Das Johannesevangelium bekräftigt ganz deutlich, daß es nur einen G-tt gibt:
Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre von dem alleinigen G-tt nicht sucht? Joh.5,44
Der Evangelist macht ebenso deutlich, daß der Vater der einzig wahre G-tt ist, da er das folgende Gebet des Herrn Jesus aufzeichnet:
Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren G-tt, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Joh.17,3
Jesus spricht sogar vom Vater als seinem G-tt und dem G-tt seiner Jünger:
Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Geh aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem G-tt (mou Theon) und eurem G-tt (hymōn Theon). Joh.20,17
Oberflächlich betrachtet scheinen diese Passagen anzudeuten, daß der Vater allein der einzig wahre G-tt nach dem Johannesevangelium ist. Dies ist jedoch nicht der Fall, da nach demselben Evangelium auch Jesus seiner Natur nach vollständig G-tt ist.
Zum Beispiel soll Jesus der G-tt seiner Nachfolger sein:
Thomas aber, einer von den Zwölfen, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten ihm die anderen Jünger: Wir haben den Herrn gesehen! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht an seinen Händen das Nägelmal sehe und meinen Finger in das Nägelmal lege und meine Hand in seine Seite lege, so werde ich es niemals glauben! Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen, und Thomas war bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt in ihre Mitte und spricht: Friede sei mit euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Und Thomas antwortete UND SPRACH ZU IHM (kai eipen auto): Mein Herr und mein G-tt! (mou kyrios kai mou theos). Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben! Noch viele andere Zeichen tat Jesus nun vor seinen Jüngern, die in diesem Buch nicht geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus, der Sohn G-ttes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen. Joh.20,24-31
Hier sehen wir, wie die Jünger erkennen, daß der Eine, der gekommen war, um in ihrer Mitte zu leben, niemand anderes war als ihr wirklicher Herr und G-tt.
Thomas war nicht der einzige Jünger, der diese große Wahrheit über Christus erkannt und anerkannt hat:
indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen G-ttes und unseres Retters Jesus Christus,[7] der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun. Titus 2,13-14
Simon Petrus, Knecht[1] und Apostel Jesu Christi, an die, welche den gleichen kostbaren Glauben wie wir empfangen haben an die Gerechtigkeit unseres G-ttes und Retters Jesus Christus[2]: 2.Pe.1,1
Was das Bekenntnis von Thomas (das Christus segnet und annimmt) ziemlich bemerkenswert macht, ist, daß seine Worte das widerspiegeln, was der Prophet David in den Psalmen über Yhvh geschrieben hat:
Erhebe dich und erwache, um mir Recht zu schaffen, für meine Sache, mein G-tt und mein Herr! Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Herr, mein G-tt, daß sie sich nicht freuen dürfen über mich, Ps.35,23-24
So übersetzt die griechische Version der hebräischen Bibel, allgemein als Septuaginta [LXX] bezeichnet, diese Passage:
ἐξεγέρθητι, Κύριε, καὶ πρόσχες τῇ κρίσει μου, ὁ Θεός μου καὶ ὁ Κύριός μου, εἰς τὴν δίκην μου. κρῖνόν με, Κύριε, κατὰ τὴν δικαιοσύνην σου, Κύριε ὁ Θεός μου, καὶ μὴ ἐπιχαρείησάν μοι.
Erwache, HERR, und sorge für mein Recht, mein G-tt und mein Herr! Richte mich, HERR, nach deiner Gerechtigkeit, HERR, mein G-tt, und laß sie sich nicht über mich freuen. Ps.34,23-24 LXX
Daher ist die einzige Möglichkeit, wie ein monotheistischer Jude wie Thomas jemals verkünden könnte, dass Jesus sein Herr und G-tt ist, wenn er glaubt, daß Jesus der fleischgewordene Yhvh ist! (¹)
Leider gibt es diejenigen, die sich der Lehre von der glorreichen und gesegneten Trinität widersetzen und versuchen, die Erklärung von Thomas gegenüber der wesentlichen G-ttheit unseres auferstandenen Herrn zu schmälern. Der bekannte reformierte christliche Gelehrte und Apologet Dr. James R. White zeigt jedoch, warum solche schwachen Versuche dieser antitrinitarischen Gruppen einfach nicht funktionieren:
„Die Antwort von Thomas ist einfach und klar. Es ist an den Herrn Jesus gerichtet, nicht an irgendjemanden sonst, denn Johannes sagt:
Und Thomas antwortete und sprach zu ihm Joh.20,28a
Der Inhalt seines Geständnisses ist schlicht und eindeutig
Mein Herr und mein G-tt! Joh.20,28b
Jesus ist der Herr von Thomas. Davon ist keine Rede. Und es gibt einfach keinen Grund – grammatikalisch, kontextuell oder anderweitig – zu leugnen, daß Thomas Christus im selben Atemzug seinen „G-tt“ nennt.
„Jesus Antwort auf das Bekenntnis von Thomas zeigt nicht das geringste Unbehagen an der Bezeichnung ‚G-tt'. Jesus sagt, Thomas hat Glauben gezeigt, denn er hat „
geglaubt“. Dann spricht er einen Segen über alle aus, die wie Thomas ohne das zusätzliche Element des physischen Sehens glauben werden.
Es gibt keinen Vorwurf an Thomas' Beschreibung von Jesus als seinem Herrn und G-tt. Kein geschaffenes Wesen könnte jemals zulassen, daß solche Worte an ihn persönlich gerichtet werden. Kein Engel, kein Prophet, kein vernünftiger Mensch könnte sich jemals erlauben, mit „
Herr und G-tt“ angesprochen zu werden. Doch Jesus nimmt die Worte des Thomas nicht nur an, sondern spricht ihnen auch den Segen des Glaubens aus.“
(White, The Forgotten Trinity – Das Herz des christlichen Glaubens zurückgewinnen[Bethany House Publishers, Minneapolis, MN 1998], Kapitel 5. Jesus Christ: God in Human Flesh, S. 69-70)
White reagiert auch auf den (Miss-)Gebrauch von Joh.20,17 (²) durch Unitarier, um das ausdrückliche Zeugnis von Thomas über die absolute G-ttlichkeit Jesu zu untergraben:
„Warum diese Passage zitieren? Denn die Wahrheit, die ich zu Beginn dieses Kapitels festgestellt habe, wird wirklich häufig ignoriert! Die Idee ist einfach: Wenn Jesus von seinem „G-tt“ sprechen kann, dann kann er nicht wirklich G-tt sein, sondern muß etwas Geringeres (d.h. ein Geschöpf) sein, das „G-tt“ genannt wird, aber nur auf eine „Art“ Weise.
Denke an die Maxime: Unterschiede in der Funktion bedeuten nicht die Unterlegenheit der Natur. Hier wird der Vater als Jesu „G-tt“ beschrieben. Da dies so ist, muß Jesus ein minderwertiges Wesen sein, und daher kann Joh.20,28 nicht bedeuten, was es so offensichtlich sagt.
„… warum kann Thomas nicht meinen, was er gesagt hat? Denn natürlich ist der Vater anders als der Sohn. Es war der Sohn, der Fleisch wurde, und da der Sohn als vollkommener Mensch den Vater als seinen G-tt anerkannte, kann er selbst nicht vollständig G-ttheit sein. Das Argument geht davon aus, dass G-tt nicht in menschliche Form treten konnte. Warum?
Nun, wie würde der G-ttmensch sein?
Wenn eine der g-ttlichen "Personen" in menschliches Fleisch eintreten würde, wie würde eine solche g-ttliche "Person" handeln? Wäre er Atheist? Würde Er sich weigern, jene g-ttlichen "Personen" anzuerkennen, die dies nicht getan haben, in die menschliche Existenz einzutreten?
Natürlich nicht.
Doch wenn wir sehen, daß der Herr Jesus genau das tut, was wir vom menschgewordenen Sohn erwarten würden, stellen wir fest, daß dies als Argument gegen Seine G-ttheit verwendet wird! Diejenigen, die solche Argumente vorbringen, haben sich also bereits entschieden. Sie leiten ihre Überzeugungen nicht aus der Heiligen Schrift ab, sondern zwingen diese Überzeugungen der Heiligen Schrift auf. Das Bekenntnis von Thomas steht in perfektem Einklang mit der Tatsache, daß der menschgewordene Sohn vom Vater als seinem G-tt sprach. Solange man anerkennt, dass sich das Wort „G-tt“ auf den Vater, auf den Sohn, auf den Geist oder auf alle drei "Personen" gleichzeitig beziehen kann, ist der behauptete Widerspruch nichts weiter als ein Zirkelschluss, der dazu bestimmt ist, es zu vermeiden, dasselbe Geständnis zu machen, das Thomas vor langer Zeit gemacht hat.“
(ebd., S. 70-71)
Und in seinen Endnoten schreibt er:
4. Einige haben große Anstrengungen unternommen, um diese schlichte Wahrheit zu umgehen. Einige haben gesagt, daß Thomas hier seine Worte in einem plötzlichen Lobpreis nicht an Jesus, sondern an G-tt richtet. Der Text zeigt jedoch deutlich, daß diese Worte an Jesus gerichtet waren, nicht an irgendjemand sonst.
Siehe die Diskussion in Murray Harris, Jesus as God (Grand Rapids: Baker Book House, 1992), 105-129…
6. Ein weiteres Element des Arguments ist, daß, wenn Jesus sagt, der Vater sei der „G-tt“ der Jünger, er selbst nicht ebenso ihr G-tt sein könnte, wie Thomas bekennen würde. Dies setzt jedoch wieder voraus, was es beweisen soll: Unitarismus, die Idee, daß sowohl der Vater als auch der Sohn nicht gleichzeitig „G-tt“ für die Jünger sein könnten.
(ebd., S. 203-204)
Christus selbst bestätigt, daß er G-tt in einem absoluten, ewigen Sinne ist, da er an anderer Stelle im Johannesevangelium bezeugt, daß er eins mit dem Vater ist, indem er ewiges Leben schenkt und seine Nachfolger vor dem ewigen Untergang bewahrt:
Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich tue im Namen meines Vaters, diese geben Zeugnis von mir; aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; UND ICH GEBE IHNEN EWIGES LEBEN, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus MEINER HAND reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen. Ich und der Vater sind eins (ἕν ἐσμεν). Da hoben die Juden wiederum Steine auf, um ihn zu steinigen. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch gezeigt von meinem Vater; um welches dieser Werke willen wollt ihr mich steinigen? Die Juden antworteten ihm und sprachen: Nicht wegen eines guten Werkes wollen wir dich steinigen, sondern wegen G-tteslästerung, und zwar weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu G-tt machst! Joh.10,25-33
Der Grund, warum die Juden annahmen (wir könnten zu Recht hinzufügen, obwohl sie irrtümlich dachten, daß er deswegen lästerte), daß Christus sich selbst als G-tt ausgab, ist, daß Jesus sich selbst die gleiche Sprache und Vorrechte zuschrieb, die das A.T. Propheten Yhvh zuschrieb, indem sie seine einzigartige G-ttlichkeit und Souveränität über die gesamte Schöpfung bekräftigen.
Zum Beispiel sind G-ttes Volk laut Psalter die Schafe seiner Hand (d.h. unter seiner Obhut und seinem Schutz), von denen erwartet wird, daß sie seine Stimme hören:
Denn der Herr ist ein großer G-tt und ein großer König über alle Götter[1]. In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Gipfel der Berge gehören ihm. Sein ist das Meer, denn er hat es gemacht, und seine Hände haben das Festland bereitet. Kommt, laßt uns anbeten und uns beugen, laßt uns niederfallen vor dem Herrn, unserem Schöpfer! Denn er ist unser G-tt, und wir sind das Volk seiner Weide[2] UND DIE SCHAFE SEINER HAND. »Heute, wenn ihr SEINE STIMME HÖRT, so verstockt eure Herzen nicht, wie bei der Herausforderung,[3] am Tag der Versuchung[4] in der Wüste, Ps.95,3-8
Darüber hinaus verkündet die hebräische Bibel, daß es Yhvh ist, der rettet und Leben gibt, und dass niemand aus seiner Hand befreien kann:
Seht nun, daß Ich, Ich allein es bin und kein G-tt neben mir ist! Ich bin's, der tötet und lebendig macht, ich zerschlage und ich heile, und niemand kann aus meiner Hand erretten! 5.Mo.32,39
Niemand ist heilig wie der Herr, ja, es ist keiner außer dir; und es ist kein Fels wie unser G-tt! Der Herr tötet und macht lebendig; er führt ins Totenreich und führt herauf! 1.Sam.2,2 .6
Ihr seid meine Zeugen, spricht der Herr, und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, daß ich es bin; vor mir ist kein G-tt gebildet worden, und nach mir wird es keinen geben. Ich, ich bin der Herr, und außer mir gibt es keinen Retter. Ich habe verkündigt, gerettet und von mir hören lassen und bin nicht fremd unter euch; und ihr seid meine Zeugen, spricht der Herr, daß ich G-tt bin. Ja, von jeher bin ich derselbe, und niemand kann aus meiner Hand erretten. Ich wirke – wer will es abwenden? Jes.43,10-13
Was diesen besonderen Text interessant macht, ist, daß Christus genau die Sprache von V.10 in einem Kontext annimmt, der tatsächlich ähnlich ist:
Ich rede nicht von euch allen; ich weiß, welche ich erwählt habe. Doch muß die Schrift erfüllt werden: »Der mit mir das Brot ißt, hat seine Ferse gegen mich erhoben«.[4] Jetzt sage ich es euch, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es geschehen ist, daß ich er bin (hina...pisteusete hoti ego eimi). Joh.13,18-19
Jesus sagt denen, die Er auserwählt hat, daß sie glauben werden, daß Er ego eimi ist, sobald sich Seine Prophezeiung erfüllt hat.
Vergleiche nun Jesu Worte mit der griechischen Wiedergabe von Jes.43,10, die als Septuaginta (LXX) bekannt ist:
Seid meine Zeugen, und ich bin auch ein Zeuge, spricht G-tt, der Herr, und mein Knecht, den ich erwählt habe (exelexamen), auf daß ihr wisset und glaubet und begreift, daß ich er bin (hina gnote kai pisteusete kai sunete hoti ego eimi ); Jes.43,10a LXX
γίνεσθέ μοι μάρτυρες, καὶ ἐγὼ μάρτυς, λέγει Κύριος ὁ Θεός, καὶ ὁ παῖς μου, ὃν ἐξελεξάμην, ἵνα γνῶτε καὶ πιστεύσητε καὶ συνῆτε ὅτι ἐγώ εἰμι
Das Vorhergehende macht es ziemlich offensichtlich, daß Jesu „Ich bin er“-Aussage dazu gedacht ist, ihn als den fleischgewordenen Yhvh zu identifizieren. Wie Dr. White erklärt:
„Es scheint eine direkte Verbindung zwischen der Septuaginta und dem Gebrauch von ego eimi durch Jesus zu geben.
In Jesaja lesen wir:
Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, dass ich es bin; vor mir ist kein G-tt gebildet worden, und nach mir wird es keinen geben. Jes.43,10
γίνεσθέ μοι μάρτυρες, καὶ ἐγὼ μάρτυς, λέγει Κύριος ὁ Θεός, καὶ ὁ παῖς μου, ὃν ἐξελεξάμην, ἵνα γνῶτε καὶ πιστεύσητε καὶ συνῆτε ὅτι ἐγώ εἰμι. ἔμπροσθέν μου οὐκ ἐγένετο ἄλλος Θεὸς καὶ μετ᾿ ἐμὲ οὐκ ἔσται. LXX
Im Johannesevangelium sagt Jesus zu den Jüngern:
[color=#0000FF]Jetzt sage ich es euch, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es geschehen ist, dass ich es bin. Joh.13,19
ἀπ᾽ ἄρτι λέγω ὑμῖν πρὸ τοῦ γενέσθαι ἵνα ὅταν γένηται πιστεύσητε ὅτι ἐγώ εἰμι
Wenn man die überflüssigen Wörter entfernt (z.B. den Satzteil, der den letzten Teil mit dem ersten verbindet) und diese beiden Passagen vergleicht, ist dies das Ergebnis:
Jes.43,10: πιστεύσητε... ὅτι ἐγώ εἰμι
hina pisteusete… hoti ego eimi
Joh.13,19: πιστεύσητε ὅτι ἐγώ εἰμι
hina pisteusete … hoti ego eimi
„Selbst wenn man theoretisieren würde, daß Jesus selbst nicht versucht hat, eine so offensichtliche Verbindung zwischen sich und Jahwe herzustellen (was schwierig genug wäre!), muss man die Frage beantworten, warum Johannes, der offensichtlich mit der LXX vertraut ist, würde so absichtlich diese Art von Parallelität einfügen.“ (The Forgotten Trinity , Kapitel 6. I Am He, S. 98-99)
Dr. White präsentiert zusätzliche alttestamentliche Parallelen zu den Worten des Herrn in Joh.13:19
„Eine weitere Parallele zwischen der Verwendung von ego eimi in Joh.13,19 und seiner Verwendung in Jesaja hat mit der Tatsache zu tun, daß Jesus ihnen in 13,19 die Zukunft sagt – eine der Herausforderungen für die falschen G-tter, die Jahwe niedergeworfen hat in den betrachteten Abschnitten aus Jesaja (der sogenannten „Prüfung der falschen G-tter“).
Diese Verbindung ist direkt in Jesaja 41,4
Wer hat es bewirkt und ausgeführt? Er, der die Geschlechter gerufen hat von Anbeginn: Ich, der HERR, der ich der Erste bin und auch bei den Letzten noch derselbe! (wörtlich "und bei den Letzten bin es noch ich.")
מִֽי־פָעַל וְעָשָׂה קֹרֵא הַדֹּרוֹת מֵרֹאשׁ אֲנִי יְהוָה רִאשׁוֹן וְאֶת־אַחֲרֹנִים אֲנִי־ הֽוּא
τίς ἐνήργησεν καὶ ἐποίησεν ταῦτα; ἐκάλεσεν αὐτὴν ὁ καλῶν αὐτὴν ἀπὸ γενεῶν ἀρχῆς, ἐγὼ θεὸς πρῶτος, καὶ εἰς τὰἐπερχόμενα ἐγώ εἰμι. LXX
Hier ist das „rufen“ der Generationen – die Zeit selbst – Teil des Gebrauchs von ani hu. Das gleiche gilt in Johannes 13,19. Im selben Kapitel des oben erwähnten Buches Jesaja lesen wir in V.22:
Lasst uns hören, was ihr vollbracht habt! Erzählt es uns, wir lassen uns gerne belehren. Oder sagt uns voraus, was ihr in Zukunft vollbringen wollt! Dann werden wir euch glauben, wenn es eintrifft. Jes.41,22 GNB
Dass dieser Hinweis auf das Wissen über die Zukunft im selben Abschnitt erscheint, in dem
ani hu als Name G-ttes verwendet wird, und daß dies vom Herrn selbst im selben Kontext in Joh.13,19 eingeführt wird, ist in der Tat bedeutsam.
„Obwohl einige die
ani hu/
Yhvh Yhvh- Verbindung leicht verwerfen oder ganz ignorieren würden, sind die Beweise daher überwältigend, daß diese Verbindung von Johannes selbst beabsichtigt ist.“
(ebd., 99-100)
Somit liefern Jesu „Ich bin er“-Aussagen eine weitere Bestätigung dafür, daß Christus das wahre Wesen des Vaters vollständig teilt, da Er, wie der Vater, Yhvh ist. Und da sowohl der Vater als auch der Sohn als Yhvh identifiziert werden, müssen beide der einzig wahre G-tt sein:
„Es ist nicht schwer zu verstehen, warum es viele gab, die nicht die Verbindung herstellen wollten, die Johannes zwischen Jesus und Jahwe herstellt. Diese Identifikation kann man nicht außerhalb eines trinitarischen Verständnisses des Evangeliums selbst vornehmen, so wie man im Johannesevangelium sicher nicht Jesus als den Vater identifizieren kann. Wenn Jesus als ego eimi im Sinne des alttestamentlichen ani hu identifiziert wird, dann bleiben zwei "Personen" übrig, die die eine Natur teilen, die G-tt ist, und dies wird, wenn es auf Johannes' Erörterung des Heiligen Geistes trifft, zur Grundlage des Lehre von der Trinität!...“ (ebd., S. 100; fette Hervorhebung von uns)
Nachdem dies gesagt wurde, ist es an der Zeit, mit dem zweiten Teil unserer Analyse fortzufahren.
Endnoten (¹)
Es ist interessant festzustellen, daß in einer apokryphen Schrift aus dem dritten Jh., die Thomas zugeschrieben wird, der Apostel Jesus nicht nur seinen Herrn und seinen G-tt nennt, sondern ihn auch als Herrn und G-tt der ganzen Schöpfung bezeichnet:
Und der Apostel stand auf und fing an zu beten und zu sprechen: Mein Herr und mein G-tt, der seine Diener auf ihrem Weg begleitet, der führt und leitet die, die auf ihn vertrauen, die Zuflucht und Ruhe der Bedrängten, die Hoffnung der Trauernden und der Befreier der Gefangenen, der Arzt der kranken Seelen, und Retter aller Kreatur, der die Welt belebt und unsere Seelen belebt! Du weißt, was geschehen wird, der du auch um unseretwillen diese Dinge vollkommen machst: Du, Herr, der du verborgene Geheimnisse offenbarst und unaussprechliche Worte sprichst; Du, Herr, der Pflanzer des guten Baumes, lässt auch durch den Baum Worte sprießen; Du, Herr, der du in allem bist und durch alles gekommen bist und in all deinen Werken existierst und dich durch das Wirken von ihnen allen offenbarst; Jesus Christus, der Sohn des Mitgefühls und vollkommener Retter; Christus, Sohn des lebendigen G-ttes, die unerschrockene Macht, die den Feind gestürzt hat; und die Stimme, die von den Herrschern gehört wurde, die alle ihre Kräfte erschütterte; der Gesandte, der von oben zu ihnen gesandt wurde und der bis in den Hades hinabstieg; der auch, nachdem er die Türen geöffnet hatte, diejenigen herausholte, die seit vielen Jahrhunderten vom Beherrscher der Welt eingeschlossen waren, und ihnen den Weg nach oben zeigte, der in die Höhe führt:Ich flehe Dich an, Herr Jesus Christus, ich flehe Dich für diese jungen Menschen an, damit Du gestaltest, was ihnen geschieht und widerfährt, zu ihrem Besten. Und nachdem er ihnen die Hände aufgelegt und gesagt hatte: Der Herr wird mit euch sein, ließ er sie an Ort und Stelle und ging fort. ( Die Apostelgeschichte von Thomas , Kapitel 10; fette Hervorhebung von uns)
Und:
Daher folgten König Gundaphoros und Gad, nachdem sie von dem Apostel ganz abgesondert worden waren, ihm, ohne überhaupt zurückzugehen, sie versorgten auch diejenigen, die sie baten, und gaben allen und entlasteten alle. Und sie baten ihn, auch dann das Siegel der Taufe zu empfangen; und sie sagten zu ihm: Da unsere Seelen beruhigt sind und wir ernstlich auf G-tt bedacht sind, gib uns das Siegel; denn wir haben dich sagen hören, dass der G-tt, den du verkündigst, durch sein Siegel seine eigenen Schafe anerkennt. Und der Apostel sprach zu ihnen: Und ich freue mich und bitte euch, dieses Siegel zu empfangen und mit mir in dieser Danksagung und Segnung G-ttes zu kommunizieren und darin vollendet zu werden; denn dieser Jesus Christus, den ich proklamiere, ist Herr und G-tt aller ( kyrios kai theos panton ), und er ist der Vater der Wahrheit, an den ich dich zu glauben gelehrt habe. Und er befahl, ihnen Öl zu bringen, damit sie durch das Öl das Siegel empfingen. Sie brachten deshalb das Öl und zündeten viele Lampen an, denn es war Nacht. (Kapitel 26; fette Hervorhebung von uns)
Es scheint einigermaßen sicher, daß der/die Autor(en) und/oder Herausgeber/Herausgeber solche Proklamationen nach dem Bekenntnis von Thomas gestaltet haben
Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein G-tt! Joh.20,28
Dies deutet darauf hin, daß griechische Muttersprachler kein Problem damit hatten, zu sehen, daß die Worte von Thomas eindeutig an Jesus gerichtet waren, nicht an den Vater.
(²)
Es macht nur Sinn, dass der menschgewordene Sohn den Vater als Seinen G-tt ehren würde, wenn wir bedenken, daß Yhvh gemäß der Heiligen Bibel der G-tt allen Fleisches, der G-tt aller Menschen ist:
Siehe, ich, der HERR, bin der G-tt alles Fleisches; sollte mir irgendetwas unmöglich sein? Jer.32,27
Und da Johannes ausdrücklich sagt, daß Christus, das ewige Wort, zu einem bestimmten Zeitpunkt Fleisch wurde,
Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Joh.1,14
Es ist nur zu erwarten, daß der Vater, der nicht Fleisch geworden ist, von dem Moment an, in dem Christus ein wirklicher Mensch wurde, der G-tt Seines Sohnes werden würde.