Das biblische Hebräisch kennt kein Lexem, das dem deutschen Wort für Strafe bzw. strafen entspricht. Daher lässt sich der Begriff Strafe unbeschadet landläufiger Praxis nicht ohne Weiteres mit der hebräischen Bibel in Verbindung bringen.
Gibt es einen strafenden G-tt?
Siegfried Zimmer, Professor für Ev. Theologie und Religionspädagogik
Wenn zwei Männer miteinander streiten, und die Frau des einen läuft hinzu, um ihren Mann von der Hand dessen, der ihn schlägt, zu erretten, und streckt ihre Hand aus und ergreift ihn bei seiner Scham, so sollst du ihr die Hand abhauen; du sollst sie nicht verschonen. 5.Mo.25,11-12
Tun-Ergehen-Zusammenhang
Laut Georg Freuling, einem Pfarrer der Evangelischen Landeskirche in Baden, geht der Begriff des Tun-Ergehen-Zusammenhangs auf einen 1955 veröffentlichten Aufsatz von Klaus Koch, einem deutschen Theologen, zurück. Koch beschäftigte sich mit dem Gedanken, dass im Alten Testament der sogenannte Vergeltungsglaube häufig vorkomme. Er revidierte dies und stellte ein Gegenmodell auf; die „schicksalwirkende Tatsphäre“. Dieser Begriff führte dann zum heute oft verwendeten Begriff Tun-Ergehen-Zusammenhang, auch in der englischen Forschung wurde der Begriff immer mehr übernommen („deed-consequence-nexus“).