Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern namens Nikodemus, ein Oberster der Juden. Der kam bei Nacht zu Jesus und sprach zu ihm: Rabbi[1], wir wissen, daß du ein Lehrer bist, der von G-tt gekommen ist; denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn, daß G-tt mit ihm ist. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird[2], so kann er das Reich G-ttes nicht sehen! Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Er kann doch nicht zum zweitenmal in den Schoß seiner Mutter eingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist[3] geboren wird, so kann er nicht in das Reich G-ttes eingehen! Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, daß ich dir gesagt habe: Ihr müßt von neuem geboren werden! Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist. Joh.3,1-8
Das Physische lehrt das Geistliche. Wiedergeburt ist ein Prozeß analog eines ungeborenen Kindes im Mutterleib.
Im Moment des Geistempfangs ist das Leben G-ttes in den Gläubigen eingegangen, hat ihn befruchtet. Er ist nun gezeugt als Kind G-ttes. Der Neubekehrte ist von G-tt zunächst nur gezeugt, noch nicht geboren. Christus wurde ebenso vom Heiligen Geist gezeugt, nicht geboren, bereits im Mutterleib wurde Er erfüllt vom Geist G-ttes ohne Maß
Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und mit Heiligem Geist wird er erfüllt werden schon von Mutterleib an. Lk.1,15
Ein Mensch dagegen wird erst im Laufe seines Lebens vom Hlg. Geist zum Kind G-ttes gezeugt.
Das Christenleben ist vergleichbar einer geistlichen Schwangerschaft. Analog zu den verschiedensten Schwangerschaftskomplikationen bis hin zur Fehlgeburt kann auch ein Christ sein Heil/seine Errettung durch die verschiedensten Umstände letztlich verpassen. Im Geistlichen ist es eben so wie im Natürlichen.
Wer den heiligen Geist nicht hat, der ist nicht sein Rö.8,9
Jedem einzelnen von uns aber ist die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi gegeben worden Eph.4,7
Dieser Geist gibt Zeugnis unsrem Geist, daß wir G-ttes Kinder sind Rö.8,16
Errettet ist man in der Auferstehung, wenn man in das Reich G-ttes hineingeboren wird. Fleisch und Blut können das Reich G-ttes nämlich nicht ererben
Das aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich G-ttes nicht erben können; auch erbt das Verwesliche nicht die Unverweslichkeit.1.Kor.15,50
Das Verwesliche muß die Unverweslichkeit, und das Sterbliche muß die Unsterblichkeit anziehen. Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich G-ttes nicht sehen. Wer aus G-tt geboren ist, der kann nicht sündigen. G-tt kann nicht sündigen.
Der aus G-tt Geborene ist folglich ein Mitglied der Familie G-ttes geworden, wenn das Ebenbild von G-tt gleich G-tt bedeutet. Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren G-ttes und gezeugte Kinder G-ttes sollen dem Herrn Jesus Christus gleich werden, vewandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. G-ttes Absicht ist Seine Vermehrung durch und in den Menschen. Erst im Physischen, dann im Geistlichen.
Reproduktion ist das, was wir in der Tierwelt, in der Pflanzenwelt und bei den Menschen sehen. Nicht anders ist es bei G-tt. Das ist der Unterschied zu Religionen, in die man ein- und austreten kann. G-tt vermehrt Sich, indem Er Seinen Geist in den Menschen hineinzeugt. Das ist ein souveräner Akt und eine souveräne Willensentscheidung G-ttes. Genauso wie ein Mensch keinen Einfluß auf seine Zeugung durch seine Eltern nehmen kann.
Viele, die an eine Wiedergeburt durch den Empfang von G-ttes Geist glauben, irren sich mehr in der Begrifflichkeit als im Natürlichen. Bei der menschlichen Fortpflanzung liegt zwischen Zeugung und Geburt die Schwangerschaft. Ein noch Ungeborenes, erst zur Geburt heranreifendes Wesen, bereits Kind der Eltern, aber halt noch nicht geboren. Analog dazu setzt der geistliche Fortpflanzungsprozeß in dem Augenblick ein, da Geistleben in einem Menschen durch den Hlg. Geist gezeugt wird und in ihm wohnt. Wenn G-ttes Geist in einem Menschen wohnt und ihn treibt, dann ist er ein Kind G-ttes im Schwangerschaftsstadium im Schoß der Mutter Kirche, dem Leib Christi. Die Schwangerschaft im Biologischen und Geistlichen ist eine gute Hoffnung, die nicht immer zur Geburt führt. Eine Errettung auf Hoffnung hin gemäß der Verheißung (ewigen Lebens) ist das Kind G-ttes Erbe (des Reiches G-ttes) im Sinne eines Anwärters, aber noch nicht Besitzer. Die Schwangerschaft vollendet sich erst bei der Auferstehung.
Und so beschreibt die Bibel die Auferstehung als eine Geburt. Christus war der Erstgeborene unter vielen Brüdern. Er wurde als erster so Geborener zum Vorläufer vieler Brüder, die wiedergeboren werden sollen in der Auferstehung derjenigen, die Christus angehören. Der Mensch tritt bei seiner ersten Geburt aus dem Mutterleib in diese Welt, wenn er dagegen vom Geist geboren wird, tritt er aus der physischen Kirche G-ttes in das Reich G-ttes als Teil der Familie G-ttes ein. Menschen aus Fleisch und Blut können in das Reich G-ttes nicht eintreten.
Der Einzige, der bislang wiedergeboren worden ist, ist Jesus Christus, durch die Auferstehung, nicht vorher. G-tt ist bildlich gesprochen wie eine Familie, der einen Gläubigen bei der Taufe zu einem Mitglied der G-ttfamilie ZEUGT, wie z.B. ein kleines Kind im Mutterleibe gezeugt, aber noch nicht geboren ist. Ein Prozeß wird angedeutet.
Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort G-ttes, das da bleibt. 1.Petr.1,23
Im Griechischen steht hier das Wort
gennaó, was sowohl gezeugt als auch geboren heißen kann, je nach Zusammenhang. Hier spricht Petrus vom Samen und vergleicht ihn mit dem Heiligen Geist. Im Geistlichen ist es wie im Physischen:
Der Same des Mannes ZEUGT physisches Leben und es ist G-tt, der geistliches Leben ZEUGT. Deshalb heißt es also richtig übersetzt
WIEDERGEZEUGT nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem Samen
Das griechische Wort für Same, welches Petrus verwendet, heißt
sperma. Setzt man diesen Ausdruck ein in den Vers ein, dann wird es noch klarer, daß es sich bei der Bekehrung um eine geistliche Wiederzeugung, noch nicht Wiedergeburt, handelt.
Einige Bibelübersetzer, die diesen äußerst wichtigen Sachverhalt erkannt haben, übersetzen hier auch folgerichtig das Wort gennao mit (wieder-)gezeugt bzw. verweisen in der Anmerkung zum Bibeltext darauf hin.
Der biologischen Geburt geht die Zeugung bzw. Befruchtung voraus. Im geistlichen muß der Wiedergeburt (in der Auferstehung) auch eine Zeugung vorausgehen. Diese Zeugung oder Befruchtung geschieht im Zeitpunkt der Bekehrung.
Andernfalls ist derjenige, der behauptet, im jetzigen Leben bereits wiedergeboren zu sein, in der Beweislage, aufzuzeigen, wann sich denn die geistliche Zeugung im Leben des Gläubigen ereignet haben möge.
Nochmal:
Das griechische Wort gennao im ersten Petrusbrief kann sowohl mit wiedergezeugt als auch wiedergeboren übersetzt werden, je nach Zusammenhang, als auch den Prozeß meinen, der zwischen Zeugung und Wiedergeburt liegt.
Im obigen Fall ist es also offensichtlich, daß Petrus den Prozeß der geistlichen Zeugung zum Ausdruck bringen wollte.
Der Herr Jesus selbst sagte über den Zeitpunkt der Wiedergeburt der Apostel folgendes:
Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Mt.19,28
Dies geschieht im Zeitpunkt der Auferstehung bei der Wiederkehr Christi, nicht vorher. Christus ist durch seine Auferstehung der Erstgeborene (erste Wiedergeborene) von den Toten und der bislang der einzig Wiedergeborene vieler Brüder. Diese Auferstehung ist keine physische, sondern eine Auferstehung in Geist, denn an anderer Stelle vergleicht Christus die aus dem Geist Wiedergeborenen mit dem
Wind [der] weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. Joh.3,8
so wie Er nach der Auferstehung durch geschlossene Türen gehen und plötzlich an verschiedenen Orten auftauchen konnte.
Und in Johannes steht
Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich G-ttes nicht sehen. Joh.3,3
Im Umkehrschluß
Wenn jemand...von neuem geboren wird, kann er das Reich G-ttes...sehen.
müssen in diesem Leben Wiedergeborene bereits das Reich G-ttes sehen können, wobei das Reich G-ttes selbst Geist ist. Diejenigen müssen Christus in seiner verherrlichten Form, so wie in Offenbarung beschrieben,
und mitten unter den sieben Leuchtern Einen, der einem Sohn des Menschen glich, bekleidet mit einem Gewand, das bis zu den Füßen reichte, und um die Brust gegürtet mit einem goldenen Gürtel. Offb.1,13
sehen können, gleichwie G-tt, den Vater.
Und
Der von G-tt Geborene kann nicht mehr sündigen 1.Joh.3,9
Mit anderen Worten, der von G-tt Geborene ist ein Mitglied der G-ttfamilie, ist in das Reich G-ttes hineingeboren, dem Bilde Christi gleich, kann folglich nicht mehr sündigen. Das Reich G-ttes ererben keine Menschen aus Fleisch und Blut. Im Reich G-ttes sind ausschließlich die zur G-ttfamilie gehörenden Mitglieder. Denn wir werden als Söhne und Töchter des Vaters in die Familie G-ttes aufgenommen
Er hat uns vorherbestimmt zur Sohnschaft für sich selbst durch Jesus Christus, nach dem Wohlgefallen seines Willens, Eph.1,5
Der Herr Jesus ist in der Tat unser Bruder!
Das Wort Trinität ist eigentlich eine Bezeichnung der G-ttfamilie, an der wir teilhaben können! Was aber nicht bedeutet, daß wir tatsächlich g-ttlich werden, wie der Vater, der Herr Jesus und der Heilige Geist. In der Offenbarung heißt es
Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses G-ttes ist. Offb.2,7
Er trägt jeden Monat neue Früchte, und der Zugang zu ihm und damit zum ewigen Leben steht allen Bewohnern der Stadt offen. Seine Blätter dienen den Völkern zur Heilung.
Diejenigen, die nun bereitwillig sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tag etwa 3 000 Seelen hinzugetan. Apg.2,41
Wo wurden sie an diesem Tage hinzugetan?
Zum Reiche G-ttes?
Sie wurden der Gemeinde G-ttes hinzugetan. Die Gemeinde G-ttes ist aber nicht identisch mit dem Reich G-ttes, obwohl beide durchaus in einer Beziehung zu einander stehen. Die Gemeinde G-ttes hat den Auftrag, das kommende Reich G-ttes zu verkünden.
Christus setzt die Zeit der neuen Geburt mit der Zeit der zukünftigen Rolle Seiner Apostel im Königreich gleich, nachdem sie auferweckt werden würden. Zu dieser Zeit werden auch sie wiedergeboren werden, nicht vorher.
Die physische Welt sieht man mit den Augen, nachdem man in sie hineingeboren wurde. Den Vater, die Mutter und die Geschwister sieht man, nachdem man das Licht der Welt erblickt.
Genauso ist es im Geistlichen.
Ein wiedergeborenes, unsterbliches, g-ttliches Mitglied der G-ttfamilie wird man durch eine Geburt, nicht durch eine religiöse Erfahrung. Die G-ttfamilie sieht man, nachdem man in sie hineingeboren wurde.
Bis zur Auferstehung ist der Mensch nicht wiedergeboren, er ist lediglich Anwärter auf das Erbe. Und die Auferstehung, in der die Toten durch den Geist wieder lebendig gemacht und neu geboren werden, ist die tatsächliche Wiedergeburt.
Gelobt sei der G-tt und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten, 1.Pe.1,3
Wir sind wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung. Auch hier das griechische Wort gennao, welches im Kontext besser mit gezeugt übersetzt werden sollte.
Derjenige ist dann vom Geist befruchtet, in gewissen Umständen, wie eine Schwangere, er ist GEZEUGT zu einer lebendigen HOFFNUNG, wie Petrus sagt.
Warum Hoffnung?
Weil er wachsen muß an Gnade und Erkenntnis.
Weil er erst heiligen, gerechten und vollkommenen Charakter entwickeln muß! Er soll G-ttes Charakter entwickeln.
Er muß von G-tt als würdig erachtet werden, um in das Reich G-ttes hineingeboren zu werden
Sie sind ein Anzeichen des gerechten Gerichtes G-ttes, dass ihr des Reiches G-ttes[1] würdig geachtet werdet, für das ihr auch leidet; 2.Thess.1,5
Er ist noch NICHT wiedergeboren, ansonsten müßte er Zustände und Fähigkeiten aufweisen, wie die Schrift sagt, die ein Mensch aus Fleisch und Blut noch nicht hat.
Dies ist bekräftigt durch Jesu Erklärung:
Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Joh.3,6
Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist. Joh.3,8
Wenn jemand glaubt, er sei bereits wiedergeboren, so möge er sich doch einmal in den Finger schneiden, um dann zu sehen, was passiert.