt und getötet. Dies ist eine Veranschaulichung der alten Praxis, Feinde nach dem Tod aufzuspießen. Die Leichen wurden dann in die Höhle geworfen, in der sie sich verstecken wollten, und große Steine wurden gegen den Eingang gerollt.
Makkeda war eine königliche Stadt der Kanaaniter in den Ebenen von Juda, 25 Meilen nordwestlich von Jerusalem, wo es zwei Höhlen gibt, die groß genug sind, um jeweils fünf Männer aufzunehmen. Eine Höhle hat seltsamerweise fünf Löcher, die grob in seine Seite geschöpft sind, und ein Enthusiast könnte behaupten, dass dies genau der Ort der Grabstätte der fünf Könige war.
In der von Josua selbst geschriebenen Erzählung lesen wir dies in folgender Passage
Now it came to pass, when Adonizedec king of Jerusalem had heard how Joshua had taken Ai, and had utterly destroyed it; as he had done to Jericho and her king, so he had done to Ai and her king; and how the inhabitants of Gibeon had made peace with Israel, and were among them; That they feared greatly, because Gibeon was a great city, as one of the royal cities, and because it was greater than Ai, and all the men thereof were mighty. Jos.10:1-2
Als nun Adoni-Zedek, der König zu Jerusalem, hörte, daß Josua Ai eingenommen und völlig zerstört hatte, wie er Jericho und seinem König getan hatte, und daß die Einwohner von Gibeon Frieden mit Israel gemacht hatten und unter ihnen waren, fürchteten sie sich sehr [nämlich Adoni-Zedek und sein Volk], denn Gibeon war eine große Stadt, eine der königlichen Städte, und sie war größer als Ai, und alle ihre Männer waren mächtig.
(Anm.: (Jos.10,2 fehlt in deutschen Übersetzungen)