Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben. Joh.3,35
Wenn G-tt eine einzelne "Person" war, dann war er, bevor die Welt erschaffen wurde, keine Liebe. Und wir könnten hinzufügen, wenn Er nicht Liebe wäre, könnte Er nicht "persönlich" sein.
Nur ein G-tt, der dreieinig ist, kann "persönlich" sein und deshalb Liebe.
Die menschliche Liebe kann unmöglich die Natur G-ttes widerspiegeln, es sei denn, G-tt ist eine Trinität von "Personen" in Gemeinschaft.
Eine einsame Monade kann nicht lieben und da sie nicht lieben kann, kann sie auch keine "Person" sein. Und wenn G-tt nicht "persönlich" wäre, könnten wir es auch nicht sein, und wenn wir keine "Personen" wären, könnten wir nicht lieben.
Da, wie der Herr Jesus sagte, der, der Ihn sieht, den Vater gesehen hat, können wir sagen, daß dies nicht nur etwas ist, wie der Sohn von Ewigkeit her ist, sondern auch, wie G-tt ist. So erlaubt der Vater dem Sohn, das Reich einzubringen, der Sohn führt uns zum Vater, während der Geist nicht von sich selbst spricht, sondern vom Sohn Zeugnis gibt. Dies wurde ursprünglich von Gregor von Nyssa aufgezeigt, als er schrieb, daß die drei in ihrer gegenseitigen Verehrung die Ehre der anderen suchen. Es gibt, sagt er,
einen rotierenden Kreis der Herrlichkeit von Gleichem zu Gleichem. Der Sohn wird durch den Geist verherrlicht; der Vater wird vom Sohn verherrlicht; wieder hat der Sohn seine Ehre vom Vater; und so wird der Eingeborene zur Herrlichkeit des Geistes.
Q.: Über den Heiligen Geist , Philip Schaff, S.324
Die "Personen" der Trinität leben in einer unteilbaren Vereinigung der Liebe und suchen die Ehre des anderen. Wenn G-tt Seinen Ruhm sucht, verfolgt Er keine Eigeninteressen wie ein himmlischer Tyrann. Es ist nicht so, daß Er mächtiger ist als wir und so Sein Streben nach Seinem eigenen Ruhm, was auch immer kommen mag, gewinnt. Seine Herrlichkeit ist der g-ttliche trinitarische Ruhm der sich selbst gebenden Liebe.
Diese innertrinitarische Liebe ist gemäß Johannes die Basis für unsere Liebe zu G-tt und anderen Menschen.
Da G-tt selbst Liebe ist, und da wir Gemeinschaft mit Ihm haben, ist Liebe der Härtetest von Jüngerschaft. Wenn wir andere lieben, gehören wir zu Jesus Christus. Wenn uns die Liebe fehlt, sind wir gar nicht Seine. Der Grund dafür ist, daß G-tt eine dreieinige Gemeinschaft von "Personen" ist. Liebe ist wesentlich, wer Er ist. Attribute wie Gnade, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und sogar Heiligkeit sind alle relativ zu den Geschöpfen. Seine Heiligkeit ist seine Trennung von seiner Schöpfung. Sie ist relativ zu dem Geschöpf. Sein Zorn ist wiederum relativ zu den Sündern als der Ausdruck Seiner Heiligkeit als Antwort auf die menschliche Sünde. Die Liebe gehört jedoch zu dem, wer Er in sich selbst ist in der ungeteilten Gemeinschaft der drei "Personen". Darum wird Er in so absolutem Sinne Liebe genannt.
Der Vater liebt den Sohn. Der Sohn liebt den Vater. Der Vater liebt den Heiligen Geist. Der Heilige Geist liebt den Vater. Der Sohn liebt den Heiligen Geist. Der Heilige Geist liebt den Sohn.
Diese gegenseitige Liebe der drei "Personen" besteht in der unzerbrechlichen Vereinigung der ungeteilten Trinität. Insofern wir befähigt sind, "Teilhaber der g-ttlichen Natur" zu sein, "von einem Grad der Herrlichkeit zum anderen" durch den Geist des Herrn, werden wir auf geschöpfliche Weise in diese Gemeinschaft der Liebe G-ttes gebracht.
Nur aus der Perspektive des trinitarischen G-ttes können wir behaupten, daß "G-tt Liebe ist", denn die Liebe ist niemals allein. Stattdessen bringt es diejenigen zusammen, die getrennt sind, während sie ihre unterschiedlichen Charaktere beibehalten. Aus der Perspektive des dreieinigen G-ttes kann man zusammen mit Dietrich Bonhoeffer sagen:
Nur ein leidender G-tt kann helfen.
Der G-tt, der mit uns ist und für uns in seiner leidenden Liebe, kann uns verstehen und uns erlösen.
Die trinitarische Einheit von Sohn und Vater durch den Geist ist ein Vorbild für die Beziehungen von Mann und Frau im Geist Christi. Die Einheit der Kirche liegt weder in der Monarchie G-ttes noch in G-tt als einem höchsten g-ttlichen Wesen, sondern in der trinitarischen Gemeinschaft G-ttes. Diese trinitarische Gemeinschaft ist jedoch so weit und so offen, daß die Kirche und die ganze Welt darin "leben" können.
Die Doktrin des Drei-in-Eins liefert eine Makrostruktur der Wirklichkeit, die Lebensgefühl gibt, eines, das eine bemerkenswerte Grundlage für unsere Wahrnehmung von uns selbst als "Personen" gibt, für unsere Beziehungen in der Ehe, Familie, der lokalen Versammlung und Gemeinschaft und, als Punkt, die Rolle der lokalen Kirche in der Mission.