Die 3 gilt in der Symboldeutung der Zahlen als Inbild der Vollkommenheit. Aufhebung der Gegensätze. Beginn der Kreativität:
Denn sobald sich die Dualität auseinandersetzt, entsteht in einem schöpferischen Prozess ein Drittes, das über die beiden widerstreitenden Ausgangspunkte hinaus geht:
These, Antithese, Synthese.
G-tt sei der Erkennende, der Erkannte und die Erkenntnis, sagte ein chassidischer Rabbi.
Letztlich rückt das Nachdenken über die Trinität G-tt ins rechte Licht. Denn zu begreifen ist die Trinität nicht. Zwar kann man diesem G-tt begegnen, Er offenbart sich sogar selbst. Niemand aber kann Seiner habhaft werden, auch nicht mit dem Verstand.
Oder wie es Augustinus ausdrückte:
„Wenn du es begriffen hast, ist es nicht G-tt.“
Das Nachdenken über die Trinität ist eine gute Übung in Demut vor G-tt und lenkt den Blick weg von uns Menschen und unserer Weisheit. G-tt bleibt der Erhabene. Dieses Geheimnis sollten Gläubige stehen lassen und immer wieder staunend vor G-tt treten. Die Trinität wird ein Wegweiser zum Lob G-ttes.
Menschen können die Trinität G-ttes mit den Mitteln ihrer eigenen Vernunft nicht erschließen. Sie erkennen aber die Vernünftigkeit dieses Geheimnisses, wenn sie die Offenbarung G-ttes in Seinem Sohn annehmen.
Daß G-tt sich dreifach entfaltet und doch eins bleibt, wissen wir von Ihm:
Er, der Sohn, spricht von Seinem Vater im Himmel
Ich und der Vater sind eins, Joh.10,30
Er betet zu ihm und schenkt uns den Heiligen Geist, der die Liebe des Vaters und des Sohnes ist.
Der Begriff Trinität fasst gut zusammen, was die Bibel über G-tt aussagt. Darin wird uns G-tt vorgestellt als der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Gleichzeitig wird immer wieder betont, daß es nur einen G-tt gibt. Die Bezeichnung Trinität trifft also den Nagel auf den Kopf! Sie drückt aus, was die Bibel uns über G-ott offenbart:
Daß er in Drei Seinsweisen präsent ist, die doch das gleiche g-ttliche Wesen darstellen.
Wer in der Bibel liest, wird feststellen, daß sich das Bild von der Trinität auf Schritt und Tritt bestätigt. Es ist keine seltsame Mathegleichung, sondern eine Beschreibung des dynamischen Wesens G-ttes.
Wir glauben nur an einen G-tt. Aber er erscheint uns auf verschiedene Weise.
Jesus ist G-ttes Sohn, weil Er Seinen Ursprung in G-tt hat und in Ihm G-tt Mensch geworden ist.
Auf dass ihre Herzen gestärkt und verbunden werden in der Liebe und zu allem Reichtum an der Fülle der Einsicht, zu erkennen das Geheimnis G-ttes, das Christus ist. Kol.2,2
In einer der ersten säkularen Berichte über die Christen charakterisiert Tacitus die "Chrestianoi" um ca. 100 u.Z. dadurch, daß diese sich auf den gekreuzigten Zimmermann "Chrestos" berufen, den sie als G-tt verehren. Tacitus sagt also schlicht und einfach:
Die Christen sind diejenigen, die Christus als G-tt verehren.
Bereits Ignatius schreibt in seinem Brief an die Epheser sehr oft über Christus als G-tt.
"Dort ist ein Arzt, der sowohl Fleisch als auch Geist besitzt, beides gemacht und nicht gemacht, G-tt im Fleische existierend [...] Wir haben auch als einen Arzt den Herrn, unseren G-tt Jesus Christus, den einziggezeugten Sohn und das Wort, bevor die Zeit begann..."
Auch im Brief des Ignatius an Polykarp schreibt Ignatius
"In unserem G-tt, Jesus Christus....".
Im Brief an die Smyrnaer nennt Ignatius Jesus Christus
"G-tt, das Wort".
Die Menschwerdung G-ottes ist in der Tat das größte Geheimnis, mit dem uns die Schrift konfrontiert, aber wenn wir dahin gelangen, wo wir diesen Punkt als Tatsache akzeptieren können, lösen sich plötzlich auch alle anderen intellektuellen Zweifel auf.
Vom Wesen her ist der Sohn Seinem Vater in Kraft und Weisheit gleich und Ihm gebührt die gleiche Ehre. Von Seiner Stellung her hat der Sohn eine einzigartige Beziehung zum Vater, die niemand sonst innehat.
Daß der Herr Jesus Mensch und G-tt zugleich war, wird uns schlicht als eine g-ttliche Realität mitgeteilt, die wir im Glauben annehmen können oder aber eben ablehnen.