Die Gleichnisse Jesu aus hebräischer Sicht




Der Eröffnungssatz der Bibel ist die Grundlage der biblischen Numerik. Durch diese sind wir besser in der Lage zu verstehen, wie G-tt mathematische Wahrheiten in Seine g-ttlichen Schöpfungen eingewebt hat.

Re: Die Gleichnisse Jesu aus hebräischer Sicht

Beitragvon Ria Tameg » So 27. Jun 2021, 12:17

Wenn man folgendes versteht, ist es nicht schwer, den Zusammenhang zwischen Israeliten und Heiden zu erkennen.

Die Israeliten vollzogen eine Loslösung von den von G-tt gegebenen Ordnungen. Als Konsequenz würde G-tt

dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum anderen; und du wirst dort anderen G-ttern dienen, die dir und deinen Vätern unbekannt waren, [G-ttern aus] Holz und Stein. 5.Mo.28,64


Das Nordreich mußte nicht nur aus dem Land raus und wurde zerstreut, sondern G-tt vollzog einen gewaltigen Schnitt: Er trennte sich vom Nordreich! Er übergab den Scheidebrief und galt nun offiziell nicht mehr als ihr Ehemann! Es flog aus dem Bund, den ER mit Seinem Volk geschlossen hatte!

Da sprach Er: Nenne ihn »Lo-Ammi«; denn ihr seid nicht mein Volk, und ich bin nicht der Eure! Hos.1,9


Sie gelten nun als ein Volk wie jedes andere auf der Erde auch:

Ein Heidenvolk!

Zudem werden sie zerstreut. In alle Richtungen dieser Erde

Und ich zerstreute sie unter die Heiden und versprengte sie in die Länder und richtete sie nach ihrem Wandel und Tun. Hes.36,19


In den entferntesten Teilen der Welt erfüllt sich die Prophetie oder besser die Bestimmung Ephraims:

Das Nordreich, die zehn Stämme unter der Führung Ephraims, werden zur "Vollzahl der Nationen". Sie vermischen sich mit allen Nationen der Erde

Ephraim hat sich mit den anderen Völkern vermischt; Ephraim ist wie ein Kuchen, den man nicht umgewendet hat. Hos.7,8


Ein Volk, das kein richtiges Volk mehr ist, vermischt sich mit anderen Völkern und die Anzahl ihrer Nachkommen wird so groß sein wie der Sand am Meer!

Und doch wird die Zahl der Kinder Israels werden wie der Sand am Meer, den man nicht messen noch zählen kann; Hos.2,1a



12 Mal erscheint Ruts Name im Buch Rut und die ersten 10 Mal gibt es kein Alef/Tav את-Symbol (ein Hinweis auf die 10 verlorenen Stämme, das Haus Israel)


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Es erscheint erst vor ihrem Namen, nachdem Boas sie erlöst hat. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, daß das Alef/Tav ein Kennzeichen des Bundes ist, der durch den Herrn Jesus geschlossen wurde. Rut war kein Teil der Linie von Ihm, bis Boas sie erlöste.

Bemerkenswert ist auch, daß in Rut, als sie Boas ihrer Schwiegermutter vorstellt, der Name Boas durch ein את ersetzt wird, das besagt: Und sie zeigte ihrer Schwiegermutter das אֵת, welches sie mitgebracht hatte

Da sagte sie ihrer Schwiegermutter, bei wem sie gearbeitet hatte, und sprach: Der Mann, bei dem ich heute gearbeitet habe, heißt Boas! Rut 2,19
וַתֹּאמֶר֩ לָ֨הּ חֲמֹותָ֜הּ אֵיפֹ֨ה לִקַּ֤טְתְּ הַיֹּום֙ וְאָ֣נָה עָשִׂ֔ית יְהִ֥י מַכִּירֵ֖ךְ בָּר֑וּךְ וַתַּגֵּ֣ד לַחֲמֹותָ֗הּ אֵ֤ת אֲשֶׁר־עָשְׂתָה֙ עִמֹּ֔ו וַתֹּ֗אמֶר שֵׁ֤ם הָאִישׁ֙ אֲשֶׁ֨ר עָשִׂ֧יתִי עִמֹּ֛והַיֹּ֖וםבֹּֽעַז



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Dem Haus Israel wurde der Scheidebrief gegeben, weil es geistlich Ehebruch getrieben hatte


ich aber sah, daß, obwohl ich die abtrünnige Israel wegen ihres Ehebruchs entlassen und ihr den Scheidebrief gegeben hatte, Jer.3,8a



Der Messias ist da und das ehemalige Nordreich darf zurück in den Bund mit Yhvh. Es ist eine Nachricht, von der die verlorenen Stämme nicht zu träumen gewagt haben. Dessen Jünger geben dieses Evangelium, diese gute Botschaft, weiter. Zu allen Völkern


Diese zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Begebt euch nicht auf die Straße der Heiden und betretet keine Stadt der Samariter; geht vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht aber hin, verkündigt und sprecht: Das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen! Mt.10,5-7


Denn unter diese hatte sich das Haus Israel zerstreut


Euch aber will ich unter die Heidenvölker[6] zerstreuen 3.Mo.26,33a
Denn der Herr wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum anderen; 5.Mo.28,64a



Das Werk des Vaters wird unter den zerstreuten Stämmen beginnen


Ich werde sie zwar unter die Völker säen; aber in der Ferne werden sie an mich gedenken; und sie sollen leben samt ihren Kindern und zurückkehren. Sac.10,9



Und ich habe noch andere Schafe, die nicht aus dieser Schafhürde sind; auch diese muss ich führen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte sein. Joh.10,16



Die anderen Schafe sind allesamt Nichtjuden.

Die Prophetie zu erfüllen, von der G-tt verhieß, daß Ephraim zurück in den (Ehe-)bund darf, schließt nicht aus, anderen Menschen Gutes zu tun. Schließlich ist auch ihnen das Heil widerfahren

nämlich, daß der Christus leiden müsse und daß er als der Erstling aus der Auferstehung der Toten Licht verkündigen werde dem Volk und auch den Heiden. Apg.26,23


Sein Volk (Haus Juda) und die Heiden (Haus Israel), die Zerstreuten, die Verlorenen, von dem G-tt sagt, nicht Mein-Volk! Der Begriff Heiden ist in vielen Fällen im N.T. ein Idiom für das Haus Israel.

G-tt hat es durch bereits damals schon durch Seine Wunder bewirkt, daß viele Ägypter mit dem Volk Israel aus der Knechtschaft ziehen wollten`und auch gezogen sind.

Sein Auftrag war es, das Verlorene zu suchen.

Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Lk.11,23 ... Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verliert, läßt nicht die neunundneunzig in der Wildnis und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Lk.15,4



Wer war verloren?

Die 10 Stämme.

Wo waren sie?

Sie hatten sich unter die Nationen der Heiden assimiliert. Sie lebten zum Beispiel unter den Griechen

Da sprachen die Juden untereinander: Wohin will er denn gehen, daß wir ihn nicht finden sollen? Will er etwa zu den unter den Griechen Zerstreuten gehen und die Griechen lehren? Joh.7,35



Josephus, ein jüdischer Geschichtsschreiber, schreibt von Millionen Nachkommen des Hauses Israel auf der anderen Seite des Euphrats


Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und bin den Meinen bekannt, gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. Joh.10,14-15



Es sind Seine Schafe, Seine Braut, für die der Bräutigam Sein Leben läßt!

Wer also ist der Bräutigam?

Der Vater?

Der Sohn?

Der Vater und der Sohn?
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Re: Die Gleichnisse Jesu aus hebräischer Sicht

Beitragvon Ria Tameg » So 27. Jun 2021, 20:04

Wohin gingen die Apostel?

Petrus, Apostel Jesu Christi, an die Fremdlinge in der Zerstreuung in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asia und Bithynien[1], 1.Pe.1,1



Alle in Galatien, Kappadokien, Asien und Bithynien lebenden Menschen waren gemäß Josephus Israeliten.

Aber dann blieb das gesamte Volk des Volkes Israel [die zehn Stämme] in diesem Land [sie kehrten nicht nach Judäa, Samaria und Galiläa zurück]. daher gibt es nur zwei Stämme in Asien und Europa, die den Römern unterworfen sind, während die zehn Stämme jenseits des Euphrats liegen und eine immense Menge sind, und nicht durch Zahlen geschätzt werden
(Antiq. der Juden, Bd.11, Kap.5, §2)




Wer waren die so genannten weißen Syrer?

Nichts anderes als das Haus Israel, das in assyrische Gefangenschaft geraten war. Syrien war der griechische Name für den gesamten östlichen Mittelmeerküstenstreifen nördlich von Judäa. Diodor von Sizilien, ein antiker griechischer Geschichtsschreiber schrieb:


...Viele eroberte Völker wurden in andere Gebiete verlegt, und zwei davon wurden zu sehr großen Völkern: Das eine bestand aus Assyrern und wurde in das Land zwischen Paphlagonien und Pontos verlegt, und das andere zog aus aus Medien heraus und siedelte entlang der Tanais (s. Don (Asowsches Meer) in Russland)




Die Gebiete, aus denen diese Völker kamen, Assyrien und Medien, waren genau die Gebiete, in die das Haus Israel gefangengenommen worden war. Strabo nannte diese Leute die weißen Syrer anstelle von Assyrern.

Eusebius, schrieb über die Apostel, daß sie zu denen hingingen, die auf den britischen Inseln lebten

Einige der Apostel predigten das Evangelium auf den britischen Inseln.



Alte Inschriften erlauben es, die Wanderungen Israels aus Kleinasien mit Einwanderungen nach Europa und die britischen Inseln zu verbinden und zu zeigen, daß viele europäische Nationen tatsächlich durch israelitische Volksgruppen entstanden sind.


Am Sinai wurde von dem Bräutigam der Braut, dem Haus Jakob, die Frage der Verlobung gestellt. Vier Mal sagen die 12 Stämme (waren das denn alles Juden?) dann freiwillig


Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun! 2.Mo.19,8



Diese Verse sind das freiwillige "Ja!" der Braut zum Bräutigam im Rahmen der Verlobung. Die Braut wurde gefragt, und nach dem ersten "Ja!" folgen dann die "10 Worte", eine Zusammenfassung der Ketubba (des Ehevertrages).


Wenn man folgendes versteht, ist es nicht schwer, den Zusammenhang zwischen Israeliten und Heiden zu erkennen.

Die Israeliten vollzogen eine Loslösung von den von G-tt gegebenen Ordnungen. Als Konsequenz würde G-tt

dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum anderen; und du wirst dort anderen Göttern dienen, die dir und deinen Vätern unbekannt waren, [Göttern aus] Holz und Stein. 5.Mo.28,64



Das Nordreich mußte nicht nur aus dem Land raus und wurde zerstreut, sondern G-tt vollzog einen gewaltigen Schnitt: Er trennte sich vom Nordreich! Er übergab den Scheidebrief und galt nun offiziell nicht mehr als ihr Ehemann! Es flog aus dem Bund, den ER mit Seinem Volk geschlossen hatte!


Da sprach Er: Nenne ihn »Lo-Ammi«; denn ihr seid nicht mein Volk, und ich bin nicht der Eure! Hos.1,9



Sie gelten nun als ein Volk wie jedes andere auf der Erde auch: Ein Heidenvolk! Zudem werden sie zerstreut. In alle Richtungen dieser Erde


Und ich zerstreute sie unter die Heiden und versprengte sie in die Länder und richtete sie nach ihrem Wandel und Tun. Hes.36,19



In den entferntesten Teilen der Welt erfüllt sich die Prophetie oder besser die Bestimmung Ephraims:

Das Nordreich, die zehn Stämme unter der Führung Ephraims, werden zur "Vollzahl der Nationen". Sie vermischen sich mit allen Nationen der Erde

Ephraim hat sich mit den anderen Völkern vermischt; Ephraim ist wie ein Kuchen, den man nicht umgewendet hat. Hos.7,8



Ein Volk, das kein richtiges Volk mehr ist, vermischt sich mit anderen Völkern und die Anzahl ihrer Nachkommen wird so groß sein wie der Sand am Meer!

Und doch wird die Zahl der Kinder Israels werden wie der Sand am Meer, den man nicht messen noch zählen kann; Hos.2,1a
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Re: Die Gleichnisse Jesu aus hebräischer Sicht

Beitragvon Ria Tameg » Sa 21. Aug 2021, 15:28

Die Lehre der Entrückung wirkt bis heute wie Gift im Leben vieler Gläubigen. Sie geht zurück auf den sogenannten Dispensationalismus. Dieser ist eine um 1830 durch die Brüderbewegung entstandene Form der Bibelauslegung. Die Entrückung besagt im Kern aus, dass die christliche Gemeinde das neue auserwählte Volk ist (und Juden eben nicht mehr). Dies ist Ersatztheologie.
Dabei wird Entrückung so verstanden, dass der Messias eines Tages wiederkommt und alle Christen mit von der Erde wegnehmen wird. Danach kann dann die große Trübsal kommen, aber natürlich, der Herr sei gepriesen, ohne uns (dafür müssen die Juden erneut durch).

Allein in dieser kurzen Erklärung stechen Dinge wie Unlogik und Antisemitismus heraus. Zudem fehlen wichtige biblische Hintergründe wie das geteilte Königreich Israels, Einpfropfung, A.T.-Endzeitprophetien im Kontext (z.B. “die zerfallene Hütte Davids wird wieder aufgerichtet”, d.h. ein vereintes Königreich mit allen 12 Stämmen “in ihrem Land”) und eben das hebräische Denken. Dieses hat immer etwas mit Taten zu tun.
Und das ist absolut gegensätzlich zur Entrückungslehre, bei der man sich zurücklehnen und abwarten kann.

Wenn wir verstehen, daß Juda und Ephraim im Land Israel eins werden müssen, und sehen, dass Juda schon dort ist, dann haben Ephraimiten noch einiges zu TUN! Denn diese leben zum Großteil noch weit verstreut in der ganzen Welt. Das heißt, sie müssen noch irgendwann zurückkommen und irgendwie eins mit Juda werden. Eine Entrückung in den Himmel und „nach mir die Sintflut“ passt in dieses Konzept nicht hinein.

Das Gegenteil ist der Fall. Juda brauchte leider viel Verfolgung und Trübsal, um sich auf den Weg nach Israel zu machen. Würde es da nicht genauso Sinn ergeben, dass die „große“ Trübsal dazu da ist, die restlichen Stämme Israels nach Hause zu „treiben“ (weil die meisten sich alleine nicht aufmachen)?

Der Unterschied zwischen dem hebräischen und dem griechischem Endzeit-Konzept ist also gravierend. Beim hebräischen macht man sich auf, lässt Gewohntes hinter sich, kommt ins Verheißene Land, besiedelt und bebaut es und sucht die Verbindung, Gemeinschaft und Vereinigung mit Juda. Das ist Praxis pur!

Beim griechischen Denken dagegen kommt der Messias, entrückt alle Gläubigen und macht Juda und Ephraim irgendwie wieder EINS – am besten indem Er die anderen (Juda) zurechtweist.
Ebenso wird gelehrt, dass die Menschheitsgeschichte in unterschiedliche Zeitalter eingeteilt wurde, so daß die Torah zwar damals galt aber nicht mehr heute.

Auch wenn sie weiterhin in vielen Gemeinden verbreitet ist, kann man die Lehre der Entrückung also getrost ablegen (wenn das nur so einfach wäre).
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Re: Die Gleichnisse Jesu aus hebräischer Sicht

Beitragvon Ria Tameg » Fr 8. Okt 2021, 19:10

Der jetzige jüdische Staat wird einen eigenen Transformationsprozess erfahren, der die dort lebenden Menschen zur Buße führt, so daß die gesamte Nation ein Torah geführter Staat sein wird. Und sie werden den Herrn Jesus und die zehn zurückkehrenden Stämme akzeptieren.
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Re: Die Gleichnisse Jesu aus hebräischer Sicht

Beitragvon Ria Tameg » Di 28. Dez 2021, 18:13

Der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels, Jes.48,17a


ist eine der Eigenbezeichnungen G-ttes, mit der er sich uns im A.T. offenbart. Die wunderbare Bedeutung dieses Namens liegt wie ein Schatz in der Torah, den fünf Büchern Mose, verborgen.


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Der verheißene Erlöser

Bereits im zweiten Buch Mose verheißt G-tt Israel die Erlösung aus Ägypten

Darum sage den Kindern Israels: Ich bin der Herr, und ich will euch aus den Lasten Ägyptens herausführen und will euch aus ihrer Knechtschaft erretten und will euch erlösen[3] durch einen ausgestreckten Arm und durch große Gerichte. 2.Mo.6,6


Vor allem aber im Buch Jesaja gibt G-tt sich immer wieder als der Erlöser Israels zu erkennen (vgl. Jesaja 41,14; 44,6; 47,4; 48,17 u.a.). Im Hebräischen Text wird an diesen Stellen das Wort goel verwendet, das Löser oder lösen (losbinden, einlösen) bedeutet.

Anhand weiterer Textstellen wird deutlich, dass G-tt nicht nur an die zurückliegende Erlösung aus Ägypten erinnern möchte, sondern auf ein künftiges Ereignis hinweist.

Und es wird ein Erlöser kommen für Zion und für die in Jakob, die sich von der Übertretung bekehren, spricht der Herr. Jes.59,20


Diese Aussage klingt an den verheißenen Nachkommen der Frau (1.Mo.3,15) und den Nachkommen Abrahams (1.Mo.22,18) an. Der Psalmist spricht von der Erlösung aus Not und Bedrängnis (Ps.72,14; 107,2). Der leidgeprüfte Hiob bekennt voller Zuversicht,

daß mein Erlöser lebt (goali chay), und zuletzt wird er sich über den Staub erheben. Hiob 19,25


Versteckt inmitten einer Reihe von Bestimmungen und Geboten, die G-tt den Israeliten am Berg Sinai mitgab, finden wir faszinierende Hinweise auf die Eigenschaften und das angekündigte Handeln des Erlöser-G-ttes.

Die Schuldsklaverei

In 3.Mo.25 gibt G-tt den Israeliten detaillierte Anweisungen zur Schuldsklaverei. Hatte ein Israelit sich verschuldet und war er außer Stande, seine Schulden zu begleichen, wurde er Sklave seines Gläubigers. War sein Gläubiger ein Israelit, arbeitete er als dessen Tagelöhner und kam erst im Jubeljahr wieder frei (3.Mo. 25,39-43). War der Gläubiger jedoch ein Nichtjude, sollte ein Verwandter des Schuldners ihn lösen (V.47-49). Dasselbe Prinzip galt, wenn ein Grundstück verpfändet wurde: der Verwandte sollte es zurückkaufen (V.25). In deutschen Bibeln ist in 3.Mo.25 vom Löser (oft auch Verwandten-Löser) die Rede. Jedoch ist es im hebräischen Text dasselbe Wort, mit dem G-tt sich als Erlöser Israels bezeichnet: goel.

Der goel

3.Mo.25 stellt zwei wesentliche Anforderungen an den goel:

Er musste ein Blutsverwandter des Verschuldeten sein (3.Mo.25,49). Dabei fiel die Rolle des Lösers immer dem nächststehenden Verwandten zu. War dieser nicht imstande zu lösen, wurde der nächstfolgende gefragt (vgl. Ruth 3,12). Auch die weitere Verwendung des Wortes goel im A.T. unterstreicht, daß es synonym für einen Blutsverwandten steht (z.B. 4.Mo.35,19: goel had dam, Bluträcher, wörtlich: Löser des Blutes).

Eine weitere Anforderung, die ein goel erfüllen musste, war, ausreichend vermögend und selbst ein freier Mann zu sein. Das Buch Ruth verdeutlicht zudem, daß in Israel die Levirats- oder Schwagerehe (5.Mo.25,5-10) als Erweiterung des Lösergesetzes verstanden wurde. War ein verschuldeter Israelit kinderlos verstorben, sollte sein nächster Verwandter nicht nur seinen verpfändeten Besitz lösen, sondern auch dessen Witwe heiraten und einen Nachkommen zeugen, um den Namen des Verstorbenen zu erhalten.

Der Kaufpreis

Zwei in der Bibel beschriebene Fälle, in denen das Lösergesetz zur Anwendung kommt, verdeutlichen, daß es dem Verschuldeten oblag, seinen Blutsverwandten zur Lösung aufzufordern. In Ruth 3 hat Boas sich bereits über den Sachverhalt erkundigt, handelt jedoch erst, als Ruth ihn als Löser anspricht (vgl.V.12+18). Jeremia löst einen Acker, nachdem sein Verwandter ihn nachdrücklich dazu aufforderte (Jer.32,8-12).

Die Lösung durch den goel stellte zudem einen Kaufakt dar. Bei Ruth (Kap.4) und Jeremia sind Zeugen zugegen und ein Kaufpreis wird entrichtet; Jeremia schreibt zudem einen Kaufbrief. Somit wurde das gelöste Grundstück, bzw. der gelöste Verwandte, Eigentum des goels.

Zurück zur Familie

Der für uns heute befremdlich anmutende Gedanke, daß G-tt es wohlhabenden Personen ermöglichte, ihre bedürftigen Verwandten zu besitzen, muß im kulturellen Kontext verstanden werden. Im Nahen Osten zur Zeit der Bibel war die eigene Identität stark an die Großfamilie und Sippe gebunden. Ein Schuldsklave, der von seinem Verwandten gelöst wurde, kehrte zurück in den Schoß der Familie – zu seiner Sippe. Dort bestellte er wie zuvor auch den im Familienbesitz (vgl.4.Mo.33,54; 36,6-7) befindlichen Grund und Boden, war selbst aber mittellos.

Israels goel

Im N.T. lesen wir, daß die Gesetze der Torah ein Schatten sind, die Israel auf den kommenden Messias vorbereiten sollen (Kol.2,17; Hebr.10,1). Jesus selbst sagte, daß die Torah auf ihn hindeute:

denn von mir hat er geschrieben. Joh.5,46b


Es ist daher kein Zufall, daß G-tt sich selbst als goel, als Löser, bezeichnet und zugleich genaue Anweisungen über den Löse-Prozess gibt. Das Lösergesetz in 3.Mo.25 ist eine herrliche Selbstoffenbarung G-ttes und verdeutlicht, auf welche Weise er Israel erlösen will: als Israels Blutsverwandter.

Bereits Jahrhunderte vor der Geburt Jesu kündigt G-tt an, daß Er als Mensch und als Jude in die Welt kommen wird, um Israel – und mit Israel die ganze Welt – zu erlösen. G-tt mußte Mensch werden, um Löser der Menschen zu sein. Und er tat dies als Jude, als goel Israels.

Jesus allein kann uns lösen

Die ausführlichen Regelungen in 3.Mo.25 spiegeln viele Aspekte von Jesu Erlösungswerk wider. Im N.T. lesen wir, daß wir durch unsere Sünde in die Sklaverei verkauft waren; vgl.Rö.6,18; 7,14

Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde. Joh.8,34



Anders als ein israelitischer Schuldsklave hatten wir Sünder keine Aussicht darauf, uns je selbst wieder freikaufen zu können. Da wir alle gesündigt hatten (Ps.53,4; Rö.3,23) und in die Sklaverei der Sünde verkauft waren, kam für uns nur ein einziger Löser in Frage: Jesus.

Jesus ist der Einzige, der nicht unter der Herrschaft der Sünde ist (2.Kor.5,21; Hebr.4,15) und Er allein ist in der Lage, uns freizukaufen. Er ist der mächtige Helfer (goalem chasak, wörtlich: ihr Löser ist stark) der schutzlosen Waisen, denen niemand zu Hilfe kommt (Spr.23,10-11).

Wie die Löser in den Büchern Ruth und Jeremia wartet auch Jesus darauf, daß wir uns an Ihn wenden, wissend, daß Er allein Löser ist, der uns aus unserer ausweglosen Lage freikaufen kann. Er lädt uns ein, drängt Sein Erlösungswerk aber niemandem auf.

G-ttes Eigentum, Kinder und Erben

Die Erlösung, die Jesus uns anbietet, stellt keine Loslösung in die Unabhängigkeit dar. Vielmehr werden wir G-ttes Familie zugetan und in seinen Dienst gestellt.

Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. Jes.43,1


Waren wir zuvor Sklaven und unter der Herrschaft der Sünde, sind wir nun frei. Die Gemeinschaft mit unserem Schöpfer ist wiederhergestellt. Wie der gelöste Verwandte im A.T. nicht als Sklave seines Lösers behandelt wurde, behandelt auch G-tt uns nicht wie Sklaven, sondern macht uns zu Seinen Kindern und Erben (Gal.4,4-7).

Teuer erkauft

Im Korintherbrief verdeutlicht Paulus G-ttes weitreichendes Eigentumsrecht an den von ihm Erlösten (vgl.Rö.12,1;Titus 2,14; 1. Pe.1,17-19):

Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von G-tt empfangen habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht G-tt in eurem Leib und in eurem Geist, die G-tt gehören! 1.Kor.6,19-20


Jesus, unser goel, zahlte mit Seinem eigenen Blut den teuersten Kaufpreis für uns. Nun haben wir die Freiheit, Ihm in Dankbarkeit, mit Freude und völliger Hingabe zu dienen. Wie der mittellose Erlöste das im Familienbesitz befindliche Feld bestellt, bauen wir das Reich unseres Vaters. Nicht als Seine Sklaven, sondern als Seine Kinder, die mit Jesus dieses Reich einmal erben werden.

Mit diesem Wissen können wir in den Lobgesang des Zacharias einstimmen:

Gepriesen sei der Herr, der G-tt Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung bereitet, daß wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, Ihm dienten ohne Furcht Lk.1,68 .74
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Re: Die Gleichnisse Jesu aus hebräischer Sicht

Beitragvon Ria Tameg » Fr 4. Nov 2022, 18:00

Die Sieben! Was hat es nur mit dieser Zahl auf sich?

Sieben Mal läuft Josua mit dem Volk Israel um Jericho.
Es gibt sieben Feste in 3.Mose 23.
Das Omer zählen ist gefüllt von der 7.
Der erste Satz der Bibel hat sieben Worte.
Jakob arbeitet jeweils sieben Jahre für Lea und für Rahel.
Noah nimmt sieben Paare der reinen Tiere mit ins Schiff (tatsächlich?!).
Der Pharao träumt über die sieben magere und die sieben fetten Jahre.
Sieben Diakone werden in Apg 6 gewählt.
Maria Magdalena wurde von sieben Geistern befreit.

Und die Offenbarung ist voll von der 7 (sieben Gemeinden, sieben Engel, sieben Posaunen, sieben Siegel, sieben Zornesschalen, …)

Überall! Ständig läuft sie einem über den Weg.

Aber nicht nur in der Bibel!

Auch in unserem Alltag stolpern wir immer wieder darüber:

Manche wähnen sich auf Wolke sieben oder sprechen von einem 7. Sinn.
Schneewittchen lebte hinter 7 Hügeln mit den 7 Zwergen.
Die Tonleiter hat 7 Töne.
Manche gehen über sieben Brücken, mit Siebenmeilenstiefeln oder jagen als „007“ Verbrecher – am besten sieben auf einen Streich.

Also, am besten packen wir unsere sieben Sachen zusammen und schauen uns an, was in dieser fast schon mysteriösen Zahl verborgen ist.

Doch zunächst machen wir einen kleinen Schlenker:

Das Laubhüttenfest und das 1000jährige Reich

Und es wird geschehen, daß alle Übriggebliebenen von all den Heidenvölkern, die gegen Jerusalem gezogen sind, Jahr für Jahr heraufkommen werden, um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern. Sac.14,16


Wir finden hier einen Bezug des Laubhüttenfestes zum 1000jährigen Reich (in V.4 liest man von der Wiederkunft Yeshuas).

Früher habe ich mir hin und wieder überlegt:

Was haben nur alle mit diesem 1000jährigen Reich?

Da gibt es in der Offenbarung gerade mal ein paar Verse (Off.20,1-6) und dann machen sie die wildesten Theorien daraus, ganze Gemeinden streiten und spalten sich, weil sie unterschiedliche Ansichten haben. Seltsam!?!

Und nun?

Seitdem ich mich mehr mit den hebräischen Wurzeln beschäftige, darf ich erkennen, wie viel die Bibel tatsächlich über dieses Thema schreibt.

Am auffälligsten ist es beim Schabbat – und hier finden wir auch den Zusammenhang zur Zahl 7:

Und G-tt segnete den siebten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von seinem ganzen Werk, das G-tt schuf, als er es machte. 1.Mo.2,3

aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines G-ttes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und geheiligt. 2.Mo 20,10-11


Wenn wir den Schabbat feiern, bekennen wir G-tt als den Schöpfer aller Dinge. Und genauso wie Er dürfen wir an diesem Tag ruhen.

Nun schreibt die Bibel, dass ein Tag wie tausend Jahre gelten:

Dieses eine aber sollt ihr nicht übersehen, Geliebte, daß ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag! 2.Petr 3,8 (s.a. Ps 90,4)


Viele Ausleger sehen eine Parallele zwischen den sieben Tagen der Schöpfung und der biblischen Zeitrechnung seit Beginn der Menschheitsgeschichte.

Und tatsächlich ist es im Jüdischen vollkommen üblich, den Schabbat prophetisch für dieses 1000jährige Reich zu sehen!

Und genauso wie jede Woche am Schabbat, so dürfen wir auch im tausendjährigen Reich von unseren Werken ruhen! Wir üben sozusagen für dieses Zeitalter.

Und auch wenn wir uns weitere Stellen anschauen, in denen die 7 vorkommt, sehen wir, dass sich ein rundes Bild ergibt.

Die prophetische Zahl 7

Also gut, sammeln wir mal.

Wir wissen bisher, dass im 1000jährigen Reich der Drache, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist, für 1000 Jahre gebunden ist (Offb.20,2).

Außerdem lesen wir in dem Abschnitt aus Offb.20,1-6, dass es eine “erste Auferstehung” geben wird. Alle diejenigen, die um des Zeugnisses an Yeshua und des Wortes G-ttes willen gestorben sind, werden zum Leben erweckt werden. Diese dürfen “glückselig” sein und mit Christus 1000 Jahre regieren.

Nun gut, suchen wir also mal nach der Zahl Sieben in der Bibel:

Entlassung in Freiheit

Wenn dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, sich dir verkauft hat, so soll er dir sechs Jahre lang dienen, und im siebten Jahr sollst du ihn als Freien entlassen. 5.Mo.15,12


Yeshua kommt und entlässt Gefangene in Freiheit! Genauso, wie das Volk Israel damals aus Ägypten hinaus durfte und ihnen nicht mehr als Sklaven dienen musste, werden wir frei sein.

Das ist der Auftrag Yeshuas. Er hat ihn schon begonnen und im 1000jährigen Reich wird er vollendet werden:

»Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, daß sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.« Lk.4,18-19


Der Bruderkrieg

Nachdem Jakob aus seinem persönlichen Exil zurückkehrt (die Zeit bei Laban, fern von seiner Heimat und seiner Familie), begegnet er seinem Bruder Esau. Ihm nahm er einst den Erstgeburtssegen ab und ist nun darauf gefasst, nicht wirklich freudig erwartet zu werden (1.Mo.33).

Um seinen Bruder milde zu stimmen, lässt er sich einiges einfallen. Unter anderem verneigt er sich vor ihm. Und das nicht nur einmal, sondern…?! Genau siebenmal!

Warum?

Ziemlich wahrscheinlich finden wir auch hier ein Hinweis auf das Ende der Zeit, in dem es erneut zum Bruderkrieg zwischen Jakob (Israel) und Esau (Islam?) kommen wird.

Viele Söhne

So, nun rate mal, wie viele Söhne Jakobs Frau, Lea, hatte!

Knapp daneben.

Es waren nicht sieben, sondern sechs! Aber Lea hatte sieben Kinder, das siebte Kind war eine Tochter, Dina!

Steht Dina als siebtes Kind für die Braut, die im Millenium mit Yeshua regieren wird?

Übersetzt heißt Dina “Gericht” oder “Richterin”. Und auch damit finden wir ein Merkmal dieser Zeit!

Die große Hochzeit

So jetzt werden wir mal praktisch: Schnapp dir deine Bibel und schlag mal folgende Verse nach:

Joh.1,19 .29 .35 .43 und Joh.2,1.

Zähl die Tage nach.

Auf wieviele Tage kommst du? Wann war die Hochzeit zu Kana?

Genau, am siebten Tag!

Letztendlich aber nicht verwunderlich. Die große Hochzeitsfeier findet im 1000jährigen Reich statt. Yeshua kommt und nimmt Seine Braut zu sich. Es ist das große Hochzeitsfest.

Vom Tod zum Leben

Die Geschichte von Lazarus gehört zu den außergewöhnlichsten im ganzen N.T. Sie ist extrem prophetisch.

Dort lesen wir, daß Lazarus 2 Tage krank ist, bis Yeshua sagt, daß dieser gestorben ist (Joh.11,6 .11). In V.3-9 steht dann, daß Lazarus schon vier Tage tot ist. Das heißt, nach dem sechsten Tag, weckt Yeshua ihn auf.

Lazarus ist hier ein Bild für das vereinte Reich Israel (Juda und Ephraim oder Südreich und Nordreich). Am Ende der Zeiten wird Yeshua Israel wieder sammeln und vereinen! Es wird wieder ein Volk sein. Es war tot und wird wieder lebendig sein (vgl. Hes.37)!

Die Krönung als König

In 2.Könige 11 lesen wir die Geschichte von König Joas. Dieser ist König ist – wie so viele andere "Personen" im A.T. (Tanach) auch ein prophetisches Bild für Yeshua. Joas ist der eigentliche Thronfolger, nur kann er seine Königsherrschaft nicht direkt antreten. Er wird 6 Jahre verborgen (2.Kö.11,3), bis er dann im siebten Jahr (V.4) Seine Herrschaft antritt.

Wir lesen auch, wie die Feinde des Königs gerichtet und beseitigt werden (V.15ff).

Yeshua wird also im 1000jährigen Reich Seine Herrschaft als König antreten und Seine Feinde richten.

Das Königreich wird IHM übertragen

Auch König Salomo ist ein Vorschatten auf Yeshua. Wir finden bei ihnen viele Gemeinsamkeiten:

Ihre Königreiche werden für immer bestehen
Sie herrschen über beide Häuser (Nord- und Südreich)
Salomo war der weiseste Mann der Welt (vgl. mit Kol.2,3)
Salomo heißt im Hebräischen shlomo, was friedvoll bedeutet. Er ist also der König des Friedens (vgl. Jes.9,5)

In 2.Chr.9,18 wird der Thron Salomos beschrieben. Er hat sechs Stufen! Auf der siebten steht der Thron.

Das heißt, Yeshua wird Seine Königsherrschaft aufrichten. Er wird im Millenium kommen und den Thron besteigen. Das Bild der Treppe ist dabei eine Zeichen dafür, dass Seine Herrschaft immer näher kommt.

1.Kö 2,12: Und Salomo saß auf dem Thron seines Vaters David, und sein Königtum war fest gegründet.


Yeshua wird das Königreich von Seinem Vater übertragen werden! Er wird regieren und Sein Reich wird fest gegründet sein.

Laubhütten

Die letzte Sieben, auf die ich hier eingehen möchte, finden wir im Matthäusevangelium

Und nach sechs Tagen nahm Jesus den Petrus, den Jakobus und dessen Bruder Johannes mit sich und führte sie beiseite auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verklärt [verwandelt/umgestaltet], und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Mt.17,1-2


Hast Du es gesehen?

Nach sechs Tagen! Also am siebten Tag!

Am Anfang des Milleniums wird Yeshua verherrlicht werden. Wir werden unsere Knie beugen (V.6). G-tt wird Seinem Sohn das Reich übertragen und alle Welt wird es erkennen.

Und was passiert dann?

Wir bauen Zelte!

Bitte?

Ja, natürlich. Was denkst, Du warum Petrus, Jakobus und Johannes damals Zelte (=Sukkot) bauen wollten?

Sie hatten verstanden, dass das Laubhüttenfest für das 1000jährige Reich steht.

Alle Heidenvölker werden zu IHM nach Jerusalem kommen und dieses Fest feiern

Und es wird geschehen, daß alle Übriggebliebenen von all den Heidenvölkern, die gegen Jerusalem gezogen sind, Jahr für Jahr heraufkommen werden, um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern. Sac.14,16


Er wird kommen und erneuern. So wie sich Allergien und Geschmacksnerven alle sieben Jahre verändern, weil sich unsere Körperzellen alle 7 Jahre erneuern, wird ER kommen, sein Reich aufrichten und alles erneuern!

Ist das nicht ein gewaltiges Bild?

Wozu ist das Tausendjährige Reich gedacht?

Wir wissen, dass Yeshua 1000 Jahre mit seiner Braut auf dieser Erde (nicht im Himmel! vgl.Offb.5,10) herrschen wird.

Er wird seine Torah von Jerusalem aus lehren:

Ja, es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des Herrn festgegründet stehen an der Spitze der Berge, und er wird erhaben sein über alle Höhen, und alle Heiden werden zu ihm strömen. Und viele Völker werden hingehen und sagen: “Kommt, laßt uns hinaufziehen zum Berg des Herrn, zum Haus des G-ttes Jakobs, damit er uns belehre über seine Wege und wir auf seinen Pfaden wandeln!” Denn von Zion wird das Gesetz (hebr. “torah”) ausgehen und das Wort des Herrn von Jerusalem. Jes.2,2-3


Warum wird das passieren?

Damit wir (endlich?) lernen, darin zu leben.

Wir werden lernen, in perfekten Ordnungen zu leben.

Mit dem wunderbaren Ziel der erneuerten Erde – so dass das Himmlische Jerusalem auf die Erde kommen kann.

Damit G-tt selbst auf der Erde leben kann. Erst dann, wenn Sünde nicht mehr ist, werden wir seine Herrlichkeit aushalten können. (Bisher würden wir vergehen, wenn wir ihm begegnen würden.)

Es war schon immer der Wunsch unseres Vaters. Gemeinschaft mit seinen Kindern.

Es zieht uns in Sein Wort

Ich kann nur immer wieder staunen über Seinen perfekten Zeitplan und Seine wunderbaren Pläne! Ich staune über die Tiefe der Schrift!

Es ist einfach ein unglaubliches Geschenk, wenn der Heilige Geist uns die Augen öffnet und wir Sein Reich mehr und mehr erkennen dürfen (und wir kratzen erst an der Oberfläche, oder?!).

Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches G-ttes zu erkennen, den anderen aber in Gleichnissen, damit sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht verstehen. Lk.8,10


Es ist G-ttes Ehre, eine Sache zu verbergen, aber die Ehre der Könige, eine Sache zu erforschen. Spr.25,2
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Re: Die Gleichnisse Jesu aus hebräischer Sicht

Beitragvon Ria Tameg » Fr 20. Jan 2023, 18:43

Hat die Kirche Israel ersetzt? Sieben Bibelstellen für Anhänger der Substitutionstheologie.

Die Heilige Schrift macht deutlich, dass die Ersatztheologie bestenfalls ein Irrglaube und schlimmstenfalls antisemitisch ist.

Eine kurze Einführung

Für die frühen heidnischen Kirchenväter konnte die Verwüstung Israels in den Jahren 70 u.Z. und 135 u.Z. nur möglich werden, wenn G-tt in einer letzten Manifestation seines Zorns das jüdische Volk verworfen hätte.

Die Ersatztheologie war eine neue Theorie, um dieser Verwüstung und der Tatsache, dass das Volk Israel als Ganzes Jeschua nicht annahm, einen Sinn zu geben. Diese neue Theorie der Bibelauslegung entwickelte eine Art und Weise, wie man die Bibel las. Eine Passage nach der anderen in den hebräischen Schriften wurde in diesem Sinne gelesen: Lesen Sie “Kirche”, wenn Sie Passagen lesen, die von einer positiven und dauerhaften Erfüllung für Israel sprechen.

Bevor wir darauf eingehen, sollten wir beachten, dass die Gegner dieser Theologie den Begriff “Ersatztheologie” verwenden, nicht ihre Befürworter. Die Befürworter verwenden den Begriff Erfüllungstheologie oder Superzessionismus (Substitutionstheologie), nämlich dass die Kirche das national-ethnische Israel abgelöst hat.

Nach dem nationalsozialistischen Holocaust lehnten die meisten großen kirchlichen Organisationen die Ersatztheologie offiziell ab. In der Tat wurde diese Ersatztheologie als ein Faktor angesehen, der dem historischen Antisemitismus Tür und Tor öffnete. Da jedoch die Auswirkungen des Holocausts nachgelassen haben und diese Kirchen von der Propaganda über Israels Behandlung der Palästinenser beeinflusst wurden, nimmt die Ersatztheologie wieder zu.

Wie man die hebräische Bibel liest

Die Ersatztheologie wirft die zentrale Frage nach der Autorität der Bibel und der Auslegung biblischer Texte auf. Bei der Auslegung dieser Texte sollten unsere 2 Leitfragen lauten:

A) Was wollte der Autor sagen oder was war seine Bedeutung?
B) Was hätte das Zielpublikum verstanden?

Wenn man die Texte entsprechend der Absicht des Autors und der Kritik des Publikums an den Verheißungen an Israel liest, kommt man zu einer sehr klaren Schlussfolgerung:

Diese Texte versprechen, dass das Volk Israel, das später als Juden bezeichnet wurde, eine Erwählung hat, die niemals verloren gehen kann. Das liegt an der Erwählung Abrahams, Isaaks und Jakobs und ihrer Nachkommen. Auch wenn es Bestrafung und Zerstreuung geben mag, kann dieses ethnisch-nationale Volk seine Erwählung nie verlieren, sondern wird immer als Volk fortbestehen (3.Mo. 26,44). Darüber hinaus gibt es zahlreiche Verheißungen an dieses Volk, die sich erfüllen werden und die sich bei ehrlicher Betrachtung der Geschichte noch nicht erfüllt haben.

Wie ist das Neue Testament in Bezug auf Israel zu lesen?

Was ist mit bestimmten Texten des Neuen Testaments?

Ja, das Neue Testament wendet die Sprache der hebräischen Bibel in Bezug auf Israel sinngemäß auf die Kirche an. Dies kann jedoch kein Ersatz sein, sondern eine Ergänzung. Ich nenne das eigentlich Ergänzungstheologie. Zusätzlich zu Israel hat G-tt eine Priesterschaft, die er aus allen Völkern versammelt, die eine ähnliche Rolle wie Israel spielen und ähnliche Verheißungen haben.

Vielen Christen wird gesagt, das Neue Testament lege das Alte neu aus. Diese Auslegung beschränkt sich jedoch auf neue Erkenntnisse und Anwendungen, die die ursprüngliche Absicht des Textes nicht verändern.

Darüber hinaus sollten wir beachten, dass die Ersatztheologie nicht nur unnötig ist, sondern auch gegen die deutlichste Stelle im Neuen Testament verstößt, in der von Israel die Rede ist. Es handelt sich um Römer 9-11.

Sieben Bibelstellen, die Anhänger der Substitutionstheologie aufhorchen lassen

Es gibt so viele Stellen, die sich auf die Wiederherstellung Israels in seinem eigenen Land und den Eintritt in eine Herrlichkeit beziehen, die nicht vergehen wird. Hier sind sieben davon.

1) Amos 9:15

Und ich werde sie einpflanzen in ihr Land; und sie sollen aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, nicht mehr herausgerissen werden!, spricht der Herr, dein G-tt.

Bezieht sich dieser Vers auf das ethnisch-nationale Volk oder auf ein metaphorisches zukünftiges Volk aus allen Nationen, das das ewige Königreich erben wird, das metaphorisch das Land ist? Wäre dies ein Trost für die gläubigen alten Israeliten?

2) Joel 4:20+21

Juda wird für immer bewohnt sein und Jerusalem durch alle Generationen hindurch. Ihre Blutschuld, die ich nicht vergeben habe, werde ich vergeben. Der Herr wohnt in Zion.

Dieser Abschnitt folgt auf die Beschreibung eines schweren Weltgerichts über die Nationen, die in Israel einfallen werden. Es ist schwer zu erkennen, wie das die Kirche sein soll. Dies ist noch nicht geschehen.

3) Jesaja 49:6

Ist es zu wenig, dass du mein Diener bist, um die Stämme Jakobs wiederherzustellen und die Israeliten, die ich bewahrt habe, zurückzubringen? Ich will dich auch zu einem Licht für die Heiden machen, damit du mein Heil bis an die Enden der Erde bringst.

Es gibt keinen legitimen Weg, um die Bedeutung hier zu verwechseln. Die Verheißung gilt Israel und schließt die Errettung der Völker ein. Ein neues Israel aus Juden und Heiden, das Israel ersetzt, kann nicht die Auslegung sein.

4) Jesaja 62,1-4

Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen lasse ich nicht ab, bis seine Gerechtigkeit hervorbricht wie Lichtglanz und sein Heil wie eine brennende Fackel. Und die Heiden werden deine Gerechtigkeit sehen und alle Könige deine Herrlichkeit; und du wirst mit einem neuen Namen genannt werden, den der Mund des Herrn bestimmen wird. Und du wirst eine Ehrenkrone in der Hand des Herrn sein und ein königliches Diadem in der Hand deines G-ttes. Man wird dich nicht mehr »Verlassene« nennen und dein Land nicht mehr als »Wüste« bezeichnen, sondern man wird dich nennen »Meine Lust an ihr« und dein Land »Vermählte«; denn der Herr wird Lust an dir haben, und dein Land wird wieder vermählt sein.

Hier werden die Juden im Exil durch die Verheißung der Wiederherstellung Jerusalems getröstet, nicht durch ein geistiges, metaphorisches Jerusalem im Himmel. Das wäre kein solcher Trost gewesen.

5) Jeremia 23:7,8

Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da wird man nicht mehr sagen: »So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israels aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!«, sondern: »So wahr der Herr lebt, der den Samen des Hauses Israel aus dem Land des Nordens heraufgeführt und wiedergebracht hat, und aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe!« Und sie sollen wohnen in ihrem Land.

Kann das die Kirche sein? Nein, die Kirche wurde nicht verbannt. Kann dies die Rückkehr aus Babylon sein? Nein, es war ein kleiner Rest, der zurückkehrte und 500 Jahre später immer noch eine Minderheit des jüdischen Volkes war, vielleicht weniger als ein Drittel. Es gab nie eine so mächtige und große Rückkehr, dass diese Sprache verwendet wurde, das heißt, bis heute. Dieser Vers hat noch mehr zu bieten. Diese Rückkehr wird den Exodus im Vergleich dazu verblassen lassen. Dies muss ein prophetisches Wort über das buchstäbliche nationale Volksvolk sein.

6) Jeremia 31:31-37

So spricht der Herr, der die Sonne am Tag scheinen lässt und den Mond und die Sterne in der Nacht leuchten lässt, der das Meer aufgewühlt hat, so dass seine Wogen toben, der Herr, der Allmächtige, ist sein Name. Nur wenn diese Verordnungen von meinem Angesicht verschwinden, spricht der Herr, werden die Nachkommen Israels aufhören, ein Volk vor mir zu sein. Das sagt der Herr: Nur wenn der Himmel oben vermessen und die Grundfesten der Erde unten erforscht werden können, werde ich die Nachkommen Israels verwerfen wegen allem, was sie getan haben, spricht der Herr.

Dies ist ein Denkanstoß. Der Neue Bund wird mit dem nationalen/ethnischen Israel geschlossen. Er beinhaltet die Verheißung der Vergebung ihrer Sünden und dass sie alle G-tt erkennen werden. Er beinhaltet die Verheißung ihrer ethnisch-nationalen Bewahrung. Wenn Christen die Worte “Neuer Bund” hören, haben sie diesen Bedeutungszusammenhang kaum vor Augen. Wie kommt es also, dass Christen Teil des Neuen Bundes sind? Weil das Heil der Heiden Teil des abrahamitischen Bundes ist und der Neue Bund seine Umsetzung ermöglicht. Dieser Bund hat sich jedoch nur teilweise erfüllt. Er beinhaltet als Teil die Wiederherstellung des jüdischen Volkes. Das Bekenntnis zum leiblichen Samen in diesem Abschnitt könnte nicht deutlicher sein. Auf keinen Fall kann die Kirche als das beabsichtigte Subjekt des letzten Teils des obigen Zitats angesehen werden.

7) Sacharja 12-14 Ausschnitte

Jerusalem wird ein unbeweglicher Fels für alle Völker sein. Alle, die versuchen, ihn zu bewegen, werden sich verletzen… Es kommt der Tag des Herrn, an dem euer Raubgut unter euch aufgeteilt wird. Ich werde alle Völker nach Jerusalem versammeln, um gegen sie zu kämpfen…

Dann wird der Herr hingehen und gegen diese Völker kämpfen, wie er am Tag der Schlacht kämpft. An jenem Tag werden seine Füße auf dem Ölberg stehen, östlich von Jerusalem, und der Ölberg wird sich von Osten nach Westen in zwei Hälften teilen und ein großes Tal bilden. . dann wird der Herr, mein G-tt, kommen und alle Heiligen mit ihm.

Dann werden die Überlebenden aus allen Nationen, die Jerusalem angegriffen haben, Jahr für Jahr hinaufziehen, um den König, den Herrn, den Allmächtigen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.

Wenn ich diese Passage mit Befürwortern der Ersatztheologie bespreche, sagen sie oft einfach, dass sie nicht wissen, wie das zusammenpassen soll. Das liegt daran, dass der Abschnitt so offensichtlich von einem realen Ort handelt, der sich tatsächlich auf der Erde befindet. Er beschreibt, wie Jerusalem von Armeen umzingelt und dann befreit wird. Sacharja schreibt, nachdem Jerusalem nach dem ersten babylonischen Exil wieder besiedelt wurde. Es kann sich nicht um den Krieg im ersten Jahrhundert handeln, weil Jerusalem damals zerstört wurde. Es kann sich nur um ein Ereignis handeln, das mit dem jüdischen Volk am Ende der Tage in Verbindung steht, wenn die Stadt wieder als jüdische Stadt bewohnt wird.

Es gibt noch so viele andere Stellen, die man hätte auswählen können. Die von uns ausgewählten Stellen geben uns jedoch den Tenor der Propheten in Bezug auf die Wiederherstellung des ethnischen/nationalen Israels und die Herrlichkeit, die es erlangen wird. Die starken Worte des Paulus über die unwiderrufliche Erwählung und Berufung Israels stehen genau im Kontext dieser Abschnitte. Er erwartete mit absoluter Zuversicht die Erfüllung der Verheißungen G-ttes an das ethnische/nationale Volk. Diese Erfüllung würde der ganzen Welt “Leben aus den Toten” bringen (Römer 11,15). Dass das eingepfropfte christliche Volk in Analogie an den Verheißungen teilhat, ist unbestreitbar, aber dass das ethnische/nationale Volk in sein verheißenes Erbe eintreten wird, ist ebenfalls unbestreitbar.

Die Tragödie der Ersetzungstheologie

Die Ersatztheologie führte in der Mitte des zweiten Jahrhunderts dazu, dass die Heiden die Legitimität des jüdischen Lebens in Jesus ablehnten. Die Folgen dieser Entwicklung waren tragisch. So hätte beispielsweise eine jüdische Lebensgemeinschaft von Jeschuas Nachfolgern, wenn sie vom Rest der Kirche angenommen worden wäre, den christlichen Antisemitismus und sogar den Holocaust der Nazis nicht zugelassen.
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Re: Die Gleichnisse Jesu aus hebräischer Sicht

Beitragvon Ria Tameg » Do 14. Dez 2023, 19:03

Im Leseabschnitt zu Wajeschew ("Und er wohnte") haben wir uns mit Joseph und seiner Verbindung zu Jakob beschäftigt. Darin haben wir gesehen, daß der Zahlenwert der hebräischen Buchstaben von Joseph einer Summe von 156 entspricht

Yoseph
יוֹסֵף
10. י Yud 10
6. ו Vav 6
15. ס Samech 60
17. פ פּ Pey/Phey 80
∑ 156

Diese Summe trifft aber auch auf Wörter wie Zion oder die Formulierung „Zelt der Begegnung“ im hebräischen Text zu

tsayon (Zion)
צִיוֹן
18. צ Tsadik 90
10. י Yud 10
6. ו Vav 6
14. נ Nun 50
∑ 156

Zelt der Begegnung
ohel moed
אֹהֶל מוֹעֵד
1. א Alef 1
5. ה He 5
12. ל Lamed 30
13. מ Mem 40
6. ו Vav 6
16. ע Ayin 70
4. ד Dalet 4
∑ 156


In unserer Betrachtung zu Miketz ("Am Ende") wenden wir uns zu Juda.

Als Jakob die Nachricht erhielt, dass sein geliebter Sohn Joseph gestorben sei, zerriss er seine Kleider und legte sich in Sacktuch. Der Patriarch verfiel in tiefe Trauer und hielt sich schon für tot, denn er sprach:

...Ich höre nicht auf zu trauern, bis ich zu meinem Sohn hinabfahre ins Totenreich! So beweinte ihn sein Vater. 1.Mo.37,35b


Erst als Jakob erfuhr, dass Joseph überlebte und Regent in Ägypten war, wurde sein Geist wieder lebendig

Da sagten sie ihm alle Worte, die Joseph zu ihnen geredet hatte. Und als er die Wagen sah, die Joseph gesandt hatte, um ihn abzuholen, da wurde der Geist ihres Vaters Jakob lebendig, 1.Mo.45,27


Folglich hing das Leben Jakobs maßgeblich an der Existenz Josephs. Mit anderen Worten: Solang Joseph fehlte, war Jakob tot. Wenn wir dies auf einer prophetischen Ebene betrachten, dann kann Jakob (Israel) als Volk erst wieder lebendig werden, wenn Joseph und Juda wieder zusammenkommen. Davon spricht der Prophet Hesekiel in seiner Vision von den Toten Knochen. Denn in dieser Prophetie ist die Rede vom ganzen Haus Israel, welches von den Toten auferstehen wird

Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sprechen: »Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus mit uns!« Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht G-TT, der Herr: Siehe, ich will eure Gräber öffnen und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufbringen, und ich will euch wieder in das Land Israel bringen; Hes.37,11-12


Nur wenn das ganze Haus Israel (Joseph und Juda) wieder in Einheit sind, kann Jakob lebendig werden.

Doch welchen Teil spielt Juda darin?

Juda war der vierte Sohn von Jakob und Lea. Er war weit davon entfernt, die Rolle des Erstgeborenen einzunehmen. Doch war er dieser Rolle näher als Joseph.

Juda war einer der Brüder, die sich an der Intrige gegen Joseph beteiligten. Er war sogar derjenige, der die Idee hatte, Joseph nach Ägypten zu verkaufen

Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was gewinnen wir damit, dass wir unseren Bruder töten und sein Blut verbergen? Kommt, wir wollen ihn den Ismaelitern verkaufen und nicht selbst Hand an ihn legen; denn er ist unser Bruder, unser Fleisch! Und seine Brüder stimmten zu. 1.Mo.37,26-27


Anders als Ruben, der Joseph wohlbehalten zu seinem Vater zurückbringen wollte, nahm Juda den Tod Josephs billigend in Kauf. Ihm war lediglich der eigene Gewinn und die Vermeidung der direkten Schuld an des Bruders Tod wichtig. Es wundert daher auch nicht, dass Juda sich ein Kapitel später mit der Kanaaniterin und der als Hure verkleideten Tamar einließ (vgl.1.Mo.38). So wie Joseph in Ägypten verschwand, so tauchte auch Juda unter den Kanaanitern ab. Dennoch sollten beide Brüder noch eine wichtige Rolle bei der Rettung Israels spielen

Das hebräische Wort für Juda lautet Jehudah und setzt sich aus den folgenden Buchstaben zusammen:

Yud – He – Vav – Dalet – He

Dies entsprecht den Zahlenwerten:

Yehudah
יְהוּדָה
10. י Yud 10
5. ה He 5
6. ו Vav 6
4. ד Dalet 4
5. ה He 5
∑ 30

Die Zahl 30 hat in der Bibel eine große Bedeutung. So gibt sie das Alter an, an dem die Priester und Leviten ihren Dienst eigenverantwortlich antreten durften

von 30 Jahren an und darüber, bis zum fünfzigsten Jahr, alle Diensttauglichen für das Werk an der Stiftshütte. 4.Mo.4,3


Auch Jeschua war 30 Jahre alt, als er seinen einjährigen Dienst begann

Und Jesus war ungefähr 30 Jahre alt, als er begann; er war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, Lk.3,23


Ferner waren es 30 Silberlinge, für die Jeschua durch Judas(!) verraten wurde

Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass er verurteilt war, reute es ihn; und er brachte die 30 Silberlinge den obersten Priestern und den Ältesten zurück Mt.27,3


So ist die Zahl 30 einerseits mit dem Verräter und andererseits mit dem Leviten verbunden. Dies zeigt die doppelte Natur von Juda, der Joseph einerseits verriet und dem Tode preisgab. Andererseits übernahm er Verantwortung für Benjamin und gab sein Leben für den jüngeren Bruder

Darum will nun dein Knecht als Sklave meines Herrn hierbleiben anstatt des Knaben; der Knabe aber soll mit seinen Brüdern hinaufziehen. 1.Mo.44,33


Als Juda Verantwortung vor Joseph übernahm, wurde die Familie Jakobs wieder lebendig. Juda verließ seine Rolle als Verräter seines Bruders und übernahm Verantwortung. Joseph trat aus der Rolle als Ägypter. Als beide Teile wieder vereinigt waren und im Land Goschen lebten, war Israel fruchtbar und mehrte sich

Und Israel wohnte im Land Ägypten, im Land Gosen, und sie nahmen es in Besitz, waren fruchtbar und mehrten sich sehr. 1.Mo.47,27


Die Drangsal der Hungersnot brachte die Familie wieder zusammen. Und in dieser Einheit standen sie im Segen.

Es ist heute an uns, aus unserer ägyptischen Fassade herauszutreten und unsere Rolle als Hebräer anzunehmen. Wir dürfen unsere Identität als Kinder G-ttes dankbar annehmen und unsere Rolle in der Welt als Botschafter des Allerhöchsten finden. Damit Israel aber wieder vollständig wird, braucht es beide Teile – die priesterliche 30 aus Juda. Und wie wir in der Familiengeschichte Jakobs sehen, sind es letztlich die Taten Judas, die dazu führen, daß auch Joseph Ägypten verlassen kann. Derzeit verfehlt Juda weitgehend die Rolle des Priesters. Juda verbannt Jeschua und den Bruder Joseph noch immer aus dem Land. Dies mag aus guten Absichten geschehen, doch ist es nicht das Ziel von G-ttes Plan.

Und so ist es unsere Aufgabe, uns selbst auf die Wiederherstellung vorzubereiten, dafür zu beten und geduldig zu warten, bis die Zeit kommt, in der Jeschua Israel in einem Leib wieder zum Leben erweckt.
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Re: Die Gleichnisse Jesu aus hebräischer Sicht

Beitragvon Ria Tameg » Mo 19. Feb 2024, 18:44

Die Grenzen Israels haben sich seit der Ausrufung seiner Unabhängigkeit im Jahr 1948 ständig verändert, und mit ihnen ist auch das Schicksal des Gazastreifens verbunden.

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Die Gestalt der israelischen Nation hat sich durch Konflikte, Besatzung und Abkommen verändert und ist in einigen Gebieten weiterhin umstritten.

Im späten 19.Jh. forderte die zionistische Bewegung die Schaffung einer Heimat für das jüdische Volk, um der Verfolgung in Europa zu entgehen. Die Einwanderung und der Erwerb von Land in Palästina, das damals zum Osmanischen Reich gehörte, wurden gefördert.

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches erhielt Großbritannien ein Mandat zur Verwaltung der Region Palästina, und die jüdische Einwanderung nahm zu, als der Nationalsozialismus in Mitteleuropa Fuß fasste.

Dies führte zu Spannungen in der Region mit der arabischen Bevölkerung, und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein neuer Plan ausgearbeitet und von den Vereinten Nationen angenommen, der die Schaffung zweier getrennter arabischer und jüdischer Staaten vorsah, wobei Jerusalem international bleiben sollte.

Der arabische Staat sollte den Gazastreifen, ein Gebiet nahe der Grenze zu Ägypten, eine Zone nahe der Grenze zum Libanon, eine zentrale Region mit dem Westjordanland und eine winzige Enklave bei der Stadt Jaffa umfassen.

Dies wurde jedoch aufgrund des arabischen Widerstands nie umgesetzt. Als das britische Mandat auslief, verkündete David Ben-Gurion, der Vorsitzende der Zionistischen Weltorganisation, die Gründung eines jüdischen Staates, der als Staat Israel bezeichnet werden sollte, ohne die Grenzen festzulegen.

Als das britische Mandat auslief, brach ein umfassender arabisch-israelischer Krieg aus, an dem Jordanien, Syrien, Ägypten und der Irak beteiligt waren.

Rund 700 000 Palästinenser flohen aus ihrer Heimat, die sie Al Nakba - die Katastrophe - nennen, und landeten in Jordanien, Libanon und Syrien sowie im Gazastreifen, im Westjordanland und in Ostjerusalem.

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Nach dem Waffenstillstand von 1949 wurden die Grenzen Israels durch Waffenstillstandslinien mit den Nachbarstaaten festgelegt. Jordanien kontrollierte nun das so genannte Westjordanland und Ägypten besetzte den Gazastreifen.

Jerusalem wurde zwischen Israel im Westen und Jordanien im Osten aufgeteilt.

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Im Sechstagekrieg 1967 zwischen Israel und seinen Nachbarn Ägypten, Jordanien und Syrien wurden die Grenzen erneut neu gezogen.

Am Ende des Konflikts hatte Israel den ehemals ägyptisch kontrollierten Gazastreifen und die Sinai-Halbinsel im Süden, die syrischen Golanhöhen im Norden und das von Jordanien kontrollierte Westjordanland und Ostjerusalem erobert.

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1982 schloss Israel ein neues Abkommen mit Ägypten und zog seine Truppen von der Sinai-Halbinsel ab, kontrollierte aber weiterhin den Gazastreifen.

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Zwölf Jahre später, 1994, wurde ein Vertrag mit Jordanien unterzeichnet, um die Grenzfragen zwischen den beiden Ländern zu lösen, wobei Jordanien seinen Anspruch auf das Westjordanland aufgab.

Eine Reihe von Geheimgesprächen zwischen dem israelischen Premierminister Yitzhak Rabin und dem Führer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Jassir Arafat, in Norwegen 1993, die als Osloer Friedensprozess bekannt wurden, führten zu den Osloer Verträgen und einer weiteren Änderung der Beziehungen zwischen dem Gazastreifen und dem Westjordanland und Israel.

Die Palästinenser erkannten den Staat Israel an, und Israel erkannte die PLO als alleinige Vertreterin des palästinensischen Volkes an, und es wurde eine selbstverwaltete Palästinensische Autonomiebehörde mit begrenzter Selbstverwaltung für das Westjordanland und den Gazastreifen eingerichtet.

Im Jahr 2005 zogen die israelischen Truppen aus dem Gaza-Streifen ab und beendeten damit die Besetzung dieses Gebiets.

Der damalige israelische Premierminister Ariel Sharon war der Ansicht, dass dies die Sicherheit des Landes verbessern würde, da die Bedrohung durch den Terrorismus verringert würde. Doch 2007 hatte die Hamas die volle Kontrolle über den Gazastreifen erlangt.

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Re: Die Gleichnisse Jesu aus hebräischer Sicht

Beitragvon Ria Tameg » So 25. Feb 2024, 12:41

Wahrscheinlich hast Du schon eine Version der unten stehenden Karte gesehen, die in den sozialen Medien verbreitet wurde. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Karte komplett gefälscht ist: Es gab keine arabische Nation Palästina - nicht im Jahr 1946, nicht einmal im Jahr 1826.

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Wie wir sehen werden, wurde die gesamte Region von europäischen Kolonisten kontrolliert, und die arabischen Völker selbst wussten nie etwas von einer Nation namens Palästina. Vielmehr waren es zu dieser Zeit in der Geschichte jüdische Menschen, die oft als Palästinenser bezeichnet wurden.

Damit müssen wir uns auseinandersetzen. Geschichtsleugner sind bösartig, weil sie wissen, dass es Gräueltaten gab. Der einzige Grund, die Menschen in Bezug auf die Geschichte in die Irre zu führen, besteht darin, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Gräueltaten wieder geschehen können.

Holocaust-Leugner leugnen/verharmlosen den Holocaust, weil sie antisemitisch sind. Menschen, die die Existenz einer bereits existierenden palästinensisch-arabischen Nation vortäuschen, tun dies genau deshalb, weil sie den Staat Israel auslöschen wollen.

Palästina ist lediglich der römische Name für das Land Israel. Das Land Israel, ist das angestammte Heimatland des jüdischen Volkes. Nach der römischen Eroberung wurde Israel vom Römischen Reich besetzt. Sie benannten diese Region in Syrien-Palästina um. Es gab nicht nur keine Verbindung zu arabischen Völkern, auch die Religion des Islam existierte zu diesem Zeitpunkt der Geschichte noch nicht. Zu dieser Zeit lebten die Araber noch in ihrem Heimatland, der arabischen Halbinsel.

Die Bevölkerung von Syrien-Palästina bestand zu dieser Zeit aus Juden und römischen Besatzern.

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Ab dem späten 3.Jh. änderte die römische Provinzverwaltung die Gebietseinteilung. Die Provinzen wurden in regionalen Gruppen, den Diözesen, zusammengefasst. Syria Palaestina wurde Teil der Diözesen Orienties (Diözese des Ostens). Diözese bezeichnet die spätantike Verwaltungseinheit des Römischen bzw. Oströmischen Reiches.

Im 4.Jh. wurden Palästina und die angrenzenden Regionen in die Provinzen Palaestina Prima, Palaestina Secunda und Palaestina Tertia oder Palaestina Salutaris (Erstes, Zweites und Drittes Palästina) umstrukturiert.

Nach der Teilung des Römischen Reiches im Jahr 395 wurden alle diese Gebiete Teil des Oströmischen Reiches, auch bekannt als Byzantinisches Reich. In dieser Zeit blühten die jüdischen Gemeinden an den Rändern von Juda, im nördlichen Palästina und in vielen Poleis, darunter Cäsarea und Skythopolis.

Im Jahr 602 u.Z. brach der letzte Krieg zwischen dem Byzantinischen Reich und seinem östlichen Rivalen, dem Persischen Reich (Sasanidenreich), aus. Schließlich begann der römische Kaiser Heraklius eine Gegenoffensive. Bis 627 rückte er ins persische Kernland vor. Persien gab umstrittene Gebiete an das byzantinische Reich zurück.

Im späten 6.Jh. gründete der arabische Führer Mohammed eine neue monotheistische Religion namens Islam. Seine Anhänger wurden als Muslime bekannt. Muhammad vereinigte die arabischen Stämme zu einem religiösen Gemeinwesen, einem Kalifat, das von Kalifen regiert wurde. Seine Nachfolger schufen durch den Heiligen Krieg, den Dschihad, ein riesiges Imperium.

Zwischen 632 und 661 u.Z. griffen muslimische Armeen Teile Nordafrikas, Israel/Palästina und Teile des Nahen Ostens an und besetzten sie (einschließlich der heutigen Gebiete Libanon, Syrien, Iran und Irak).

Die Gesellschaft im islamischen Kalifat bildete eine Pyramide mit fünf Schichten:

An der Spitze standen die Araber, gefolgt von den Konvertiten zum Islam (Malawi). Darunter befanden sich Dhimmis, Juden, Samariter und Christen. Nicht-muslimische Männer mussten eine besondere Steuer (Dschizya) zahlen und sich den Muslimen unterordnen. Danach folgten die nicht-muslimischen freien Männer und die Sklaven auf der untersten Stufe.

Während dieser Zeit betrachtete kein Araber Palästina als sein Heimatland, es war nur ein kleiner Verwaltungsbezirk in einem viel größeren Reich, siehe die nächste Karte:

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Im Jahr 1516 war das Land Israel Teil des Osmanischen Reiches.

Zu keiner Zeit gab es im Osmanischen Reich ein palästinensisches Volk oder eine palästinensische Nation.

Wie sieht es in der Neuzeit aus?

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Diese Karte zeigt die vom Osmanischen Reich kontrollierten Gebiete am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Diese Region wurde Südsyrien genannt. Kein arabischer Historiker behauptete damals, dass eine Nation Palästina existierte.

Hier sehen wir die Verwaltungsbezirke des Osmanischen Reiches

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Diese Karte stammt von den Vereinten Nationen; sie basiert auf Karten in Cmd. 5957, 1939.

Hier sehen wir die gleiche Region nach dem Ersten Weltkrieg

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Es gibt immer noch keine arabische Nation Palästina. Die gesamte Region wurde von europäischen Nationen besetzt.

Um 1920 erkannten die europäischen Besatzungsmächte, dass sie den Nahen Osten nicht länger auf unbestimmte Zeit besetzen konnten. Viele Regierungen überlegten, wie sie sich schließlich aus der Region zurückziehen und den Völkern dieser Region mehr Autonomie oder vollständige Unabhängigkeit gewähren könnten.

Während dieser ganzen Zeit gab es eine kontinuierliche jüdische Präsenz in dem Gebiet, das heute Israel heißt.

Gleichzeitig wurden in den letzten zwei Jahrhunderten jüdische Flüchtlinge aus der ganzen Welt aus den Ländern, in denen sie lebten, vertrieben. Juden aus Russland und der Ukraine, aus den arabischsprachigen Ländern Nordafrikas und aus anderen Ländern des Nahen Ostens kehrten in ihre angestammte Heimat zurück.

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Karte für das Mandat Palästina von der Konferenz von San Remo 1920

Auf dieser Karte sehen wir den schrecklichen Schaden, den das Vereinigte Königreich im Nahen Osten angerichtet hat

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Drei Viertel des britischen Mandatsgebiets für Palästina, der hier gelb eingezeichnete Abschnitt, wurde vom ursprünglichen Mandat abgetrennt und einer Familie, der des Emirs Abdullah I. von Jordanien, geschenkt.

Drei Viertel des Mandatsgebiets Palästina, d.h. drei Viertel des Gebiets, das die Palästinenser als ihre Heimat beanspruchen, wurden einer einzigen Familie geschenkt, und das gesamte Gebiet wurde als persönliches Lehen verwaltet. Noch heute dürfen die palästinensischen muslimischen Araber, die in Jordanien leben, keine Staatsbürger sein.

Das palästinensische Flüchtlingsproblem ist größtenteils darauf zurückzuführen, dass die palästinensischen Araber von ihren eigenen arabischen Brüdern als Nicht-Bürger betrachtet werden.


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Die linke Karte: Im Jahr 1949. Mittlere Karte, Israel nach dem Angriff Ägyptens. In der anschließenden Militärkampagne eroberte Israel die Wüste Sinai. Die rechte Karte ist von 1957. Israel zieht einseitig alle seine Streitkräfte zurück und übergibt den gesamten Sinai und Gaza an Ägypten.

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Auf der linken Karte sehen wir das Ergebnis des Sechstagekriegs von 1967. Damals unternahmen Ägypten, Jordanien und Syrien einen Überraschungsangriff auf Israel und versuchten, es zu vernichten. Ihr Motto lautete:

"Schmeißt die Juden ins Meer".


Dies war buchstäblich ein zweiter Versuch eines Holocausts.

Die Juden Israels wehrten den Angriff nicht nur ab, sondern gewannen auch Gebiete im Gazastreifen, im Westjordanland, auf den Golanhöhen und auf der gesamten Sinai-Halbinsel.

Die mittlere Karte stammt aus dem Jahr 1973 und zeigt die Grenzen Israels unmittelbar nach dem Jom-Kippur-Krieg.

Die Karte rechts stammt aus dem Jahr 1979. Ägypten unterzeichnete einen Friedensvertrag mit Israel, und im Gegenzug gab Israel die gesamte Sinai-Halbinsel zurück. Ägypten weigerte sich, den Gazastreifen zurückzunehmen.

Der geografische Kontext auf der folgenden Karte zeigt Dir, was die meisten Nachrichtenmedien und sozialen Medien versuchen, Dir zu verheimlichen. Im arabisch-israelischen Konflikt war das jüdische Volk schon immer in der Minderheit:

In den Ländern der Arabischen Liga gibt es 350 Millionen Araber. Es gibt nur etwas mehr als 6,9 Millionen Juden in Israel. Die Araber sind den Juden in Israel zahlenmäßig fünfzig zu eins überlegen.

Was das Land angeht, so haben die arabischen Nationen mehr als 100 Mal so viel Fläche wie Israel

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Nun, da wir all dies wissen, können wir Dir eine aktuelle Karte zeigen, die den Landverlust in dieser Region der Welt zeigt:

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Die Leser sollten sich darüber im Klaren sein, dass sich der arabisch-israelische Konflikt in vielerlei Hinsicht auflöst. Immer mehr arabisch-muslimische Nationen im gesamten Nahen Osten schließen vollen Frieden mit Israel.

Die unten stehende Liste ist nicht einmal vollständig - Jordanien und Ägypten haben vollständige Friedensverträge mit Tourismus und Handel. Saudiarabien hat nicht nur tatsächlich Frieden mit Israel geschlossen, sondern ist auch der wichtigste regionale Akteur hinter diesen vier anderen arabischen Nationen, die kürzlich Friedensverträge unterzeichnet haben.

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Das Existenzrecht des Staates Israel zu unterstützen, bedeutet keineswegs, dass man gegen Araber oder den Islam ist.

Zionismus bedeutet sicherlich nicht, dass man immer mit dem Premierminister oder der Regierung Israels einverstanden ist. Er bedeutet auch nicht, dass man eine bestimmte israelische politische Partei unterstützt. Zionismus bedeutet lediglich, dass man das Recht des jüdischen Volkes unterstützt, sicher in seiner angestammten Heimat, dem Land Israel, zu leben.

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass viele Araber Zionisten sind! Viele arabische Christen und arabische Muslime sind stolze israelische Bürger, und viele dienen in den IDF, den Israelischen Verteidigungsstreitkräften. Israel ist in der Tat eines der wenigen Länder im Nahen Osten, in dem Muslime frei sind. Zionisten können Juden, Araber, Bahai, Drusen, Beduinen oder Angehörige jeder anderen Gruppe sein.
Ria Tameg
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